Rheinische Post: Die Rente und die Fehler der Politik - Von ANTJE HÖNING
Geschrieben am 12-07-2007 |
Düsseldorf (ots) - Nach drei Nullrunden fallen auch die Rentenerhöhungen 2007 und 2008 trotz Aufschwung mager aus. Selbst in ferner Zukunft wachsen die Bäume nicht in den Himmel. Das ist im umlagefinanzierten Rentensystem die logische Folge davon, dass immer weniger Beitragszahler für immer mehr Rentner aufkommen müssen. Die Alternative wären drastische Beitragserhöhungen für Betriebe und Beschäftigte, die zu Jobabbau führten. Und dies hieße, den Ast abzusägen, auf dem die Rentenkasse sitzt.
Dass die Nettorenten derzeit aber sogar sinken, ist nicht systembedingt, sondern Folge schlechter Politik. Weil die große Koalition bei der Gesundheitsreform versagte, leiden auch Rentner unter steigenden Krankenkassenbeiträgen. Weil sie sich einer echten Pflege-Reform verweigerte, müssen dort auch Rentner die Löcher stopfen. Und weil Kohl- wie Schröder-Regierung den Einstieg in die Rente mit 67 verweigerten, sind die Probleme der Rentenkassen größer, als sie sein müssten. Die Rente mit 67 immerhin hat die große Koalition nachgeholt. Damit hat sie viel für die Rentner getan: Denn wenn die Beschäftigten länger arbeiten, stabilisieren sie die Finanzierung der Renten. Doch anstatt den Menschen das zu erklären, will die SPD-Linke weitere Ausnahmen erzwingen. Die einzuführen, wäre zukunftsvergessen und würde Rentensteigerungen bald noch schwerer machen.
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