KKH: Leistungsverbesserungen bei der Pflegereform unzureichend / Zukunftsfähigkeit der sozialen Pflegeversicherung steht auf dem Spiel
Geschrieben am 19-06-2007 |
Hannover (ots) - KKH-Chef Ingo Kailuweit kritisiert den Pflegekompromiss der großen Koalition als unzureichend. Trotz einiger positiver Ansätze im Reformkonzept bleibe die Koalition weit hinter den selbst gesteckten Zielen im Koalitionsvertrag zurück. So seien die geplanten Verbesserungen für Demenzkranke allenfalls als Einstieg zu werten. Völlig unverantwortlich sei es, den immer drängender werdenden Finanzausgleich zwischen sozialer und privater Pflegeversicherung entgegen dem ursprünglichen Koalitionsvertrag nicht in die Reformpläne aufzunehmen. Die Entwicklung in beiden Systemen verlaufe extrem gegensätzlich.
Ingo Kailuweit: "Der sozialen Pflegeversicherung, die immer höhere Beträge zur Finanzierung der Pflege aufwenden muss, steht eine private Absicherung gegenüber, die hohe Rückstellungen aufgehäuft hat und den Pflegeaufwand schon heute durch Zinserträge finanzieren kann." Die vorgesehene Beitragserhöhung werde nur die soziale Pflegeversicherung betreffen, denn hauptsächlich hier seien pflegebedürftige Demenzkranke anzutreffen. "Damit wird die Schere zwischen beiden Systemen immer größer und ein Finanzausgleich immer dringlicher."
Weiter bemängelt die KKH, dass die Bildung eines Kapitalstocks zur finanziellen Stabilisierung der Pflege in den kommenden Jahren und Jahrzehnten völlig ausgeblendet worden ist. Kailuweit: "Wer nur eine Mini-Reform bei der Pflege mit einer lediglich kosmetischen Erhöhung des Beitrags und geringfügigen Leistungsverbesserungen zustande bringt, setzt die Zukunftsfähigkeit der sozialen Pflegeversicherung aufs Spiel."
Der Vorstandschef der Kaufmännischen bekräftigt, eine umfassende Pflege-Reform sei dringend notwendig und dürfe nicht auf die lange Bank geschoben werden. Er appelliert an die Koalitionsspitzen, über die unzureichenden Vereinbarungen vom Dienstagmorgen hinauszugehen und ein Maßnahmenpaket zu schnüren, das den Vorgaben des Koalitionsvertrages entspricht. Faule Kompromisse würden das Vertrauen der Bürger in die Pflegeabsicherung untergraben.
Kailuweit verweist auf das Finanzmodell der Kaufmännischen zur langfristigen Pflege-Stabilisierung in einer älter werdenden Gesellschaft. Es enthält den Finanzausgleich zwischen sozialer und privater Pflegeversicherung, wie ihn auch die Koalitionäre zunächst vorgesehen hatten. Im Mittelpunkt des KKH-Reformvorschlags steht der Aufbau eines kollektiven Kapitalstocks. Bis 2024 lässt sich demzufolge eine Kapitalreserve von 126 Mrd. Euro bei der Bundesbank ansparen. "Das würde reichen, um den Pflegebeitrag über 2030 hinaus stabil zu halten", so der Vorstandschef der Kaufmännischen.
Originaltext: Kaufmännische Krankenkasse - KKH Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=6524 Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_6524.rss2
Pressekontakt: KKH - Die Kaufmännische Pressesprecher: Volker Bahr Karl-Wiechert-Allee 61 30625 Hannover Tel.: 0511 2802-1610 Fax: 0511 2802-1699 E-Mail: presse@kkh.de Internet: www.kkh.de
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