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Deutschland sucht die besten Debattierer: Philipp Hein aus Lübz und Georg Lorenz aus Stuttgart gewinnen das Finale des Bundeswettbewerbs Jugend debattiert 2007

Geschrieben am 17-06-2007

Berlin (ots) -

- Bundespräsident Horst Köhler zeichnet die Sieger aus

Rund 60.000 Schüler und 2.300 Lehrkräfte an 500 Schulen in ganz
Deutschland haben sich am Bundeswettbewerb Jugend debattiert 2007
beteiligt. Die besten acht Schülerinnen und Schüler, die sich in
mehreren Vorrunden durchgesetzt hatten, debattierten heute im Finale
vor Bundespräsident Horst Köhler im Großen Sendesaal des RBB. "Soll
die deutsche Sprache vor Anglizismen gesetzlich geschützt werden?"
lautete das Thema für die 8. bis 10. Klassen, bei denen der
16-jährige Philipp Hein von Eldenburg-Gymnasium in Lübz am Ende die
Nase vorn hatte. In der Jahrgangsstufe 11 bis 13 konnte der
18-jährige Georg Lorenz vom Eberhard-Ludwigs-Gymnasium in Stuttgart
bei dem Thema "Soll in Deutschland das Mehrheitswahlrecht eingeführt
werden?" den Wettbewerb für sich entscheiden. Beide gewinnen die
Teilnahme an einer Akademiewoche mit weiteren Rhetoriktrainings sowie
die Aufnahme in ein Alumni-Netzwerk.

"Jugend debattiert ist ein gutes Beispiel dafür, wie Bildung durch
Engagement und Partnerschaft vieler Menschen und Institutionen
gelingen kann", betonte Bundespräsident Horst Köhler. "Mit fairen
Mitteln zu argumentieren, gemeinsam zu einem Ergebnis zu gelangen und
damit letztlich die Fähigkeit, verantwortlich von der Freiheit
Gebrauch zu machen, die uns als Bürgern gegeben ist - das zu erlernen
und zu üben, ist der Kern von Jugend debattiert. Das Projekt trägt so
unmittelbar zur politischen Bildung bei", so Köhler, der den
Wettbewerb als "eine beeindruckende Erfolgsgeschichte" bezeichnete.

Die Finaldebatten wurden durch eine Jury, in der auch die
Vorjahressieger mitwirkten, öffentlich bewertet. Philipp Hein, Sieger
der Sekundarstufe I, sieht in dem Wettbewerb einen großen Gewinn:
"Durch Jugend debattiert habe ich gelernt, einen Streitpunkt aus
verschiedenen Perspektiven zu betrachten und mich rhetorisch mit
ihnen auseinander zu setzen. Dabei ist es wichtig, verschiedene
Ansichten zu akzeptieren, seine eigene Meinung jedoch nicht aus dem
Blickfeld zu verlieren", so Philipp Hein. Georg Lorenz ergänzte:
"Jugend debattiert bedeutet für mich die Möglichkeit, meine
rhetorischen Fähigkeiten zu verbessern und Gleichaltrige mit
ähnlichen Interessen und Fähigkeiten zu treffen."

Der Bundeswettbewerb Jugend debattiert feiert in diesem Jahr sein
5-jähriges Jubiläum. Fast 200.000 Schülerinnen und Schüler haben sich
seither an Deutschlands größtem Debattierprojekt beteiligt. Die
Gemeinnützige Hertie-Stiftung, die Stiftung Mercator, die Heinz
Nixdorf Stiftung und die Robert Bosch Stiftung, die den
Bundeswettbewerb gemeinsam durchführen, möchten auf diese Weise das
qualifizierte Mitreden und Mitgestalten in der Demokratie fördern.
Das Projekt steht unter der Schirmherrschaft des Bundespräsidenten,
die 16 Kultusministerien leisten einen substanziellen Beitrag, die
Kultusministerkonferenz tritt unterstützend auf. Mit einem Etat von
10,8 Mio. Euro ist Jugend debattiert das größte privat finanzierte
Vorhaben zur sprachlichen und politischen Bildung in Deutschland.

Der Wettbewerb spricht alle weiterführenden Schulformen an:
Hauptschulen, Realschulen, Gymnasien, Gesamtschulen und
Berufsschulen. 500 Schulen arbeiteten im laufenden Schuljahr in einem
bundesweiten Netzwerk zusammen. Jugend debattiert verknüpft Training
und Wettbewerb. Professionelle Trainer schulten Lehrer der Klassen 8
bis 13 fächerübergreifend im Debattieren. Mit speziellen
Unterrichtsmaterialien ausgestattet, trainierten die Lehrkräfte
anschließend ihre Schüler im Klassenverband. Der Wettbewerb erfolgte
auf vier Ebenen: Klasse, Schulverbund, Land und Bund.

In einer Debatte bei Jugend debattiert äußern sich jeweils vier
Jugendliche zu aktuellen politischen und schulischen Streitfragen.
Jeder erhält zunächst zwei Minuten ungestörte Redezeit, in der er
seine Position - pro oder contra - darlegt. Es folgen zwölf Minuten
freie Aussprache. Für ein Schlusswort steht jedem Teilnehmer eine
Minute zur Verfügung. Seine ursprüngliche Meinung darf er dabei
verändern. Eine Jury bewertet die Debattanten nach Sachkenntnis,
Ausdrucksvermögen, Gesprächsfähigkeit und Überzeugungskraft.

Jugend debattiert ist in den fünf Jahren seines Bestehens zu einer
festen Größe im schulischen Unterricht geworden. Neben den 500 am
Projekt beteiligten Schulen wurde die Unterrichtsreihe zu Jugend
debattiert im Curriculum der Referendariats-Ausbildung in
Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen erprobt, weitere
Bundesländer sollen folgen. Langjährige Jugend debattiert-Lehrkräfte
bilden mittlerweile als "Lehrer-Trainer" ihre Kollegen im Debattieren
aus und sorgen so dafür, dass das Projekt bei gleichbleibender
Qualität noch mehr Schüler erreichen kann.

Inzwischen hat der Wettbewerb auch Deutschlands Grenzen
überschritten: Bei Jugend debattiert international debattieren
Schülerinnen und Schüler in Estland, Lettland, Litauen, Polen,
Tschechien und der Ukraine über aktuelle Fragen in deutscher Sprache.
In der Schweiz findet Jugend debattiert in deutscher, französischer
und italienischer Sprache statt. Erstmals konnten in diesem Jahr auch
vier Sieger der Landeswettbewerbe Jugend debattiert international ihr
Können vor dem Bundespräsidenten unter Beweis stellen. "Soll ein
soziales Pflichtjahr für Männer und Frauen eingeführt werden?"
lautete das Thema der Schaudebatte, die Kristi Ruusna aus Estland,
Anna Chmura aus Polen, Jakub Stefela aus Tschechien und Denys
Chernyshenko aus der Ukraine führten.

Die Finalteilnehmer im Bundeswettbewerb Jugend debattiert 2007:

Klassen 8 - 10 (Sekundarstufe 1):

1. Platz: Philipp Hein, Eldenburg-Gymnasium, Lübz,
Mecklenburg-Vorpommern (wohnt in Broock)
2. Platz: Julien Bianchetti, Freihof-Realschule, Kirchheim/Teck,
Baden-Württemberg
3. Platz: Tanja Mascha, Max-Reger-Gymnasium, Amberg, Bayern (wohnt
in Nittenau)
4. Platz: Kristina Luge, Bischöfliches Abtei-Gymnasium, Duisburg,
Nordrhein-Westfalen

Jahrgangsstufen 11 - 13 (Sekundarstufe 2):

1. Platz: Georg Lorenz, Eberhard-Ludwigs-Gymnasium, Stuttgart,
Baden-Württemberg
2. Platz: Mascha Hochfeld, Lise-Meitner-Gymnasium, Falkensee,
Brandenburg (wohnt in Dallgow)
3. Platz: Markus Gaßner, Diltheyschule, Wiesbaden, Hessen
4. Platz: Peer Klüßendorf, Käthe-Kollwitz-Gymnasium, Rostock,
Mecklenburg-Vorpommern

Diesen Pressetext sowie die Fotos zum Bundesfinale Jugend
debattiert können Sie im Internet ab ca. 16.00 Uhr herunterladen:
www.ghst.de/links/presse

Jugend debattiert im Internet: www.jugend-debattiert.ghst.de

Originaltext: Gemeinnützige Hertie-Stiftung
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=9400
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_9400.rss2

Pressekontakt:
Gemeinnützige Hertie-Stiftung, Information / Kommunikation
Carmen Jacobi, Tel. 0151/15 12 14 84, jacobic@ghst.de
Dörte Florack, Tel. 0151/15 12 14 85, florackd@ghst.de

ICPAHL & GÜTTLER, PR-Beratung
Silke Güttler, Tel. 069/66 12 48-52


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