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Jeder dritte Krebspatient mit Schmerzen empfindet diese manchmal als so schlimm, dass er sich den Tod wünscht - dennoch finden Arzneimittel, die eine Linderung gewähren könnten, zu wenig Anwendung

Geschrieben am 07-06-2007

BUDAPEST - European Association of Palliative Care (EAPC)
Congress, June 7 (ots/PRNewswire) -

- Die grösste je durchgeführte Studie dieser Art betont die
Notwendigkeit einer verbesserten Behandlung von Krebsschmerzen

Zwei von drei Menschen mit Krebs leiden an Schmerzen (n = 4.724),
doch trotz der Verfügbarkeit von Arzneimitteln, die diese Schmerzen
kontrollieren können, gab jeder Dritte dieser Patienten bei
eingehenden Befragungen über ihre Erkrankung an, dass die Schmerzen
mitunter so schlimm seien, dass sie das Gefühl haben, sterben zu
wollen (n = 514). Dies sind die vorläufigen Ergebnisse der
europäischen Studie über Schmerzen bei Krebserkrankungen (EPIC -
European Pain in Cancer), die heute veröffentlicht wurden. Die Studie
zeigt, dass Schmerzen die Lebensqualität bei Krebspatienten erheblich
reduzieren können und oft unzureichend behandelt werden.

Die EPIC-Studie, die mehr als 4.000 Krebspatienten in 12
europäischen Ländern einbezog, ist die grösste je durchgeführte
Studie dieser Art zur Untersuchung der Auswirkungen und der
Behandlung von Krebsschmerzen. Ihre Ergebnisse zeigen, dass, obwohl
Schmerzen für ein Drittel der Patienten eigentlich der Anlass dafür
waren, dass sie ihren Arzt aufgesucht haben und ihnen Krebs
diagnostiziert wurde (n = 4.724), bei vielen, während ihr Krebs gut
behandelt werden kann, ihr Schmerz nicht wirksam angegangen wird.

Die heutigen Ergebnisse zeigen, dass 73 Prozent der Patienten an
Schmerzen leiden, die sie ihrem Krebs zuschreiben (n = 4.724). Bei
denjenigen Krebspatienten, die während des letzten Monats an
Schmerzen litten, sind die Schmerzen häufig und halten lange an,
wobei fast jeder Dritte seit mehr als einem Jahr Schmerzen ertragen
hatte (n=3.059).

Patienten, die während des letzten Monats mässige bis schwere
Schmerzen durchgemacht und die Schmerzen zumindest wöchentlich erlebt
haben, kamen für die Teilnahme an einem Tiefeninterview in Betracht,
das zeigte, dass Schmerzen eine erhebliche Auswirkung auf die
Lebensqualität und die persönlichen Beziehungen der an Krebs
erkrankten Menschen haben. Für einen von je drei Patienten ist der
Schmerz "unerträglich" und mehr als zwei Drittel der Interviewten
empfanden, dass ihre Krebsschmerzen eine Erschwernis der Durchführung
alltäglicher Betätigungen zur Folge hatte (n = 514). 42 Prozent der
Patienten hatten das Gefühl, dass ihr Schmerz die Beziehung mit ihrer
Familie beeinflusst hatte. Die Schwierigkeit zur Aufrechterhaltung
normaler Beziehungen kann mit der Tatsache in Verbindung gebracht
werden, dass zwei Drittel der Patienten das Gefühl haben, dass die
Menschen nicht verstehen, wie stark ihre Schmerzen sind (n = 514).

"Die heutigen Ergebnisse zeigen, dass Menschen, die gegen den
Krebs kämpfen, im Stillen leiden, wenn es zu Krebsschmerzen kommt,
die ihre Fähigkeit, ein normales Leben zu führen, beeinträchtigen und
sich negativ auf die familiären Beziehungen auswirken", sagte Lance
Armstrong, Krebsüberlebender, Gründer und Vorsitzender der Lance
Armstrong Foundation. "Während in den letzten Jahren die Fortschritte
bei der Krebsbehandlung schnell vorangeschritten sind, muss beim
Umgang mit dem Krebsschmerz noch einige Aufholarbeit geleistet
werden. Die medizinische Gemeinschaft muss eine grössere Rolle bei
der Bereitstellung von Betreuung und Unterstützung, die Menschen mit
Krebs brauchen, spielen."

Obwohl Menschen mit Krebs eine medikamentöse Behandlung erhalten,
um ihnen bei der Bewältigung ihres Schmerzes zu helfen, berichten
fast zwei Drittel der Patienten (64 Prozent), dass es Zeiten gibt, in
denen ihre verschreibungspflichtige Behandlung nicht ausreichend ist,
um den Schmerz zu kontrollieren (n = 402). 62 Prozent derjenigen, die
gegen ihren Schmerz verordnete Medikamente einnehmen, berichten, dass
dieser trotzdem in kurzen, intensiven Schmerzausbrüchen durchbricht
(n = 402). Bei mehr als der Hälfte dieser Patienten tritt dies
mindestens einmal wöchentlich ein und ein Viertel der Patienten
ertragen diese Art von Schmerzen täglich (n = 250). Trotz dieses
eindeutigen Hinweises auf den Mangel einer wirksamen Schmerzkontrolle
erhalten nur 36 Prozent der Menschen mit Krebs ein starkes Opioid,
der stärksten Art schmerzstillender Mittel (n = 402).

Möglicherweise aufgrund dieser Probleme und der Zurückhaltung bei
der Verschreibung traditioneller Medikation versuchen 66 Prozent der
Patienten durch die Verwendung alternativer Methoden, wie etwa Wärme
und Massagen, ihren Schmerz zu kontrollieren, während über ein
Drittel auf rezeptfreie Schmerzmittel zurückgreift (n = 451). Über
die Hälfte der Patienten äusserte, dass sie "jeden Geldbetrag für
eine Schmerzbehandlung" bezahlen würden, "wenn sie wüssten, dass
diese funktioniert" (n = 514).

Ein weiterer Faktor bei der Unterbehandlung von Krebsschmerzen
stellen die Probleme in der Kommunikation zwischen dem Patienten und
seinem Arzt dar. Die meisten der eingehend befragten Patienten
mussten die Initiative ergreifen, um das Thema des Schmerzes mit
ihrem Arzt zu besprechen, während ein Viertel der Patienten
berichtet, dass ihr Arzt sich bei ihnen nicht immer über ihren
Schmerz erkundigt (n = 514). Ein Drittel der Patienten empfindet,
dass ihr Arzt nicht genug Zeit hat, um ihren Schmerz zu besprechen (n
= 514).

"Die EPIC-Studie zeigt, dass, trotz der Tatsache, dass wirksame
Behandlungen zur Verfügung stehen, der Schmerz bei Patienten mit
Krebs nicht immer in wirksamer Weise gehandhabt wird", führte Dr.
Franco De Conno, MD, FRCP, Director Rehabilitation and Palliative
Care Unit, National Cancer Institute (Foundation), Mailand und
Honorary Director der EAPC aus. "Ärzte sollten regelmässig mit den
Patienten über deren Schmerzen sprechen, verfügbare Behandlungen
einsetzen und sich vergewissern, dass weniger wirksame Medikamente
nicht fortgesetzt werden, wenn eine stärkere Alternative die
Schmerzbehandlung und damit die Lebensqualität wesentlich verbessern
könnte."

Redaktionelle Hinweise

Informationen zur Studie

Die EPIC-Studie wurde von einem unabhängigen
Marktforschungsunternehmen unter der Schirmherrschaft der
Europäischen Vereinigung für die Palliativmedizin (EAPC - European
Association of Palliative Care) sowie mit der Unterstützung eines
Leitungsausschusses durchgeführt, dem die European Oncology Nursing
Society (EONS), die Lance Armstrong Foundation und OPEN Minds - eine
Gruppe führender Experten aus ganz Europa, die sich auf die Forschung
und den Umgang mit andauerndem Schmerz spezialisiert haben -
angehören und durch eine eingeschränkte Zuwendung der Mundipharma
International Limited gefördert.

Die Ziele der Studie waren:

- Die Auswirkung des Schmerzes auf Krebspatienten zu untersuchen

- Die Prävalenz des Schmerzes für Patienten aller Krebsstadien in
Europa zu bestimmen

- Derzeitige Behandlungspraktiken und Zufriedenheitsniveaus zu
verstehen und die Lücken in der vorhandenen Versorgung einer
wirksamen Schmerzbehandlung für Krebspatienten in ganz Europa zu
identifizieren

- Die Auswirkung des Schmerzes auf die Lebensqualität der
Leidenden zu untersuchen

Methodologie

EPIC wurde in 11 europäischen Ländern durchgeführt: in der
Tschechischen Republik, in Dänemark, Finnland, Frankreich, Irland,
Italien, Norwegen, Rumänien, Schweden, in der Schweiz, in
Grossbritannien sowie in Israel.

Die Patienten wurden aus einem breiten Bevölkerungsquerschnitt in
die Studie aufgenommen, darunter Patienten aller Erkrankungsstadien
(früh, lokal fortgeschritten, fortgeschritten und metastatisch). In
jedem Land wurde die Anwerbung über so viele Wege wie möglich
durchgeführt, darunter die Anwerbung über Ärzte der Primär- und der
Sekundärversorgung, über Patientengruppen, Online-Patientenforen und
durch Zeitungsanzeigen. Die Methoden zur Anwerbung waren jedoch bis
zu einem gewissen Grad durch die einzelnen Länderverordnungen
eingeschränkt. Zur Vermeidung einer Verzerrung bei der Datenerhebung
wurden keine Kontakte zu Spezialschmerzeinheiten und
Schmerztherapiezentren aufgenommen.

4.824 Patienten mit Krebs wurden für Auswahlinterviews
kontaktiert, um die Prävalenz, Schwere und Häufigkeit von
Krebsschmerzen zu bewerten. 57 Prozent (2.753) der Patienten wurden
für die Studie selektiert - diese Patienten bewerteten die Intensität
ihres Schmerzes mit 5 oder darüber (auf einer Skala von 0 bis 10,
wobei 0 für überhaupt keinen Schmerz und 10 für den schlimmsten
vorstellbaren Schmerz steht) und haben im letzten Monat mehrere Male
wiederholt auftretenden Schmerz bzw. mehr erlebt. Alle selektierten
Patienten waren 18 Jahre oder älter und litten an einem soliden oder
durch das Blut übertragenen Tumor. 2.071 (43 Prozent) der Patienten
wurden ausgeschlossen.

Von denjenigen Patienten, die für die Studie selektiert wurden,
kamen 2.339 für die zweite Stufe der Studie in Betracht und von
diesen wurden 514 Patienten zur Ausfüllung eines detaillierten
einstellungsbezogenen Fragebogens zufällig ausgewählt. Diese
Patienten litten im letzten Monat an wiederholt auftretenden
Schmerzen, die mit einer Häufigkeit von mehr als ein paar Mal in der
Woche auftraten.

Eine Kopie der Studie "European Pain in Cancer" ist bei den
nachstehend aufgeführten Kontakten oder unter www.EPICsurvey.com
erhältlich.

Die EPIC-Studie wurde durch eine eingeschränkte Zuwendung von
Mundipharma International Ltd, Cambridge, England, unterstützt.

Wenden Sie sich bitte für weitere Informationen an:
Rebecca Burton (anwesend beim EAPC-Kongress),
Cohn & Wolfe,
E-Mail: rebecca_burton@uk.cohnwolfe.com,
Mobiltel.: +44-7968-702-993;
Aoife Gallagher,
Cohn & Wolfe,
E-Mail: aoife_gallagher@uk.cohnwolfe.com,
Mobiltel.: +44-207-331-2324

Originaltext: European Pain in Cancer (EPIC) Survey
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=66839
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_66839.rss2

Pressekontakt:
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(anwesend beim EAPC-Kongress), Cohn & Wolfe, E-Mail:
rebecca_burton@uk.cohnwolfe.com, Mobiltel.: +44-7968-702-993; Aoife
Gallagher, Cohn & Wolfe, E-Mail: aoife_gallagher@uk.cohnwolfe.com,
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