Rheinische Post: Sarkozy hilft Merkel
Geschrieben am 14-06-2007 |
Düsseldorf (ots) - von Reinhold Michels
Wenn sogar die Oppositions-Fraktionen FDP und Grüne im Bundestag der Kanzlerin Glück wünschen für den EU-Gipfel in der kommenden Woche, dann muss die Lage Europas ernst sein. Dann muss Merkel, die als gegenwärtige EU-Ratspräsidentin im Kreis der 27 Regierungschefs nichts zwingen kann, eine Herkules-Aufgabe an politischem Geschick vor sich haben. Hoffnungsfroh stimmt, dass sich der neue französische Staatschef Sarkozy bereits als hilfreicher Diplomat für die Sache Europas erweist. Der Tempomacher aus Paris nutzt die traditionell guten Beziehungen seines Landes zu Polen, um dem nationalegoistischen polnischen Präsidenten Kaczynski knallhart die Frage aller europäischen Fragen zu stellen: "Wenn jeder von uns totale Kompromisslosigkeit zeigt, was machen wir dann überhaupt zusammen?" Welch politische Geisteskinder Kaczynski und sein Zwillingsbruder sind, zeigt Österreichs SPÖ-Kanzler Gusenbauer mit der Vermutung, Warschau gönne den Deutschen keinen EU-Reformerfolg. Wenn ein großes EU-Land wie Polen nicht endlich einsieht, dass Europa nur durch Nehmen und Geben voran kommt, dann sollten die treibenden Kräfte das Jahrhundertprojekt EU separat forcieren und mit dem alten Plan "Europa der zwei Geschwindigkeiten" die Lähmenden abhängen. Bericht: Merkel warnt Polen, Titelseite
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