Neuregelungen im Emissionshandel belasten RWE Power erheblich - Unterausstattung steigt auf voraussichtlich bis zu 50 Prozent
Geschrieben am 22-06-2007 |
Essen (ots) - Der Deutsche Bundestag hat heute die Rechtsgrundlage zum Emissionshandel für die Zuteilungsperiode 2008 bis 2012 verabschiedet. Das Gesetz muss noch in den Bundesrat. Durch die Neuregelung wird RWE Power voraussichtlich 65 bis 70 Millionen Tonnen pro Jahr zukaufen müssen. Das entspricht bis zu 50 Prozent des gesamten Bedarfs des Unternehmens. Auf Grund des fehlenden Braunkohlenbenchmarks trifft dies insbesondere die Braunkohleverstromung.
Dr. Ulrich Jobs, Vorstandsvorsitzender der RWE Power betont: "Wir bedauern, dass es zu einer massiven Benachteiligung der Braunkohle kommt, zumal wir in den vergangenen Monaten mit unermüdlichem Einsatz und mit Unterstützung der nordrhein-westfälischen Landesregierung sowie der Mehrheit des Bundesrats für faire Regeln für die Braunkohle gekämpft haben. Eine Diskriminierung der heimischen Braunkohle ist nicht sachgerecht. Sie ist der einzige heimische, subventionsfreie und wettbewerbsfähige Energieträger, den wir haben." Auch auf die negativen Auswirkungen der kostenpflichtigen Vergabe von Emissionsrechten u. a. auf Investitionen und Strompreise - habe man die Politik frühzeitig hingewiesen.
Der Gesamtbetriebsrats-Vorsitzende der RWE Power, Günter Reppien, sorgt sich vor allem um die Braunkohle: "In Deutschland hängen über 50.000 Arbeitsplätze an der Braunkohle. Und bei der Braunkohle bleibt die komplette Wertschöpfung im eigenen Land - von der Gewinnung, über die Verstromung bis hin zur Veredlung." Offenbar habe das bei den Entscheidungen aber keine Rolle gespielt.
Jobs bekräftigte, dass RWE Power - trotz der zusätzlichen Belastungen, die auf das Unternehmen zukämen - ihrer Linie beim Thema Klimaschutz treu bleibe: "Wenn wir beim Thema CO2-Ausstoß wirklich etwas bewegen wollen, dann müssen wir unsere Investitionsentscheidungen konsequent umsetzen. Das tun wir mit dem neuen Braunkohlenkraftwerk in Neurath ebenso wie mit unserer hoch modernen Gas- und Dampfturbinenanlage in Lingen. Unser Konzept, auf technische Innovationen und einen breiten Energiemix zu setzen, ist und bleibt richtig. Nur so können wir Versorgungssicherheit, Wirtschaftlichkeit und Klimaschutz gewährleisten."
Die wesentlichen Eckpunkte des ZuG auf einen Blick:
- Die Obergrenze an zuteilbaren CO2-Zertifikaten wird für die Handelsperiode 2008 bis 2012 auf 453 Millionen Tonnen pro Jahr festgelegt. Dies sind 6 Prozent weniger als die relevanten Ist-Emissionen im Jahr 2005.
- Während in der ersten Emissionshandelsperiode alle CO2-Zertifikate kostenfrei zugeteilt wurden, sollen nun 40 Millionen Berechtigungen pro Jahr zum Marktpreise abgegeben werden. Das entspricht rund 9 Prozent der gesamten Menge. Diese Regelung ist von der Regierungskoalition neu in den Gesetzestext aufgenommen worden. Die Regierungskoalition hat damit den Spielraum, den die europäische Emissionshandelsrichtlinie gibt (maximal 10 Prozent kostenpflichtige Vergabe), fast vollständig ausgeschöpft.
- Die 40 Millionen Tonnen werden ausschließlich von den Mengen abgezogen, die auf die Stromerzeugung entfallen. Allein RWE ist davon mit etwa 15 Millionen Tonnen pro Jahr betroffen. Bei einem aktuellen Börsenpreis von rund 22 Euro je Tonne entspricht das einem Finanzvolumen von mehr als 300 Millionen Euro pro Jahr.
- Es gibt keinen eigenen Braunkohlenbenchmark. Selbst für modernste Anlagen wie das von RWE Power am Standort Niederaußem betriebene Braunkohlenkraftwerk mit optimierter Anlagentechnik (BoA) bzw. wie die gerade im Bau befindliche BoA 2&3 in Neurath ist damit eine Unterdeckung von fast 20 Prozent verbunden.
Originaltext: RWE Power AG Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=25081 Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_25081.rss2
Pressekontakt: Lothar Lambertz Presse T 0201/12-23984
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
77880
weitere Artikel:
- WAZ: FDP-Chef Westerwelle verteidigt Sabine Christiansen gegen Kritik Essen (ots) - Der FDP-Vorsitzende Guido Westerwelle hat die Moderatorin Sabine Christiansen vor der letzten Sendung ihrer gleichnamigen Talkshow gegen Kritik verteidigt. "Wenige Sendungen wurden so durch den Kakao gezogen wie die Sendung von Sabine Christiansen - und doch gab ihr der Erfolg über viele Jahre Recht", sagte Westerwelle der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung (WAZ, Samstagausgabe). Für einen "avantgardistischen Theaterregisseur" seien zwar gute Kritiken entscheidend, doch "für denjenigen, der am Sonntagabend über Politik informieren mehr...
- WAZ: Gegenwind für Hauptdarsteller Tom Cruise als Hitler-Attentäter von Stauffenberg Essen (ots) - Der Vorsitzende des Bundestag-Kulturausschusses, Hans-Joachim Otto (FDP), hält die geplante Besetzung mit Tom Cruise für instinktlos. Otto sagte der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung (WAZ), die Scientologen seien eine "hochproblematische Organisation, die bereits viel Not über Menschen gebracht und Familien entzweit hat" und bei der es sich "nicht so sehr um eine Glaubensgemeinschaft als vielmehr um ein höchst intransparentes Wirtschaftsunternehmen handelt." Ungeachtet "der zweifellos bestehenden Kunstfreiheit" appellierte mehr...
- NRZ: SPD-Fraktionschef Struck: Wir müssen die Linke stellen Essen (ots) - SPD-Fraktionschef Peter Struck hat seine Partei dazu aufgerufen, die Linke zu stellen. "Wir müssen sie entlarven", sagte Struck der in Essen erscheinenden Neuen Ruhr/Rhein Zeitung (Samstagsausgabe). Außenpolitisch würde sie Deutschland in die Isolation, innenpolitisch in die Armut führen, erklärte er. Allein die Forderungen der PDS im Bundestag seit 2005 summieren sich nach seiner Darstellung auf über 100 Milliarden Euro. "Mit eine Partei, die so unseriös ist, kann man keine Politik betreiben", kritisierte Struck. Die schlechten mehr...
- Mitteldeutsche Zeitung: Dessauer Polizeidirektion/Dienstaufsichtsbeschwerde / Neue Vorwürfe gegen Dessauer Polizei Halle (ots) - Die Dessauer Netzwerkstelle gegen Rechtsextremismus und ein Berliner Rechtsanwalt erheben neue Vorwürfe gegen die Dessauer Polizeidirektion. Wie die in Halle erscheinende "Mitteldeutsche Zeitung" berichtet, wirft der Anwalt in einer Dienstaufsichtsbeschwerde mehreren Beamten vor, Engagement gegen Rechtsextremismus zu kriminalisieren. Hintergrund ist ein Verfahren, das die Polizei von Amts wegen gegen den Leiter der Netzwerkstelle eingeleitet hatte, weil der im September 2006 auf einer Informationsveranstaltung in Bergwitz mehr...
- Märkische Oderzeitung: Stettin: Infizierte Wurst löst zahlreiche Fälle von Trichinenkrankheit aus / Robert-Koch-Institut in Berlin seit einer Woche informiert Frankfurt/Oder (ots) - Bei Verwendung bitten wir um eine Quellenangabe. Frankfurt(Oder) / Stettin (MOZ) In Brandenburgs polnischer Nachbarregion Westpommern ist die seltene Trichinenkrankheit (Trichinose) aufgetreten. Bis zum Freitag seien 167 Menschen erkrankt, bestätigte eine Sprecherin der Stettiner Staatsanwaltschaft, die die Fälle untersucht, der "Märkischen Oderzeitung". Die Betroffenen leiden an Erbrechen, Durchfall und Schwellungen. Vermutet wird, dass infiziertes Schweinefleisch, welches von einem Kleinbauern aus Tzrebiatów mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|