Henry Kissinger zum Irakkrieg: Verletzungen gehen tiefer als in Vietnam
Geschrieben am 27-06-2007 |
Hamburg (ots) - Der Irakkrieg wird nach Einschätzung des früheren US-Außenministers Henry Kissinger noch schlimmere Auswirkungen für die USA nach sich ziehen als der Vietnamkrieg. "Die Verletzungen durch den Irakkrieg werden noch tiefer gehen", sagt der 84-Jährige dem ZEITmagazin LEBEN. Nach dem Ende des Vietnamkriegs habe sich Südostasien stabilisiert. "Aber den Mittleren Osten zu stabilisieren ist viel schwieriger", sagt Kissinger, der für den von ihm ausgehandelten Waffenstillstand in Vietnam den Friedensnobelpreis erhielt.
Kissinger spricht sich trotz seiner Analyse gegen einen schnellen Abzug der US-Truppen aus dem Irak aus. Die Lösung müsse vielmehr politisch sein. "Selbst wenn die amerikanischen Truppen das Land vollständig verlassen würden, gingen die Kämpfe weiter. Auch der Konflikt im Mittleren Osten wäre nicht gelöst", sagt er.
Dreh- und Angelpunkt der von Kissinger geforderten politischen Lösung sei Iran. "Sehr viel dreht sich um das Verhältnis zwischen Iran und den Vereinigten Staaten." Ehe es bei Verhandlungen zwischen den beiden Ländern Fortschritte gebe, müssen nach seiner Ansicht drei Ziele erreicht werden: "Erstens müssen beide Seiten zu der Überzeugung gelangen, dass weder einer von ihnen selbst noch irgendjemand anders seine Ziele militärisch erreichen kann. Zweitens ist ein Umfeld erforderlich, in dem ein gewisses Gleichgewicht der Kräfte herrscht. Drittens braucht es eine zusammenhängende, zielgerichtete und entschlossene Diplomatie. Ich denke, beide Seiten tasten sich in dieser Richtung voran", sagt der Ex-Diplomat, der heute in New York eine Beraterfirma betreibt.
Das komplette ZEIT-Interview der ZEIT Nr. 27 vom 28. Juni 2007 senden wir Ihnen gerne zu.
Originaltext: DIE ZEIT Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=9377 Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_9377.rss2
Pressekontakt: Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an Elke Bunse, DIE ZEIT Presse- und Öffentlichkeitsarbeit (Tel.: 040/3280-217, Fax: 040/3280-558, E-Mail: bunse@zeit.de)
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
78490
weitere Artikel:
- Henry Kissinger berät US-Präsident Bush Hamburg (ots) - Der legendäre frühere US-Außenminister und Friedensnobelpreisträger Henry Kissinger berät auch 30 Jahre nach seinem Ausscheiden aus dem Amt immer noch den US-Präsidenten in Fragen der Weltpolitik. Er helfe US-Präsident George W. Bush, "eine philosophische und konzeptionelle Perspektive zu entwickeln". Präsidenten brauchten einige Personen, "die nicht im Stab sitzen, mit denen sie die großen Linien diskutieren können", sagte der 84-jährige Kissinger dem ZEITmagazin LEBEN. So spreche er mit dem Präsidenten alle vier bis sechs mehr...
- Wehrpflichtige: "Wir lassen uns nicht länger hinhalten!" Berlin (ots) - Parlament der Wehrpflichtigen tagt wieder in Berlin / Wehrbeauftragter Reinhold Robbe steht den jungen Soldaten am Donnerstag Rede und Antwort In Berlin kommen wieder 50 Vertreter der Grundwehrdienstleistenden aus ganz Deutschland zum "Parlament der Wehrpflichtigen" des Deutschen BundeswehrVerbandes zusammen. Themen der Tagung sind 50 Jahre Wehrpflicht: Auswahlwehrpflicht ohne ausreichende Gegenleistung?, und die eingereichte Petition der Beisitzer Wehrpflichtige im Bundesvorstand, Andreas Ahammer und Stephan mehr...
- VDI: ausländische Absolventen für den deutschen Arbeitsmarkt Düsseldorf (ots) - VDI-Präsident begrüßt Überlegungen des BMBF Der VDI begrüßt die Anstrengungen von Bundesbildungsministerin Dr. Annette Schavan, ausländischen Hochschulabsolventen den Zugang zum deutschen Arbeitsmarkt zu erleichtern. Ausländische Absolventen, die die deutsche Sprache beherrschen, müssen ohne die bisherigen Auflagen in Deutschland leben und arbeiten können. Dazu gehört auch, dass die Einkommensuntergrenze für ausländische Arbeitnehmer bedarfsgerecht angepasst wird. 85.500 Euro Jahreseinkommen sind für einen Absolventen mehr...
- Paritätischer Wohlfahrtsverband: Arbeitgeberkonzept zur Reform der Pflegeversicherung ist unsozial Berlin (ots) - Der Paritätische Wohlfahrtsverband lehnt das von den Arbeitgebern vorgelegte Konzept zur Reform der Pflegeversicherung strikt ab. "Die von den Arbeitgeberverbänden vorgeschlagenen Leistungskürzungen würden dazu führen, dass eine noch größere Zahl der Pflegebedürftigen auf staatliche Hilfe angewiesen wäre", sagte Ulrich Schneider, Hauptgeschäftsführer des Paritätischen. "Derartige Ideen sind unsozial und für die Reform der Pflegeversicherung unbrauchbar. Sie schaden den Menschen und schaffen unnötige Bürokratie", kritisierte mehr...
- Gabriel muss gegen Anbau der Gen-Kartoffel "Amflora" stimmen Berlin (ots) - Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) hat Bundesumweltminister Sigmar Gabriel aufgefordert, beim morgigen EU-Umweltministerrat in Luxemburg gegen den Anbau der gentechnisch veränderten Kartoffel "Amflora" der Firma BASF zu stimmen. Ein "Ja" zu "Amflora" würde erstmals seit 1998 wieder die Zulassung einer Gentech-Pflanze für den kommerziellen Anbau bedeuten. Die Erfahrungen mit der damals zugelassenen Maissorte MON 810 seien Beleg dafür, dass gentechnisch veränderte Pflanzen hohe Risiken mit sich brächten. mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|