Lausitzer Rundschau: Polizeipanne nach rechtsextremem Überfall in Halberstadt Alarmsignal
Geschrieben am 12-06-2007 |
Cottbus (ots) - Die Polizei von Halberstadt kämpft um ihren Ruf. Eine zehnköpfige Ermittlungsgruppe arbeitet mit Hochdruck daran, die vermutlich rechtsextremistischen Schläger dingfest zu machen, die am Samstag eine Gruppe von Theaterleuten angegriffen hatten und fünf davon krankenhausreif prügelten. Dabei könnten zumindest einige dieser Gewalttäter schon wie ihr Anführer in Untersuchungshaft sitzen, wenn die Beamten, die zu Hilfe gerufen wurden, angemessen reagiert hätten. Doch die beschäftigten sich lieber mit den Opfern als mit den Angreifern, die so ohne Mühe entkamen. Es ist nicht das erste Mal, dass Polizisten in Sachsen-Anhalt durch mangelnde Konsequenz und Kompetenz im Umgang mit Rechtsextremisten auffallen. Ob mangelnde politische Bildung, Bequemlichkeit oder stille Sympathie mit dem braunen Rand die Ursache dafür ist, kann nur vermutet werden. Für den verheerenden Eindruck, den solche Beamte hinterlassen, ist es jedoch egal. Die Forderung nach härteren Strafen für rechtsextreme Schläger, wie sie jetzt von Sachsen-Anhalts Justizministerin Angela Kolb (SPD) erhoben wird, wirkt wie Theaterdonner, wenn Streifenpolizisten am Tatort so eklatant versagen. Halberstadt ist deshalb ein Alarmsignal, nachlässige Polizisten endlich wachzurütteln oder sich von ihnen zu trennen.
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