Millennium-Entwicklungsziele Bildung in armen Ländern weiterhin Luxus Globale Bildungskampagne: Halbzeitbilanz des Millenniumsziels "Grundbildung für alle bis 2015" enttäuschend
Geschrieben am 06-07-2007 |
Berlin (ots) - 5. Juli 2007. Sieben Jahre nach der Millenniumserklärung der Vereinten Nationen gibt es trotz einiger Fortschritte noch keinen Durchbruch bei der Umsetzung des Entwicklungsziels "Grundbildung für alle bis 2015". Obwohl die Zahl der Kinder im Grundschulalter, die keine Schule besuchen, weltweit um 21 Mio. gesunken ist, haben immer noch 77 Mio. keinen Zugang zu Schulbildung. Wenn die Regierungen in Nord und Süd ihre Anstrengungen nicht erhöhen, werde das Ziel "Bildung für alle" in ca. 67 Staaten verfehlt, so die Globale Bildungskampagne. Die meisten betroffenen Länder liegen in Afrika.
"Viele Entwicklungsländer haben in den letzten Jahren große Anstrengungen unternommen, um ihre Bildungssysteme grundlegend zu reformieren", sagt Jörn Kalinski, Sprecher der Globalen Bildungskampagne in Deutschland. "Zwei Drittel der Länder haben ihre Ausgaben für Bildung zum Teil drastisch erhöht." Zudem hätten viele Entwicklungsländer die Grundschulgebühren abgeschafft und Programme zur expliziten Förderung von Mädchen eingeführt.
Aber vor allem die ärmsten Länder können das Bildungsproblem trotz eigener großer Anstrengungen nicht allein bewältigen und sind auf die Unterstützung der reichen Länder angewiesen. Laut UN wären von Seiten der Industrieländer jährlich neun Milliarden US-Dollar Entwicklungshilfe für Grundbildung notwendig, um weltweit allen Kindern den Zugang zu Grundbildung zu ermöglichen. Die reichen Staaten bringen noch nicht einmal ein Drittel dieser Summe auf. Laut Angaben des Entwicklungsausschusses der OECD sank die Entwicklungshilfe für Grundbildung von 4,4 Mrd. US-Dollar im Jahr 2004 auf unter 3 Mrd. US-Dollar im Jahr 2005. Zwar liegen für 2006 noch keine detaillierten Zahlen für den Bildungssektor vor, es ist aber äußerst beunruhigend, dass die gesamte Öffentliche Entwicklungszusammenarbeit im Jahr 2006 zum ersten Mal seit zehn Jahren gesunken ist.
Die Globale Bildungskampagne bedauert das dürftige Engagement der Bundesregierung. Der deutsche Anteil an der Finanzierung der Grundbildung sei nach wie vor zu gering. Gemessen an seiner wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit müsste Deutschland jährlich 472 Millionen US-Dollar mehr an Entwicklungshilfe für Grundbildung aufbringen.
Originaltext: Oxfam Deutschland e.V. Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=51594 Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_51594.rss2
Pressekontakt: Jörn Kalinski, Oxfam Deutschland, jkalinski@oxfam.de Tel.: +49 (0)30 42 85 06 23; Mobil: +49 (0)171-836 0631
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