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Börsen-Zeitung: Farbmischung, Kommentar zum Bieterkampf um ICI von Sabine Wadewitz

Geschrieben am 18-06-2007

Frankfurt (ots) - Dass sich Akzo Nobel mit dem britischen
Konkurrenten ICI gerne einen neuen Anstrich geben würde, ist seit
geraumer Zeit kein Geheimnis mehr. Der nun präsentierte
Kostenvoranschlag stieß auf der Insel jedoch nicht auf Gegenliebe.
Damit ist das Rennen um ICI eingeläutet und die nächste
Konsolidierungsrunde im immer noch fragmentierten Markt für Farben
und Lacke.

Akzo sitzt seit dem Verkauf ihres Pharmageschäfts auf einem Sack
voll Geld und steht unter Zugzwang. Bisher versucht das Management,
die Aktionäre mit dem Hinweis auf eine lange Liste von
Übernahmezielen und einem Aktienrückkauf bei Laune zu halten. Doch
die Niederländer befinden sich in akuter Gefahr, selbst zum Objekt
der Begierde zu werden.

ICI wäre für Akzo Nobel strategisch eine gute Ergänzung. Der
Weltmarktführer im Farbengeschäft würde seine Nummer-1-Position mit
den auf Rang 4 stehenden Briten zementieren. Gemeinsam wären die
beiden Spieler gut doppelt so groß wie der nächste Verfolger PPG. ICI
besetzt zudem mit ihrer Marke Dulux eine global führende Position bei
dekorativen Anstrichen und hat eine beachtliche Stellung in den USA,
wo die stärker mit Industriefarben agierende Akzo Nobel auch nach
kleineren Akquisitionen noch erheblich aufholen muss. In europäischen
Märkten, speziell Großbritannien, dürfte eine Fusion zwar erhebliche
Überschneidungen mit sich bringen, dafür aber den laufenden
Preiskampf zwischen den beiden Gesellschaften beenden. Global wird
für den Farbenmarkt zudem ein anhaltendes dynamisches Wachstum
vorhergesagt.

Beide Konzerne haben ihre Aktivitäten in den vergangenen Jahren
fokussiert und auf Effizienz getrimmt. ICI hat schwere Jahre der
Restrukturierung hinter sich, nachdem sich die Gruppe vor zehn Jahren
mit dem Erwerb der Unilever-Spezialchemie übernommen hatte. Risiken
für einen Erwerber der ICI liegen nun noch in nicht gedeckten
Pensionsverpflichtungen.

Mit ihrer Preisvorstellung von 7,2 Mrd. Pfund für die
renditestärkere ICI stünde Akzo Nobel auf der sicheren Seite. Der
Umsatz wäre 1,5-mal, das operative Ergebnis (Ebitda) elfmal bezahlt.
Doch mit dieser Bewertung können die Holländer nicht landen.
Angesichts der jüngst bei Chemietransaktionen teilweise gezahlten
Preise wären deutlich ambitioniertere Angebote keine Überraschung.

Originaltext: Börsen-Zeitung
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=30377
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_30377.rss2

Pressekontakt:
Rückfragen bitte an:
Börsen-Zeitung
Redaktion

Telefon: 069--2732-0


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