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DLRG und Orthopädie-Professor Gerner warnen vor dem sinnlosen Sprung in den Rollstuhl / Die meisten Badeunfälle mit Querschnittlähmungen ereignen sich im Juli und August

Geschrieben am 11-07-2007

Bad Nenndorf/Heidelberg (ots) - Es sollte ein Riesenspaß werden,
der ultimative Kick: Ein eleganter Kopfsprung ins Wasser von einer
Brücke in den Fluss oder einem Ast in den Badesee. Für viele junge
Menschen wurde es ein Sprung in den Rollstuhl, lebenslang. Das Wasser
war zu flach.

126 hohe Querschnittlähmungen - vom Hals abwärts - durch
Badeunfälle registrierte Prof. Dr. Hans Jürgen Gerner, Direktor der
Heidelberger Universitätsklinik für Orthopädie II, in den Jahren 2000
bis 2005 allein in sieben Spezialzentren. Für alle deutschen Zentren
errechnen sich für diesen Zeitraum 327 Fälle akuter hoher
Querschnittlähmungen infolge von Stürzen oder Sprüngen ins Wasser.
"Die meisten Unfallopfer waren junge Männer (96,8%) im Alter zwischen
16 und 25 Jahren als es passierte. 77 der 126 Patienten verunglückten
durch einen Kopfsprung in unbekanntes Gewässer. In 40% der Fälle war
Alkohol im Spiel", analysiert der Orthopädieprofessor die Situation.

Das ist nur die Spitze des Eisbergs. "Durch Ertrinken infolge von
Stürzen ins Wasser sind nach Angaben des Statistischen Bundesamtes in
diesem Zeitraum 363 Menschen ums Leben gekommen. 80% aller Todesfälle
und Querschnittlähmungen hätten verhindert werden können", sagt Dr.
Klaus Wilkens, Präsident der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft
(DLRG).

Ursächlich für hohe Querschnittlähmungen bei Stürzen und Sprüngen
ins Wasser ist in den meisten Fällen eine Fraktur des vierten bis
sechsten Halswirbels mit Querschnittlähmung des Halsmarks
(Tetraplegie). Die meisten Patienten verunglückten in einem
Binnengewässer. Der unfallträchtigste Monat ist der August, gefolgt
von Juli und Juni.

Zum Beginn der Sommerferien gehen DLRG und Prof. Dr. Gerner
gemeinsam in die Offensive: "Das Einzige, was hilft, ist eine breite
Aufklärungskampagne, die die jungen Menschen von diesem riskanten Tun
abhält und ihnen die Lebensperspektiven erhält", sind sich der
Orthopädieprofessor und der DLRG-Präsident einig. Sie raten:

- Nie in unbekannte Gewässer springen,
- auf Kopfsprünge verzichten und immer erst prüfen, wie tief
das Wasser ist,
- nicht auf sogenannte Mutproben einlassen,
- beim Baden auf Alkohol ganz verzichten,
- auch bei heißem Wetter kühlen Kopf bewahren und Risiken
vermeiden.

Querschnittlähmungen verändern die Lebensplanung ganzer Familien
grundlegend und dauerhaft. Schmerzbehandlung,
Rehabilitationsmaßnahmen, Betreuungsorganisation und
Betreuungskosten, Umzug in eine behindertengerechte Wohnung oder
kostspieliger Umbau, Unterstützung durch Pflegedienste und psychische
Betreuung sind nur einige Folgen eines unbedachten Sprungs ins
Wasser. Prof. Dr. Hans Jürgen Gerner beziffert allein die Kosten für
die medizinische Erstversorgung einer hohen Querschnittlähmung durch
einen Sprung oder Sturz ins Wasser pro Patient auf mindestens 150.000
Euro.

Eine Langzeitstudie der Deutschen Querschnittzentren seit 1976
zeigt, dass die Zahl der durch Badeunfälle verursachten
Querschnittlähmungen über mehrere Jahrzehnte nahezu gleich geblieben
ist, während sie als Folge von Verkehrunfällen deutlich abgenommen
hat. DLRG-Präsident Dr. Wilkens: "Ein unbedachter Sprung ins Wasser
ist kein Karrieresprung, sondern sehr gefährlich. Das sollte sich
jeder vorher klar machen".

Originaltext: DLRG - Dt. Lebens-Rettungs-Gesellschaft
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=7044
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_7044.rss2

Für weitere Informationen:
Martin Janssen, Pressesprecher der DLRG, Telefon: 05723-955441.


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