Der Tagesspiegel: Zentralrat der Juden übt massive Kritik an Fehlverhalten der Polizei in Sachsen-Anhalt
Geschrieben am 11-06-2007 |
Berlin (ots) - Berlin/Magdeburg - Nachdem sich die Polizei in Sachsen-Anhalt erneut bei der Bekämpfung rechtsextremer Kriminalität ein schweres Versäumnis geleistet hat, äußert der Zentralrat der Juden in Deutschland massive Kritik. Das Verhalten der Beamten beim Überfall von Neonazis auf junge Theaterschauspieler in Halberstadt sei "erschreckend", sagte der Generalsekretär des Zentralrats, Stephan J. Kramer, am Montag dem Tagesspiegel. Er habe nicht den Eindruck, dass sich die Polizei in Sachsen-Anhalt darüber klar ist, "dass eine Bewusstseinsänderung dringend notwendig ist", betonte Kramer. In der Nacht zu Sonnabend hatten Beamte einen polizeibekannten rechtsextremen Schläger, der an dem brutalen Angriff auf die Schauspieler beteiligt war, nur überprüft und dann wieder laufengelassen. Obwohl die Landesregierung unter dem Motto "Hingucken!" eine lobenswerte Kampagne gegen den Rechtsextremismus intiiert habe, "vermisse ich die längst überfällige Aufklärungsarbeit in der Polizei", sagte Kramer. Er wolle die Beamten nicht pauschal als rechts abstempeln, doch offenkundig gebe es in der Polizei von Sachsen-Anhalt ein "strukturelles Problem". Kramer verwies auf weitere Vorfälle, bei denen Beamte versagt hatten. So ließen Beamten vor zwei Jahren in Zerbst einen rechten Schläger laufen, der einem Punk ein Auge ausgeschlagen hatte. Der Täter griff am selben Abend ein weiteres Opfer an. Im Oktober 2006 blieb die Polizei passiv, als sie von einem geplanten rechtsextremen Überfall auf Linke in Gerwisch erfuhr. Der Angriff geschah und die ersten Beamten, die am Tatort eintrafen, schlossen sich in ihrem Streifenwagen ein. Im Mai dieses Jahres wurde nach Recherchen des Tagesspiegels bekannt, dass der Vizechef der Polizeidirektion Dessau drei untergebene Staatsschützer aufgefordert haben soll, weniger intensiv gegen rechtsextreme Kriminalität zu ermitteln. Der Spitzenbeamte soll sich auch verächtlich über die "Hingucken!"-Kampagne geäußert haben.
Die Informationen stehen Ihnen bei Nennung der Quelle Tagesspiegel zur Verfügung.
Frank Jansen
Originaltext: Der Tagesspiegel Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=2790 Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_2790.rss2
Pressekontakt: Der Tagesspiegel Chef vom Dienst Thomas Wurster Telefon: 030-260 09-308 Fax: 030-260 09-622 cvd@tagesspiegel.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
75481
weitere Artikel:
- Märkische Oderzeitung: Vorabmeldung: Über staatsanwaltschaftliche Ermittlungen gegen den Inhaber eines Krematoriums in Eberswalde. Der Beschuldigte soll mit den Leichen auch Müll verbrannt haben. Frankfurt/Oder (ots) - Eberswalde. Die Staatsanwaltschaft Frankfurt (Oder) ermittelt gegen den Inhaber eines Krematoriums in Eberswalde (Barnim). Das berichtet die Märkische Oderzeitung in ihrer morgigen Ausgabe. Der Beschuldigte soll den Müll seines Unternehmens mit den Leichen verbrannt haben. Nach Angaben von Staatsanwalt Thomas Meyer ermittelt die Behörde wegen Störung der Totenruhe. Zwei frühere Mitarbeiter des Krematoriums hatten ihren Chef angezeigt. Der Unternehmer bestreitet die Vorwürfe. Er spricht von einem Racheakt, weil er mehr...
- Rheinische Post: Vorsitz der RAG-Stiftung erneut vertagt Düsseldorf (ots) - Der für morgen angesetzte Kohlegipfel in Berlin wird die Frage nach dem neuen Vorsitzenden der Kohle-Stiftung erneut vertagen. Das erfuhr die in Düsseldorf erscheinende "Rheinische Post" (Dienstagausgabe) aus verhandlungsnahen Kreisen. Diskutiert wird jetzt eine Lösung, wonach der Vorsitz kommissarisch besetzt werden soll, um die geplante Stiftung schnell gründen zu können. Die Stiftung soll die Erlöse aus dem Börsengang des Ruhrkonzerns RAG erhalten, um damit die Altlasten des bis 2018 auslaufenden Steinkohlenbergbaus mehr...
- Neues Deutschland: zum Ost-West-Lohnniveau Berlin (ots) - Keine zweite ökonomische Kennziffer hat so unmittelbaren Einfluss auf den Alltag wie das Lohnniveau. Wenn 17 Jahre nach dem Vollzug der deutschen Einheit die Ostlöhne im Durchschnitt noch immer ein gutes Fünftel unter denen im Westen Deutschlands liegen, zeigt das, wie weit die beiden Landesteile noch voneinander entfernt sind. Ein politisches Thema ist jene Unwucht indes schon lange nicht mehr. Man wundert sich bestenfalls über die anhaltende Westdrift junger Leistungsträger, gegen die Heimatschachteln und Ruf-Busse helfen mehr...
- WAZ: Mißfelder: Pflege-Reform muss mehr sein als Beitragserhöhung Essen (ots) - Der Chef der Jungen Union, Philipp Mißfelder, hat sich gegen eine Erhöhung des Pflegeversicherungs-Beitrages gewandt. Der könne zwar am Ende nicht ausgeschlossen werden, wenn man bessere Leistungen der Pflege wolle, aber "die große Koalition muss mehr, nämlich eine große Reform der Pflegeversicherung anstreben", sagte Mißfelder der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung (Dienstagsausgabe). Dies bedeute den Aufbau einer Kapitalreserve, um die demografische Entwicklung aufzufangen und die Pflegeversicherung zukunftsfest zu machen. mehr...
- Märkische Oderzeitung: Vorabmeldung: Zum Rückgang der Autoverkäufe in Deutschland im ersten Halbjahr 2007 schreibt die Märkische Oderzeitung in ihrer Dienstagausgabe: Frankfurt/Oder (ots) - Der frisch gewählte Präsident des Verbandes der Automobilwirtschaft (VDA), Matthias Wissmann, rechnet damit, dass die Deutschen spätestens im Herbst wieder mehr Fahrzeuge kaufen. "Im September findet in Frankfurt am Main die internationale Automobil-Ausstellung statt. Spätestens bis dahin sollte sich der Knoten bei der Inlandsnachfrage auflösen", sagte er im Gespräch mit der Märkischen Oderzeitung. Als Grund für die Kaufzurückhaltung nannte der frühere Bundesverkehrsminister die Verunsicherung der Verbraucher mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|