Börsen-Zeitung: Bearen-Dienst, Kommentar zu den in Schieflage geratenen Bear-Stearns Hedgefonds von Bernd Neubacher
Geschrieben am 18-07-2007 |
Frankfurt (ots) - Wie viel sind die esoterischen Wertpapiere der beiden in Schieflage geratenen Hedgefonds von Bear Stearns noch wert? Die Frage hat jeden im Markt umgetrieben, seit der Broker einem der Anlagevehikel im Juni 1,6 Mrd. Dollar Kredite einräumte, um Forderungen von Banken nach mehr Sicherheiten zu erfüllen. Nun hat das Institut die Antwort gegeben: nichts im einen Fall, "sehr wenig" im anderen.
Das Risiko des Totalverlustes ist nicht das Problem, sondern das Wesen jedes Einsatzes von Eigenkapital. Wenn gerade Anleger, die mit Hedgefonds-Investments jahrelang gut verdienten, daran erinnert werden, dass mit den Chancen Risiken einhergehen, ist das nur heilsam.
Aktionäre sollte dennoch alarmieren, wie freigebig Bear Stearns mit der Rettungsaktion ihr gutes Geld schlechtem, zumal nicht einmal eigenem, hinterhergeworfen hat. Seinen Anteilseignern hat das Institut einen Bärendienst erwiesen: Mit noch 1,4 Mrd. Dollar an Krediten steht in Madison Avenue schließlich ein Volumen im Feuer, das fast der Hälfte des Vorsteuergewinns 2006 entspricht.
Natürlich: Das Institut glaubt, dass den Darlehen ausreichende Werte an Collateralized Debt Obligations (CDO) und Mortgage Backed Securities (MBS) gegenüberstehen. Das glaubten zuvor aber schon die Banken, die den Managern der vor die Wand gefahrenen Anlagevehikel einen Leverage bis zu 1:10 ermöglichten. An die hohe Bonität der mit Subprime-Darlehen besicherten Schuldverschreibungen glaubten auch die Ratingagenturen - bis sie hypothekengedeckte Bonds vor wenigen Tagen im großen Stil herabstuften.
Tatsache ist, dass gerade CDOs, von denen 2006 ein Volumen von 500 Mrd. Dollar auf den Markt kam, bisher vor allem auf dem Papier bewertet wurden. Die Nagelprobe eines umfangreicheren Verkaufs am freien Markt scheitert mit der Abwicklung der Bear-Fonds binnen weniger Wochen nun schon zum zweiten Mal: zuerst mangels Nachfrage, jetzt mangels Masse.
Sollten sich die Buchwerte als Fata Morgana entpuppen, haben nicht nur die Aktionäre von Bear Stearns, sondern sämtliche Anleger guten Grund zur Sorge. Denn die Havarie einzelner Hedgefonds wie von Bear Stearns kann der Kapitalmarkt verkraften, nicht aber, wenn die Wertansätze in einem ganzen Marktsegment Makulatur werden und alternative Anlagevehikel reihenweise auf der Strecke bleiben.
Originaltext: Börsen-Zeitung Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=30377 Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_30377.rss2
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