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Wertanlage Stadtwerke II - Nächste Konsolidierungswelle vorprogrammiert?

Geschrieben am 05-07-2007

München (ots) - Die Zahl eigenständiger Stadtwerke wird bis 2013
um bis zu 20% sinken, bei vielen der verbleibenden werden die
Anteilseigner gewechselt haben. Das ist das Ergebnis einer aktuellen
Studie von goetzpartners Management Consultants, die sich mit der
"Wertanlage Stadtwerke" beschäftigt.

Die goldenen Zeiten für Stadtwerke sind vorbei: goetzpartners hat
zum zweiten Mal die finanziellen und operativen Ergebnisse deutscher
Energieversorger analysiert und festgestellt, dass die
Dividendenzahlungsfähigkeit der Energieversorgungsunternehmen (EVU)
aus freien Cash Flows nahezu ausgereizt ist. Solche Zahlungen waren
bis dato unter anderem nur möglich, da weniger investiert als
abgeschrieben wurde, was wiederum zu einem Substanzabbau der
Anlagenwerte führte.

goetzpartners hat anhand einer Simulationsrechnung dargestellt,
wie sich - ein realistischer Anstieg der Personal- und sonstigen
Aufwendungen unterstellt - die zu erwartende Reduzierung der Strom-
und Gas-Netznutzungsentgelte bei Ansatz einer Substanz erhaltenden
Re-Investitionsrate (d.h., die notwendigen Investitionen werden aus
Abschreibungen verdient) auf das Ergebnis der Energieversorger in
2010 auswirken könnte: Das operative Ergebnis verringert sich in
diesem Szenario um bis zu 25 Prozent, die Eigenkapitalrendite rutscht
sogar in den negativen Bereich ab. Dies hätte zur Folge, dass die EVU
überschlägig 50 Prozent der von den Anteilseignern geforderten
Dividenden über Kredite finanzieren müssten. Bleiben die Dividenden
konstant, stoßen die EVU in den nächsten Jahren folglich an ihre
Finanzierungsgrenzen. Die Wertanlage "Energieversorgungsunternehmen"
könnte daher uninteressant werden.

Der jüngst veröffentlichte Gesetzesentwurf zur Anreizregulierung
könnte der Initialzünder für eine bevorstehende Konsolidierungswelle
sein und zu einem komplett veränderten Bild der Stadtwerke-Landschaft
führen. Eine Szenario-Simulation von goetzpartners ergab für
durchschnittlich effiziente EVU im Jahr 2012 signifikante jährliche
Kürzungen der Netzentgelte, insgesamt um 7,5 Prozent gegenüber dem
Ausgangsniveau 2008. Einige Energieversorger werden sogar mit nur
noch 85 Prozent ihrer Netzerlöse auskommen müssen. "Eine
Herausforderung, die nicht mehr jedes EVU stemmen kann, sofern man
auf Anteilseignerseite eine stetige Dividendenzahlung und somit ein
weiteres Abschöpfen von Kapital aus dem Unternehmen voraussetzt", so
Günther Schermer, Senior Manager und Verantwortlicher für die Studie.

Infolge reduzierter Netznutzungsentgelte sinken die
Markteintrittsbarrieren für Fremdanbieter, die mit niedrigen
Endkundenpreisen oder intelligenten Produktlösungen den lokalen
Versorgungsmarkt zu erschließen versuchen. "Ausländische Versorger
wie Dong, Electrabel oder Nuon haben ein starkes Interesse daran, in
Deutschland Fuß zu fassen und neue Kunden zu gewinnen", sagt Michael
Sanktjohanser, Managing Director und Leiter der Utility Practice bei
goetzpartners.

Für Anteilseigner und Manager von Energieversorgungsunternehmen
heißt es also, die strategischen Weichen jetzt zu stellen. Eine
Veräußerung von Anteilen oder des gesamten EVU ist für die
Anteilseigner zwar schmerzhaft, könnte aber zum Überleben des EVU
notwendig sein. Mit dieser Entscheidung sollte man nicht zu lange
warten, so die Studie: Kann gegenwärtig noch mit einem
EBITDA-Multiple von 7 oder 8 gerechnet werden, könnte es später nur
noch ein EBITDA-Multiple von 5 sein, wenn die Rahmenfaktoren der
Anreizregulierung erst bekannt und eingepreist werden.

Über goetzpartners

goetzpartners zählt mit rund 150 Professionals und Büros in
München, Düsseldorf, Frankfurt, London, Paris, Madrid und Prag sowie
Kooperationen in Budapest, Moskau und Mumbai zu den führenden
unabhängigen Beratungsunternehmen in Europa. Durch die Kombination
umfassender Expertise aus den Bereichen Corporate Finance
(goetzpartners Corporate Finance GmbH), Management Consulting
(goetzpartners Management Consultants GmbH) und Interimsmanagement
(goetzpartners Interim Managers GmbH) verbindet goetzpartners
herausragende Funktionalexpertise mit einem einzigartigen
Marktzugang. goetzpartners steht für innovative Beratungsansätze und
maßgeschneiderte Ergebnisse, die auf Augenhöhe mit den Kunden
erfolgreich umgesetzt werden.

Originaltext: goetzpartners MANAGEMENT CONSULTANTS
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=59945
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_59945.rss2

Pressekontakt:
goetzpartners Management Consultants GmbH
Manuela Nikui
Director Marketing/PR
Prinzregentenstr. 56
80538 München
Tel.: +49 89 29 07 25-117
Fax: +49 89 29 07 25-215
nikui@goetzpartners.com
www.goetzpartners.com


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