 Freie Presse (Chemnitz): Wulff sieht Sozialdemokraten in "Sandwichposition" - SPD zwischen starker Kanzlerin und Linkspartei
Geschrieben am 29-06-2007 |
Chemnitz (ots) - Niedersachsens Ministerpräsident Christian Wulff
(CDU) hat die Sozialdemokraten zu mehr Selbstbewusstsein im Bündnis
mit der Union aufgefordert. Als Teil der Bundesregierung müssten sie
die Erfolge der großen Koalition als Ergebnisse eigener Arbeit
verkaufen und dürften sich nicht anschließend wieder davon
distanzieren, sagte Wulff der Chemnitzer "Freien Presse"
(Freitagausgabe). Auch die im schwarz-roten Regierungsbündnis
entstandenen menschlichen Bindungen sollten ihnen nicht peinlich
sein. "Dazu müssen sie stehen", verlangte der CDU-Vize. Auch er habe
sehr viele Vorurteile gegenüber führenden Sozialdemokraten über Bord
werfen müssen. Als Beispiel nannte Wulff Vizekanzler Franz
Müntefering (SPD), den er am meisten verkannt und schätzen gelernt
habe.
Nach Einschätzung von Wulff hat die SPD ein Problem im Umgang mit
der sehr populären Kanzlerin Angel Merkel (CDU). Die Sozialdemokraten
hätten von Anfang an Wert auf Parität und gleiche Augenhöhe von zwei
gleichstarken Partnern gelegt. "Jetzt müssen sie feststellen, dass
die Union mit der Kanzlerin über eine klare Nummer eins verfügt,
während sie nicht eine herausgehobene Persönlichkeit besitzen". Die
SPD befinde sich in einer Art Sandwichposition zwischen der starken
Bundeskanzlerin und der Linkspartei. "Damit müssen sie lernen,
souveräner umzugehen", meinte Wulff.
Originaltext: Freie Presse (Chemnitz)
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