Wasser für 25.000 Menschen

Bonn - 29. Juni (ots) - "Wenn das THW einmal etwas braucht, dann
werden wir nicht nein sagen", sagte der Generaldirektor der
Südlibanesischen Wasserbehörden (SLWE), Ahmad Nizam, heute anlässlich
der Übergabe von fünf Wassertürmen in der südöstlich von Beirut
gelegenen Stadt Barich. In den vergangenen drei Monaten hatte ein
zweiköpfiges THW-Projektteam im Auftrag der Humanitären Hilfe der
Europäischen Kommission (ECHO) in der Region um Tyrus einen
Wasserhochtank erbaut, drei stark beschädigte Tanks instand gesetzt
sowie einen Bodentank errichtet. Das Projekt hatte ein Finanzvolumen
von 500.000 Euro.

Barich. Allein in Barich profitieren 5.000 Menschen von dem
Wasserturm mit einem Fassungsvermögen von 200 Kubiklitern. Der
ursprünglich an gleicher Stelle befindliche Turm war während des
Libanonkrieges 2006 von israelischen Raketen so stark beschädigt
worden, dass er abgerissen werden musste. "Dieses Projekt zeigt uns,
dass wir nicht allein gelassen werden, wenn wir in Not sind. Ich
danke ECHO und dem THW für die humanitäre Hilfe", sagte Barichs
Bürgermeister Ali Mezeh.

"Insgesamt wird hiermit die Wasserversorgung für mehr als 25.000
Menschen dauerhaft gewährleistet. Wir sind froh, dass die Europäische
Kommission mit dem THW einen zuverlässigen Partner im Libanon an der
Seite hatte," betonte ECHO-Repräsentant Cyprien Fabre heute in
Barich.

Der Minister für Wasser- und Energie, Mohammed Safadi, dankte dem
THW ebenfalls für das bisherige Engagement im Libanon. In dem Brief,
den Generaldirektor Nizam anlässlich der Übergabezeremonie an das
THW-Team um Thomas Schulz aushändigte, schreibt Safadi: "Wir hoffen,
dass wir auch in Zukunft weiter eng zusammenarbeiten werden. Auch
dann, wenn nicht gerade ein Krieg einen Einsatz erforderlich macht."

Vor knapp einem Jahr begann am 12. Juli 2006 der Libanonkrieg.
Nach dem Ende der 34-tägigen Kampfhandlungen am 14. August 2006
reparierte das THW im Rahmen der akuten Nothilfe zerstörte
Infrastruktur, vor allem das stark beschädigte Rohrleitungssystem im
Süden des Landes. Bei dem insgesamt zwei Monate dauernden Einsatz an
360 Einsatzstellen setzten rund 30 THW-Helfer Rohrleitungen instand,
reinigten Wassertanks und schulten Mitarbeiter der lokalen
Wasserversorgungsbehörden im Umgang mit Material und Geräten.
Insgesamt wurden mehr als 8.000 Haushalte wieder an die
Wasserversorgung angeschlossen.

Durch ein mitgeführtes sowie ein in Tyrus neu eingerichtetes
Trinkwasserlabor wurde die Wasserqualität geprüft und überwacht.
Finanziert vom Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen (UNICEF), wurde
das Wasserlabor in Tyrus vom THW ausgestattet und zwei Monate lang
betrieben. Darüber hinaus wurden lokale Fachkräfte angelernt. Zur
dauerhaften Verbesserung der Wasserqualität wurden die Messwerte in
eine Trinkwasserübersicht aufgenommen. Nach Beendigung der akuten
Nothilfe begann für das THW die dritte Phase des Libanoneinsatzes.
Als weiteren Beitrag zur Wiederaufbauhilfe setzte das THW Projekte im
Auftrag des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und
Reaktorsicherheit (BMU) sowie der Humanitären Hilfe der Europäischen
Kommission (ECHO) um.

Bereits im März 2007 war ein Projekt zur Installation von
Chlorierungsanlagen in 30 Trinkwasserpumpstationen mit einem
Gesamtvolumen von 195.000 Euro abgeschlossen. Dadurch wurde die
Qualität des Trinkwassers für etwa 15.000 Menschen in den Regionen
Sud und Nabatyé verbessert.

THW-Ansprechpartner vor Ort:
Nicolas Hefner
Telefon: +961-70-153896
oder per E-Mail: admin.lebanon.tyr@thw.de

Originaltext: Bundesanstalt THW
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