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Der Tagesspiegel: IG-BCE-Chef Schmoldt fordert ideologiefreie Diskussion über Kernkraft

Geschrieben am 30-06-2007

Berlin (ots) - Der Chef der Energiegewerkschaft Hubertus Schmoldt
hat vor dem dritten Energiegipfel davor gewarnt, das Thema Kernkraft
mit ideologischen Tabus zu belegen. "Es gibt leider keine
ideologiefreie Diskussion über Kernenergie", sagte Schmoldt dem
"Tagesspiegel am Sonntag". Dies sei aber dringend erforderlich
angesichts der klimapolitischen Herausforderungen. "Wir haben
insgesamt das Prinzip der Nachhaltigkeit strikt zu beachten. Die
ökonomischen, ökologischen und sozialen Erfordernisse müssen im
Gleichgewicht bleiben. Wettbewerbsnachteile für die deutsche
Industrie - einhergehend mit Arbeitsplatzverlagerungen ins Ausland -
nutzen am Ende auch der Umwelt nicht", sagte der Vorsitzende der IG
Bergbau, Chemie, Energie (IG BCE). Der Ausstiegsbeschluss bei der
Kernkraft gelte weiterhin, sagte Schmoldt. "Bei der Umsetzung ist
allerdings sehr ernsthaft zu überlegen, ob man sich weniger an den
reinen Laufzeiten der Kernkraftwerke und stärker an deren Sicherheit
orientieren sollte." Zu fragen sei in diesem Zusammenhang auch, wie
denn die gesetzten klimapolitischen Ziele erreicht werden sollen. Das
Ziel der Bundesregierung, die Energieeffizienz in Deutschland bis
2020 um drei Prozent pro Jahr zu steigern, bezeichnete Schmoldt als
"unrealistisch, weil solch ein Wert schon in der Vergangenheit nicht
annähernd erreicht wurde".

Ähnlich äußerte sich Dieter Ameling, der Präsident der
Wirtschaftsvereinigung Stahl. "Wir sind nicht gegen Energieeffizienz,
das ist unser tägliches Brot", sagte er dem "Tagesspiegel am
Sonntag". Die Forderungen der Bundesregierung seien aber vollkommen
unrealistisch, was die mögliche Steigerung der Energieeffizienz
angeht. "Das ist nicht möglich. Sonst müssen wir eine neue Physik
erfinden", sagte Ameling.

Unterstütztung erfährt die Regierungsposition aus der
Wissenschaft. Die angepeilte Steigerung der Effizienz sei
"grundsätzlich machbar", sagt Claudia Kemfert, Energieexpertin beim
Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW). Sie könne zwar die
Einwände der Wirtschaft verstehen. Nicht für jede Branche seien die
gleichen Einsparungen machbar. Allerdings habe sich die Wirtschaft
auch in der Vergangenheit "nicht wirklich klimafreundlich" gezeigt,
kritisierte DIW-Expertin Kemfert. "Selbstverpflichtungen haben nicht
funktioniert."

Originaltext: Der Tagesspiegel
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=2790
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_2790.rss2

Pressekontakt:
Der Tagesspiegel
Chef vom Dienst
Thomas Wurster
Telefon: 030-260 09-308
Fax: 030-260 09-622
cvd@tagesspiegel.de
 


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