WAZ: Mehr Beratungen für Schwangere: Teure Pille - Kommentar von Christopher Onkelbach
Geschrieben am 25-06-2007 |
Essen (ots) - Kein Geld für Kondome? Kann es sein, dass ungewollte Schwangerschaften eine Folge der Armut sind? Ja und nein. An ein paar Euro kann es tatsächlich kaum liegen. Allerdings - wo das Geld an allen Ecken und Enden fehlt, fehlt es eben auch für die Pille. Doch das ist nur die Oberfläche des Problems namens Armut. Soziologen wissen: Nicht nur die Zahl der Sozialhilfe-Empfänger, der Arbeitslosen, der allein Erziehenden oder der Migranten gibt insgesamt Aufschluss über die soziale Lage eines Stadtviertels. Ein Kriterium dafür ist auch die Zahl der Teenie-Schwangerschaften. Ihre Zahl ist dort hoch, wo das soziale Niveau eher niedrig ist. Das zeigt, dass ungewollte Schwangerschaften bei Jugendlichen - nicht nur, aber auch - eine Frage von Bildung und sozialer Teilhabe sind. Auch an diesem Punkt also wird die wachsende Spaltung der Gesellschaft augenfällig. Mehr Geld für die Hartz-IV-Empfänger wäre zwar in vielen Fällen dringend geboten, würde aber die gesellschaftliche Kluft kaum mildern. Erneut muss man daher eine Verbesserung der Bildungschancen vor allem für benachteiligte Kinder fordern.
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