(Registrieren)

Neue Modellrechnung zur Lebenserwartung für Geburtsjahrgänge

Geschrieben am 13-04-2006

Wiesbaden (ots) - Das Statistische Bundesamt hat eine neue
Modellrechnung zur Schätzung der Lebenserwartung nach
Geburtsjahrgängen erstellt. Diese enthält Generationensterbetafeln
für die Geburtsjahrgänge 1871 bis 2004. Eine Generationensterbetafel
zeigt, welche durchschnittliche Lebenserwartung ein heute
neugeborenes Kind unter Berücksichtigung der möglichen künftigen
Entwicklung der Sterblichkeit erreichen könnte. In die Berechnung der
Generationensterbetafeln wurden zwei verschiedene
Sterblichkeitstrends einbezogen. Ein langfristiger
Sterblichkeitstrend (Variante 1) und eine Kombination aus dem
langfristigen Sterblichkeitstrend und einem kurzfristigen
Sterblichkeitstrend (Variante 2). Beide Trends gehen von einer
sinkenden Sterblichkeit in der Zukunft aus, wobei die Variante 2 eine
stärker sinkende Sterblichkeit unterstellt.   Demnach könnte ein
neugeborener Junge des Jahrgangs 2004 nach der Trendvariante 1 eine
durchschnittliche Lebenserwartung von 81,7 Jahren erreichen und 84,9
Jahre nach der Trendvariante 2. Für ein neugeborenes Mädchen des
Jahrgangs 2004 ergeben sich nach der Trendvariante 1 eine
Lebenserwartung von 87,8 Jahren und 90,4 Jahre nach der Trendvariante
2. Vor 135 Jahren konnten neugeborene Jungen des Geburtsjahrgangs
1871 lediglich mit 39,1 Jahren rechnen und Mädchen mit 42,1 Jahren.
Die Lebenserwartung der Neugeborenen hat sich somit seitdem mehr als
verdoppelt.   Nach der Modellrechnung könnten ferner rund 92% der
Männer und 96% der Frauen des Geburtsjahrgangs 2004 nach der
Trendvariante 2 das Alter von 65 Jahren erreichen. Das Alter von 85
Jahren würden immer noch rund 62% der Männer und 80% der Frauen
erleben. Voraussetzung ist, dass in Zukunft keine Ereignisse wie
beispielsweise Kriege und Umwelt- oder Wirtschaftskatastrophen
auftreten, die sich nachhaltig negativ auf die Lebenserwartung
auswirken und den Trend unterbrechen. Ebenso können diese Werte nur
erreicht werden, wenn sich der Rückgang der Sterblichkeit weiter
fortsetzt, der eng an die Fortschritte in der Medizin geknüpft ist.  
Eine Generationensterbetafel beschreibt die Lebenserwartung der
Angehörigen eines Geburtsjahrgangs und unterscheidet sich damit von
den Periodensterbetafeln, die das Statistische Bundesamt in
regelmäßigen Abständen veröffentlicht. Diese Periodensterbetafeln
bilden die durchschnittliche Lebenserwartung der gesamten Bevölkerung
während bestimmter Kalenderjahre ab, zuletzt für den Zeitraum
2002/2004. Sie beruhen auf der Zahl der Gestorbenen und der
Bevölkerung in diesem Zeitraum und sind zur Beschreibung der
gegenwärtigen Sterblichkeitsverhältnisse unverzichtbar. Im Gegensatz
zu einer Generationensterbetafel werden hierbei keine Veränderungen
der Sterblichkeitsverhältnisse in der Zukunft berücksichtigt. Zum
Vergleich: Die Lebenserwartung liegt bei Geburt in der Sterbetafel
für den Zeitraum 2002/2004 (Jungen 75,9 Jahre; Mädchen 81,5 Jahre) je
nach Trendvariante um rund 6 bis 9 Jahre niedriger als für den
Geburtsjahrgang 2004.   Für Generationensterbetafeln werden die
Sterbefälle eines Geburtsjahrgangs über die Zeit hinweg betrachtet.
Sie sind als Modellrechnung anzusehen, weil Schätzungen zur
Sterblichkeit der Geburtsjahrgänge notwendig sind, deren Angehörige
noch leben. Bei älteren Geburtsjahrgängen müssen Datenlücken,
Gebietsveränderungen und Wanderungsbewegungen berücksichtigt werden,
die insbesondere in Deutschland durch die beiden Weltkriege
verursacht wurden.  


Vergleich der Lebenserwartung bei Geburt nach Jahrgängen 1)


Lebenserwartung bei Geburt
Jahrgang Jungen Mädchen
Trend- Trend- Trend- Trend-
variante 1 variante 2 variante 1 variante 2


1871 39,1 39,1 42,1 42,1
1880 41,1 41,1 44,1 44,1
1890 43,7 43,7 47,8 47,8
1900 46,4 46,4 52,5 52,5
1910 52,1 52,1 58,8 58,8
1920 57,7 57,7 65,1 65,1
1930 64,2 64,3 72,1 72,3
1940 68,2 68,6 76,1 76,6
1950 71,1 72,0 78,4 79,3
1960 74,3 75,6 81,3 82,5
1970 76,6 78,3 83,3 84,9
1980 78,7 81,0 85,1 87,0
1990 80,2 82,9 86,5 88,7
2000 81,3 84,4 87,5 90,0
2004 81,7 84,9 87,8 90,4

1) Die Lebenserwartung nach Jahrgängen bezieht sich auf die
Zivilbevölkerung im früheren Bundesgebiet. Trendvariante 1:
langfristiger Sterblichkeitstrend seit 1871. Trendvariante 2:
Kombination aus dem langfristigen Sterblichkeits- trend seit 1871 und
dem kurzfristigen Sterblich- keitstrend seit 1970.

Die Generationensterbetafeln sowie eine detaillierte Beschreibung
der Methodik bietet die Veröffentlichung „Generationensterbetafeln
für Deutschland, Modellrechnungen für die Geburtsjahrgänge von 1871 -
2004“. Diese ist kostenlos als Download unter
http://www.destatis.de/shop (Schnellsuche nach
„Generationensterbetafeln“) erhältlich.   Eine Sammlung von
Periodensterbetafeln kann ebenfalls kostenlos unter
http://www.destatis.de/shop abgerufen werden (Schnellsuche nach
„Periodensterbetafeln“).


Weitere Auskünfte gibt:
Matthias Eisenmenger,
Telefon: (0611) 75-3275,
E-Mail: matthias.eisenmenger@destatis.de

ots-Originaltext
Statistisches Bundesamt

Rückfragen an obigen Ansprechpartner oder an:

Statistisches Bundesamt
Pressestelle
Telefon: (0611) 75-3444
Email: presse@destatis.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

7806

weitere Artikel:
  • Freie Fahrt in Richtung Wertstabilität Hamburg (ots) - - Querverweis: Grafik wird über obs versandt und ist unter http://www.presseportal.de/grafiken abrufbar - Die Cabriofahrer stehen bereits in den Startlöchern: Sobald das Thermometer steigt, werden die eingemotteten Autos endlich wieder aus der Garage geholt. Die Besitzer eines offenen Fahrzeugs genießen dabei nicht nur die frische Frühlingsluft, sondern auch das Wissen um eine gute Geldanlage. Denn wer angesichts des wechselhaften, deutschen Wetters seinen offenen Wagen verkaufen möchte, kann sich über eine mehr...

  • Compiere präsentiert die Vorschau auf das neues Collaboration Management System während der Schulung in Bonn Portland, Oregon (ots/PRNewswire) - Compiere, Inc., der führende Anbieter für Open Source ERP und CRM Anwendungen, kündigt für das Intensiv- und Technische Training in Bonn eine Vorschau auf das neue Collaboration Management System an. Das Intensiv-Training findet vom 15. - 19. Mai 2006, das Technische-Training vom 22. - 24. Mai 2006 in Bonn statt. Die in englisch gehaltene Schulung wird von den Compiere Gründern Jörg Janke und Kathy Pink geleitet. Während dieser Schulung werden die Teilnehmer erstmals Einblick in die Entwicklung des neuen integrierten mehr...

  • Börsen-Bericht: Aktienmärkte verlieren an Schwung Frankfurt (ots) - Die gute Stimmung an den internationalen Aktienmärkten hat sich in der Woche vor Ostern etwas eingetrübt. Der Dax rutschte wieder unter die 6.000 Punkte-Marke. Belastend wirkten der sich verschärfende Konflikt zwischen den USA und Iran, Ängste vor weiteren Zinsschritten der Europäischen Zentralbank sowie Inflationssorgen aufgrund der wieder deutlich gestiegenen Rohstoffpreise. So notierte Gold erstmals seit Dezember 1980 wieder über 600 Dollar je Feinunze. Selbst die unerwartet guten Unternehmenszahlen des Aluminiumherstellers mehr...

  • CLICK2PAY: Über eine Million registrierte Nutzer / Wire Card Zahlungssystem CLICK2PAY in 24 Ländern erfolgreich / Rasanter Anstieg der Nutzerzahlen in den vergangenen sechs Monaten Berlin, München / Grasbrunn (ots) - CLICK2PAY, das alternative Online-Zahlungssystem der Wire Card AG, hat die Marke von einer Million Nutzern überschritten. Die Wire Card AG, einer der führenden Anbieter von Zahlungs- und Risikomanagementsystemen, gab bekannt, dass sich das Wachstum von CLICK2PAY insbesondere im europäischen und asiatischen Markt in den vergangenen sechs Monaten erheblich beschleunigt hat. Die erfolgreiche Entwicklung der CLICK2PAY-Community bestätigt die konsequente Strategie der Lokalisierung. Seit dem Start von mehr...

  • stern: Generalstaatsanwaltschaft Stuttgart ordnet neue Ermittlungen gegen Pharmakonzern Ratiopharm an Hamburg (ots) - Der Pharmaskandal um den Ulmer Generikahersteller Ratiopharm hat nun doch juristische Konsequenzen: Die Generalstaatsanwaltschaft Stuttgart hat nach Informationen des Hamburger Magazins stern die Entscheidung der Ulmer Staatsanwaltschaft aufgehoben, die die Ermittlungen im Fall Ratiopharm bereits eingestellt hatte. Jetzt muss die Staatsanwaltschaft Ulm wieder neu ermitteln. Nach Angaben des stellvertretenden Leiters der Generalstaatsanwaltschaft Stuttgart, Rainer Christ, gegenüber dem stern besteht gegen Verantwortliche mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Wirtschaftsnews

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

DBV löst Berechtigungsscheine von knapp 344 Mio. EUR ein

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht