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Bilanz der Weltartenschutzkonferenz: Viele Erfolge für den Artenschutz (/)Aussichten für Tropenholz und Haie bleiben aber düster

Geschrieben am 15-06-2007

Den Haag (ots) - (/)
- Hintergrundinformationen finden Sie unter www.wwf.de/cites2007
- Fotos: www.wwf.de/presse
- Interviewpartner: Volker Homes, WWF-/ TRAFFIC-Experte, +49 (0)162
291 44 44

Der WWF ist überwiegend mit den Ergebnissen der
Weltartenschutzkonferenz in Den Haag zufrieden. "Es war eine
großartige Konferenz für die Zukunft der Aale, Tiger und Störe", sagt
WWF-Experte Volker Homes. "Aber nach diesen zwei Wochen sind die
Aussichten für Haie und Tropenholz weiterhin erschreckend düster."
Gerade bei wirtschaftlich relevanten Themen wie Fisch und Holz habe
es meist geheißen: viel Politik, wenig Artenschutz. Für einige Arten
könne es bis zur nächsten Weltartenschutzkonferenz 2009 schon zu spät
sein.

Die großen Gewinner der Weltartenschutzkonferenz aus WWF-Sicht:

Europäischer Aal: Der Antrag Deutschlands im Namen der EU, den Aal
künftig nur noch streng kontrolliert zu handeln, wurde mit großer
Mehrheit angenommen. Der Europäische Aal ist als Speisefisch so
beliebt, dass seine Bestände drastisch zurückgegangen sind - in
einigen Gebieten um bis zu 99 Prozent seit 1980. Jährlich werden etwa
30.000 Tonnen Aal gefangen und gehandelt. In Deutschland wird der Aal
seit 1998 auf der Roten Liste als "gefährdet" geführt.

Sägefische: Die stark bedrohten, mit Haien verwandten Fische
dürfen künftig überhaupt nicht mehr gehandelt werden. Ausgenommen
wurde lediglich eine der sieben Sägefisch-Arten, die nur in
Australien vorkommt und hauptsächlich lebend an Aquarien verkauft
wird.

Nashörner: Seit 2000 hat die Wilderei von Nashörnern in einigen
Staaten Afrikas so stark zugenommen, dass die Bestände bedroht sind.
In Simbabwe und der Demokratischen Republik Kongo wurden zwischen
2003 und 2005 insgesamt 60 Prozent der Nashornbestände für den
illegalen Handel getötet. Nun sollen die Schutzmaßnahmen und
Kontrollen verstärkt werden. Unter anderem soll das begehrte Horn
registriert werden, um illegalen Handel schneller aufdecken zu
können.

Tiger: Die Staaten haben sich zum Schutz der höchstens noch 7.000
wilden Tiger weltweit bekannt. Dazu gehört, dass die Zucht von Tigern
im großen Stil auf so genannten Tiger-Farmen eingeschränkt werden
soll. Außerdem betonten die Staaten, wie wichtig das nationale
Handelsverbot in China für das Überleben der letzten wilden Tiger
ist. "Dies ist das heiß ersehnte Signal zum Tigerschutz", freut sich
WWF-Experte Volker Homes. Der internationale Handel mit Tigern und
Tigerprodukten ist seit 1975 verboten. Vor 14 Jahren hat China
zusätzlich ein nationales Handelsverbot ausgesprochen. Laut WWF ist
es diesem Verbot zu verdanken, dass es überhaupt noch wild lebende
Tiger gibt. China erwägt allerdings derzeit, es aufzuheben.

Stör: Der "Kaviarlieferant" wird besser geschützt: Das Label für
legalen Kaviar wird verbessert, Kaviar muss in dem Jahr verkauft
werden, in dem er auch gewonnen wurde, und ein wissenschaftliches
Gremium wird über Höchstquoten entscheiden. "Alle drei Punkte tragen
dazu bei, die Ausbeutung der Störe für illegalen Kaviar zu
bekämpfen", so WWF-Experte Homes.

Die Verlierer der Artenschutzkonferenz:

Dorn- und Heringshai: Die unter anderem in der Nord- und Ostsee
heimischen Dorn- und Heringshaie bleiben der Überfischung
ausgeliefert. Zwei Schutz-Anträge Deutschlands im Namen der EU wurden
abgelehnt. Beide Haiarten gelten weltweit als Delikatesse. In
Deutschland sind vor allem Schillerlocke und Seeaal beliebt, die vom
Dornhai stammen. "Die Entscheidung ist fatal" kritisiert WWF-Experte
Volker Homes. "Im Nordatlantik sind die Heringshai-Bestände in den
vergangenen 40 Jahren um 89 Prozent eingebrochen, vom Dornhai gibt es
dort heute sogar 95 Prozent weniger Tiere als noch vor zehn Jahren.
Wir brauchen unbedingt einen internationalen Schutz für die Haie."

Tropenholz: Drei Jahre Schonfrist für die Holzmafia: Das in Europa
und Nordamerika sehr beliebte Tropenholz Cedro, auch bekannt als
Spanische Zeder, wird nicht besser geschützt. Auch dieser Antrag
Deutschlands fand keine Zustimmung. "Das ist eine Katastrophe",
kommentiert WWF-Experte Volker Homes. "Es wird viel zu viel Cedro
geschlagen, auch illegal und sogar in Schutzgebieten." Das wertvolle
Holz, das zur Familie der Mahagonigewächse gehört, erzielt auf dem
Weltmarkt hohe Preise und wird überwiegend nach Mexiko, in die USA,
Kanada und Belgien importiert. Aus dem Holz werden hauptsächlich
Möbel hergestellt.

Weder eindeutiger Verlierer noch Gewinner:

Afrikanischer Elefant: Zwar haben sich die afrikanischen Staaten
erstmals seit 1989 auf einen Kompromiss zum Handel mit Roh-Elfenbein
verständigt. Aber ausgerechnet die so wichtige Bekämpfung der
Wilderei und des illegalen nationalen Elfenbeinhandels in West- und
Zentralafrika, wo es die wenigsten Elefanten gibt, sind auf der
Konferenz nach Ansicht des WWF viel zu kurz gekommen.
Der Elfenbein-Kompromiss sieht vor, dass Botswana, Namibia, Südafrika
und Simbabwe sämtliches Elfenbein aus Staatsbesitz, das bis zum 31.
Januar 2007 registriert worden ist, in einem so genannten
Einmalverkauf handeln dürfen. Anschließend soll der Elfenbeinverkauf
für diese Länder neun Jahre ruhen. "Es ist hervorragend, dass sich
die afrikanischen Staaten auf eine gemeinsame Lösung verständigt
haben", sagt WWF-Experte Homes. "Aber wir sind skeptisch, ob Simbabwe
in der derzeitigen politischen Lage die Voraussetzungen für den
Handel mit Elfenbein erfüllt."

Kontakt: Astrid Deilmann, Pressestelle WWF, in Den Haag: +49
(0)162/ 2 91 44 44

Originaltext: WWF World Wide Fund For Nature
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=6638
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_6638.rss2

Pressekontakt:
Rückfragen bitte an:
WWF World Wide Fund For Nature
Ralph Kampwirth
Telefon: 069 / 79 144 153
Fax: 069 / 79 144 116
E-Mail: kampwirth@wwf.de


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