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Trügerische Hoffnung für Afrika: 60 Milliarden US-Dollar für die Gesundheit - ein Armutszeugnis?

Geschrieben am 08-06-2007

Tübingen/Kühlungsborn (ots) - Die G8-Gipfelerklärung zu Afrika
enthält die Zusage, 60 Mrd. US Dollar (44 Mrd. Euro) zur Bekämpfung
der Epidemien HIV und Aids, Tuberkulose und Malaria bereit zu
stellen. Völlig unklar bleibt jedoch, in welchem Zeitrahmen dieses
Geld aufgebracht werden soll. "Die angekündigten Maßnahmen sind
wortreich, aber äußerst vage und die finanziellen Versprechen reichen
bei Weitem nicht aus, um das Ziel des universellen Zugangs zu
erreichen", sagt Jürgen Hammelehle, Sprecher des Aktionsbündnisses
gegen AIDS. Zwar wurde die Verpflichtung vom G8-Gipfel in Gleneagles
wiederholt, bis zum Jahre 2010 zu gewährleisten, dass alle
HIV-Infizierten und Aids-kranken Menschen einen Zugang zu Prävention,
Behandlung, Pflege und Unterstützung erhalten. Doch Berechnungen von
UNAIDS entsprechend, werden allein für die Bekämpfung von HIV und
Aids bis 2010 jährlich 23 Mrd. US-Dollar benötigt. "Die G8-Länder
sollten sich daran effektiv mit einem Anteil von 16 Mrd. US-Dollar
beteiligen. Geht man davon aus, dass die Zusage von 60 Mrd. US-Dollar
auf die kommenden fünf Jahre angerechnet wird, würden die G8 jährlich
nur 12 Mrd. US-$ zur Verfügung stellen - das ist weitaus weniger als
HIV-infizierte Menschen brauchen", so Hammelehle.

Der Bedarf des Globalen Fonds zur Bekämpfung von HIV-AIDS,
Tuberkulose und Malaria von 6-8 Mrd. US-$ jährlich bis 2010 wurde
bestätigt. "Das ist zu begrüßen. Aber ob dieser Scheck auch wirklich
ausgestellt wird, wird erst die Wiederauffüllungskonferenz im
September zeigen", so Birte Rodenberg, G8 - Referentin des
Aktionsbündnis. "Bedauerlicherweise fehlt außerdem ein Signal aller
G8-Länder dahingehend, dass sie sich nicht weiter an der aktiven
Abwerbung von Gesundheitsfachkräften aus den afrikanischen Ländern
beteiligen." Auch die Aussagen der Abschlusserklärung zu
Patentrechten sind enttäuschend: Geistige Eigentumsrechte sollen
verschärft werden, und die bereits bestehenden Möglichkeiten, die das
TRIPS-Abkommen für arme Länder bietet, werden von den G8 nicht
unterstützt. Das Aktionsbündnis gegen AIDS befürchtet, dass die sich
dadurch erhöhenden Medikamentenpreise die finanziellen Hilfen
auffressen.

Aktionsbündnis gegen AIDS

Das AKTIONSBÜNDNIS GEGEN AIDS ist ein Zusammenschluss von über 100
kirchlichen und zivilgesellschaftlichen Organisationen der Aids- und
Entwicklungszusammenarbeit sowie mehr als 280 Basisgruppen. Gemeinsam
wollen sie Politik und Pharmaindustrie stärker in die Verantwortung
für den Kampf gegen HIV/Aids nehmen. Der Ausbau der finanziellen
Ressourcen zur weltweiten HIV-Prävention und Aids-Bekämpfung und der
weltweite Zugang zur Therapie sind die zentralen Anliegen der
Kampagne des Bündnisses.

Originaltext: Aktionsbündnis gegen AIDS
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=52831
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_52831.rss2

Pressekontakt:
Kontakt für weitere Informationen und Pressegespräche:
Dr. Birte Rodenberg, 0170/7118350



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