LVZ: DGB-Chef Sommer: Gewerkschaften lassen sich nicht von der Linkspartei vereinnahmen / Wähler sollten dafür sorgen, dass die strukturelle linke Mehrheit zur Wirkung käme
Geschrieben am 06-07-2007 |
Leipzig (ots) - DGB-Chef Michael Sommer hat sich vehement gegen den Versuch der Partei Die Linke gewehrt, die Gewerkschaften als Partner zu vereinnahmen. In einem Interview mit der "Leipziger Volkszeitung" (Freitag-Ausgabe) sagte Sommer: "Wir sind und bleiben parteiunabhängig, egal wie stark uns die Parteien umgarnen. Allen sollte klar sein, dass die Gewerkschaften sich keinem Bündnispartner in die Arme werfen. Damit würden wir die Prinzipien der Einheitsgewerkschaft aufgeben und unsere eigene Existenz gefährden", meinte Sommer. "Wer glaubt, den DGB politisch vereinnahmen zu können, wird bitter enttäuscht werden. Wir müssen und werden uns gegen solche Versuche wehren."
Zugleich appellierte Sommer an die Wähler, der strukturellen linken Mehrheit aus SPD, Grünen und Linker auch in Deutschland zur Gestaltungsmöglichkeit im Parlament zu verhelfen. "Ob und wann eine strukturelle linke Mehrheit aus SPD, Grünen und Die Linke in Deutschland - wie in anderen Nachbarländern - in Zukunft regierungsfähig wird, liegt nicht an den Gewerkschaften, sondern an diesen Parteien selber - und natürlich an den Wählern."
Der DGB-Vorsitzende machte zugleich klar, dass die Gewerkschaften nur unter ganz bestimmten Voraussetzungen den politischen Generalstreik auch in Deutschland praktizieren würden. "Ein politischer Generalstreik wäre für uns nur denkbar, wenn wesentliche Grundrechte abgeschafft oder ernsthaft gefährdet wären - etwa die Tarifautonomie oder die Demokratie selber. Ansonsten dienen Arbeitskämpfe einzig und alleine der Durchsetzung berechtigter Forderungen der Beschäftigten und ihrer Gewerkschaften außerhalb der Friedenszeiten", so Sommer. Die Gewerkschaften seien und blieben verlässliche Vertragspartner. "Das ist die Grundlage der Tarifautonomie. Die werden wir nicht durch politische Streiks infrage stellen", meinte Sommer in Abgrenzung der Generalstreiks-Forderung der Linkspartei.
Die derzeitige Streikwelle in Deutschland verteidigte der DGB-Vorsitzende dagegen angesichts der boomenden Wirtschaft. Es gehe darum, sich zur Wehr zu setzen "gegen weiteren, fast unanständigen Sozialabbau" und es gehe um "Notwehr gegen einen Angriff auf Flächentarif und Tarifautonomie". Angesichts geradezu explodierender Gewinne sei es doch "selbstverständlich, dass die Beschäftigten nach Jahren der notgedrungenen Zurückhaltung wegen der Wirtschaftsflaute jetzt ihren gerechten Anteil am Wirtschaftsboom verlangen und notfalls eben auch mit Warnstreiks und Streiks durchsetzen", sagte Sommer.
Originaltext: Leipziger Volkszeitung Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=6351 Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_6351.rss2
Pressekontakt: Rückfragen bitte an: Leipziger Volkszeitung Büro Berlin Telefon: 030/72626-2000
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