Rheinische Post: Mehr Unterricht?
Geschrieben am 08-06-2007 |
Düsseldorf (ots) - Von Detlev Hüwel
Darauf hätte man eigentlich schon eher kommen können: Bislang wurde in NRW der Unterrichtsausfall nur stichprobenartig ermittelt, und das auch nur alle zwei Jahre. Künftig muss jede Schule jedes Jahr die Fakten auf den Tisch legen. Man darf auf das Ergebnis gespannt sein. Wird es die neue Landesregierung wirklich schaffen, mit ihrem üppigen Schulpaket (tausende zusätzlicher Lehrerstellen) die Lage zu entschärfen? Oder handelt es sich nur um eine vordergründige Besserung? Wenn bei Ausfall des Lehrers die Schüler tatsächlich zunehmend sich selbst überlassen bleiben ("eigenverantwortlicher Unterricht"), die Stunde aber als erteilt gewertet wird, grenzte dies an Schummelei. Ministerin Sommer wäre deshalb gut beraten, den Schulen eine differenzierte Statistik aufzuerlegen zumindest getrennt nach erteiltem Fachunterricht und Stunden ohne Lehrer-Präsenz. Insofern geht Barbara Sommer durchaus das Risiko ein, dass die Bilanz doch nicht ganz so rosig wie erhofft ausfallen könnte. Allerdings ist wohl eher das Gegenteil anzunehmen. Im Herbst wird man es etwas genauer wissen. Dann werden die neusten Zahlen zum Unterrichtsausfall veröffentlicht - letztmals ermittelt nach der alten Methode.
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