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Südwestrundfunk (SWR) Programmhinweise von Freitag, 15.06.07 (Woche 24) bis Freitag, 20.07.07 (Woche 29)

Geschrieben am 14-06-2007

Baden-Baden (ots) - Freitag, 15. Juni 2007 (Woche 24)/14.06.2007

23.30
Nachtkultur
Die Kultur-Illustrierte
Moderation: Markus Brock

unter anderem mit folgenden Themen:
Lady Di, wie sie wirklich war - die neue Biographie über die Königin
der Herzen
Kunst, wie sie sein sollte - die documenta 12 wird eröffnet!
Indien auf der Bühne - das neue Theaterprojekt von Joachim Schlömer
Der ewige Rock 'n' Roller - Paul McCartney wird 65

Freitag, 22. Juni 2007 (Woche 25)/14.06.2007

22.00
Nachtcafé
Gäste bei Wieland Backes
Sehnsucht nach Freiheit

Für jemanden, der im Knast sitzt, ist klar, was Freiheit bedeutet.
Die meisten verstehen unter "Freiheit" vor allem die äußere Freiheit,
also frei zu sein von Zwängen, äußeren Bestimmungen und Einflüssen,
um sich völlig unabhängig und selbstbestimmt in ein Abenteuer zu
stürzen. Doch es gibt auch andere Lesarten: Für manche ist vor allem
die innere Freiheit entscheidend - das kann beispielsweise bedeuten,
in ein Kloster zu gehen, um der materiellen Welt eine innere geistige
Freiheit entgegen zu setzen. Einige fühlen sich eingeengt in ihrem
Job und wollen aussteigen. Oft steht dabei die Verantwortung, die man
dem Partner oder den Kindern gegenüber hat, dem Wunsch nach Freiheit
entgegen. Was ist stärker? Wann muss man seiner Sehnsucht nach
Freiheit nachgeben? Und was bedeutet letztlich die wirkliche
Freiheit?

An die Programmredaktionen Fernsehen

In der Runde:

Zwangsarbeit, Hungerstrafe, Drill - Klaus Schnellenkamp wurde in
die berüchtigte Sekte Colonia Dignidad hineingeboren, in der
körperliche und seelische Folter unter dem pädophilen Sektengründer
Paul Schäfer auf der Tagesordnung stand. Schon im Alter von fünf
Jahren begann Schnellenkamps Martyrium mit Prügeln, spätere
Fluchtversuche wurden mit Auspeitschungen und Elektroschocks
bestraft. Vier Tötungsversuche überlebte er, vor zwei Jahren gelang
ihm die Flucht aus der Festung in Chile. "Sehnsucht nach Freiheit
verbinde ich mit Sehnsucht nach Liebe, nach Würde, nach Familie. All
das hatte ich 32 Jahre nicht."

Auch Andrea Finke weiß, was es heißt, eingesperrt zu sein. Sieben
lange Jahre saß sie im Knast, weil sie ihren Vergewaltiger getötet
hatte. Am Anfang wäre die ehemalige Krankenschwester und
alleinerziehende Mutter in Haft fast zugrunde gegangen. Doch mit der
Zeit arrangierte sie sich mit dem Leben auf acht Quadratmetern.
Paradox, aber wahr: Sie fühlte sich im Gefängnis freier als heute
nach der Entlassung: "Was nützt mir meine äußere Freiheit, wenn ich
meine innere Freiheit, die ich hinter Gittern gefunden hatte,
verloren habe?"

Maximale Freiheit durch minimalen Einsatz mit riesigem Gewinn: Mit
dieser Formel suchen viele die große finanzielle Freiheit beim
Aktienhandel. Börsenexperte Frank Lehmann weiß, wie nah Freud und
Leid beim Spekulieren zusammenliegen. "Im Goldrausch suchen viele die
finanzielle Freiheit und träumen von der Yacht in der Karibik. Die
Realität bringt oft nur einen großen Schuldenberg." 17 Jahre lang
konnte man sich auf die pfiffigen Sprüche des humorvollen Hessen am
Ende seiner ARD-Börsennachrichten verlassen. Seit einem halben Jahr
ist er nun im verdienten Ruhestand.

Steffi Gerbsch wollte von ihren Eltern kein Geld, sondern
Zuneigung - doch die bekam sie nicht. Stattdessen zahlten Papa und
Mama für gute Noten in der Schule und hielten den Leistungsdruck
aufrecht. Zuviel Druck für ein junges Mädchen. Mit 14 Jahren zog
Steffi Gerbsch deshalb die Reißleine und riss von zu Hause aus: "Ein
Leben als Straßenkind in Berlin war für mich damals ein Ideal, und
ich hab mir das auch ziemlich locker vorgestellt." Doch es folgte der
Absturz.

Kochen, putzen, Wäsche waschen - Eva-Maria Kaus-Köster war als
Hausfrau und Mutter in der klassischen Frauenrolle gefangen. Ihre
eigenen Interessen waren dabei nur Nebensache, und das gab ihr
irgendwann zu denken. Nach und nach reifte in ihr die Entscheidung:
Raus aus der Familie, weg von Mann und Kindern - und sie ging
tatsächlich: "Ich habe meine Verantwortung neu definiert, als ich
mich dazu entschloss, meine Familie zu verlassen."

"Gebundene Freiheit ist wahre Freiheit", lautet das Credo von
Pater Lutz Müller heute. Als er nach dem Abitur eine Banklehre
begann, sah er im Geld noch die große Freiheit. Doch Zwänge,
Hierarchien und die schnöde Kapitalismusorientierung in der
Bankenwelt weckten in ihm die Sehnsucht nach einer anderen Freiheit:
Er trat der "Gesellschaft Jesu" bei, gelobte Armut, Keuschheit und
Gehorsam. Als Ordensmann darf er sich nun für das engagieren, was ihm
wirklich wichtig ist. Und dafür verzichtet der Jesuit gerne auf die
ein oder andere äußere Freiheit.

An der Bar:
Kostüm, Konferenzen und Karriere tauschte Milda Drüke gegen
Segelschuhe und Sonnencreme. Die erfolgreiche Werbemanagerin
verkaufte alles, um ihren Traum zu verwirklichen: Eine Segeltour rund
um den Globus. Viereinhalb Jahre war sie unterwegs - Barbados,
Galapagos und Neuseeland waren nur einige ihrer Stationen. "Freiheit
ist für mich Selbstbestimmung, Glanz und Glamour gaben mir nichts
mehr." Nach ihrer Rückkehr krempelte sie ihr Leben um und lebt heute
ganz bescheiden in Düsseldorf. Von dort aus bricht sie immer wieder
zu Abenteuern in die entlegendsten Winkel der Welt auf.

An die Programmredaktionen Fernsehen

Dienstag, 10. Juli 2007 (Woche 28)/14.06.2007

23.00 Menschen unter uns
Der Liebe wegen
Der Clown Dimitri
Ein Film von Susanne Bausch

"Andere zum Lachen zu bringen - das macht mich glücklich." Dimitri
machte diese Erfahrung schon als Kind - und machte seinen Beruf
daraus. Auf der ganzen Welt feierte er Erfolge mit seiner Clownerie
der leisen Töne. Heute trainiert der über 70-Jährige noch täglich
viele Stunden: Akrobatik, Instrumente, Jonglieren. Ans Aufhören denkt
er nicht: Das Schönste wäre, fast unmerklich auf der Bühne zu
sterben, sagt er. Und er glaubt fest daran, dass es danach weiter
geht in der geistigen Welt. Sein Esprit und sein Können leben bereits
jetzt in seinen Kindern weiter. Einige von ihnen wurden Akrobaten und
Musiker. Gemeinsam studieren sie gerade ein Stück ein, arbeiten
intensiv und voll Freude zusammen. "Ein Clown muss die Menschen
lieben, sein Lachen muss von Herzen kommen", grenzt sich Dimitri von
aggressiven, zynischen Späßen ab. Und diese Liebe zu den Menschen
spürt man, sobald Dimitri auf andere Menschen, auf seine Mitarbeiter
trifft. Im Tessin hat er ein eigenes Theater gegründet, eine
Theaterschule - die einzige Hochschule für Bewegungstheater in Europa
- und eine "Theater-Truppe". Sein ganzer Stolz: Einer seiner Enkel
absolviert an der Schule gerade seine Abschlussprüfung. Ohne Gunda,
seine Frau, wäre das Gesamtunternehmen aber nie zustande gekommen,
sagt Dimitri. Sie war Theaterintendantin, Schuldirektorin, Mutter von
fünf Kindern und Köchin im Theaterlokal. Heute sind beide so etwas
wie die Großeltern eines bunten Theatervölkchens in Verscio, dem
kleinen Dorf im Tessin. "Menschen unter uns" porträtiert den
bekannten Künstler, der das Leben und seine Aufgaben positiv nimmt:
aus Liebe zu den Menschen.

Freitag, 20. Juli 2007 (Woche 29)/14.06.2007

22.00
Nachtcafé
Gäste bei Wieland Backes
Ohne Sex geht nix?

Ob es um Kleidung, Autos oder Urlaub geht - wer etwas verkaufen
will, der nimmt vorzugsweise viel nackte Haut zu Hilfe, denn das
Prinzip "Sex sells" erscheint unschlagbar. Selbst wenn es um Produkte
geht, die mit Körperlichkeit nichts zu tun haben. Auch in Filmen,
Büchern und Ausstellungen ist Sex allgegenwärtig, allmählich sind
schon Stimmen zu hören, die eine Übersexualisierung der Gesellschaft
beklagen - zumal im Privatleben Sex längst nicht die Rolle zu spielen
scheint, die ihm öffentlich gegeben wird. Gibt es auf der einen
Seite Leute, die ganz ohne Sex leben, so beklagen Jugendexperten bei
manchen Jugendlichen bereits einen allzu aggressiven Umgang mit ihrer
Sexualität.
Wie steht es um den Sex? Ist er als Verkaufsargument unverzichtbar?
Wird Sexualität gesellschaftlich überbewertet? Und welchen
Stellenwert hat Sex überhaupt im heimischen Schlafzimmer?

Bei Fragen wenden Sie sich bitte an Ursula Foelsch, Tel. 0 72 21 /
9 29 - 22 85.

Originaltext: SWR - Südwestrundfunk
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=7169
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_7169.rss2


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