WAZ: Globalisierung: Solidarität und Teilhabe - Leitartikel von Thomas Wels
Geschrieben am 05-06-2007 |
Essen (ots) - Morgen ist Gipfel, Globalisierungs-Gipfel, Umwelt-Gipfel, Gipfel der Mächtigen, Gipfel der Ausbeutung, Gipfel der Empörung und Gipfel der Verwirrung, der sich aus einer bunten Melange friedliebender Demonstranten und den Chaoten aus dem schwarzen Block auftürmt.
Beschränken wir uns der Einfachheit halber auf die Globalisierung, jenes ung-Wort, das allein schon ein großes Durcheinander anrichtet. Der Versuch einer Entwirrung aus ökonomischer Sicht:
Das erste Missverständnis ist, man könne gar nicht gegen Globalisierung sein, weil Globalisierung ist wie das Wetter: immer da. Das stimmt nur zum Teil. Natürlich könnte eine deutsche Regierung unter einem Bundeskanzler Oskar Lafontaine die Grenzen zu den EU-Staaten dichtmachen, Zoll-Kontrollen einführen, die D-Mark aus dem Safe holen und den internationalen Kapitalverkehr über eine Devisensteuer zum Erliegen bringen. Das ginge, würde allerdings sogleich die Exportwirtschaft beenden, eine Massenflucht von Unternehmen und Arbeitsplätzen auslösen. Genau deshalb ist dann Globalisierung doch wieder wie Wetter: alternativlos.
Zu klären lohnt sich auch, wer warum gegen Globalisierung ist. Die Binnensicht ist ganz gut mit einem schrecklichen Kindheitserlebnis beschrieben: Mein Vater kaufte in den siebziger Jahren statt eines deutschen Autos einen Toyota, eines der ersten dieser seltsamen Fahrzeuge, deren Besitz eine gewisse Aussätzigkeit aller Familienmitglieder zur Folge hatte. Das ist lange her. Die Japaner haben übrigens genauso angefangen wie die Chinesen: mit Abkupfern. Heute ist Japan Mitglied der G-8-Industrienationen. Will sagen: Die Exporterfolge der Schwellenländer machen Industrieländern das Leben schwer; es zuzulassen, ist aber auch Globalisierung und schafft Teilhabe der Welt am weltweiten Wachstum.
Die Demonstrationen allerdings haben auch damit etwas zu tun, dass diese Teilhabe zu einer vermeintlich ungerechten Verteilung des Wohlstandes führt. Die Kritiker sagen, die Reichen würde dank der Globalisierung reicher und die Armen ärmer. Das ist eine unzureichende Darstellung: Zwar wächst die Einkommenskluft, zugleich aber ist die untere Hälfte der Weltbevölkerung wohlhabender geworden und hat im Vergleich zu den Industriestaaten aufgeholt. Gewiss, in Afrika ist das anders. Aber das entwertet nicht das Prinzip: Richtig verstandene Globalisierung, Abbau der Zoll- und Handelsschranken ist gelebte Eine-Welt-Solidarität. Auf zum Gipfel.
Originaltext: Westdeutsche Allgemeine Zeitung Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=55903 Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_55903.rss2
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