Lausitzer Rundschau: ARD und ZDF steigen vorläufig aus der Tour-Berichterstattung aus Geplatzte Illusionen
Geschrieben am 18-07-2007 |
Cottbus (ots) - Patrik Sinkewitz wurde gestern in Hamburg operiert. Nach seinem schweren Sturz bei der Tour de France ist dem Radprofi vom Team T-Mobile zu wünschen, dass er möglichst schnell gesund wird. Die alten Wunden, die Sinkewitz mit dem positiven Dopingtest wieder aufgerissen hat, werden dagegen nicht so schnell verheilen. Sein erhöhter Testosteronwert ist ein weiterer Tiefschlag für den Radsport, der mit seinen Anti-Doping-Bemühungen verzweifelt um ein neues Image kämpft. Die Illusionen, dass dieser Kampf in absehbarer Zeit ein positives Ende finden könnte, sind durch den neuerlichen Dopingfall geplatzt wie eine Seifenblase. Mit dem vorläufigen Abbruch der Fernseh-Berichterstattung von der Tour haben die beiden öffentlich-rechtlichen Sender ARD und ZDF ein spektakuläres Zeichen gesetzt. Der Radsport hat hierzulande seine wichtigste Bühne verloren. Dass der Spartensender Eurosport gestern trotzdem munter weiter sendete und krampfhaft um Normalität bemüht war, ändert nichts an dem Erdbeben, das den Radsport erschüttert hat. Keine Frage: Der Ausstieg tut weh. Und das ist auch gut so. Denn ARD und ZDF haben eines der letzten Druckmittel aus dem Köcher gezogen, um den Radprofis vielleicht doch noch den Weg hin zu einem sauberen Sport zu weisen. Dass damit auch jene Fahrer in Sippenhaft genommen werden, die sich in den Grenzen des Erlaubten bewegen, lässt sich leider nicht vermeiden. Dazu ist der Dopingfall Sinkewitz einfach zu gravierend. Denn ausgerechnet sein Arbeitgeber, der Bonner T-Mobile-Rennstall, präsentierte sich in den vergangenen Monaten als Vorreiter im Anti-Doping-Kampf und hat dafür viel Geld investiert. Dass gerade aus dessen Reihen der nächste positiv getestete Profi kommt, macht das ganze Dilemma deutlich. Die Geißel Doping hat den Radsport weiter in ihren Klauen. Sicher, man kann den Fall Sinkewitz auch dahingehend interpretieren, dass die Kontrollen immer wirkungsvoller werden. Aber mit dieser Logik ließen sich auch die Dopingfälle in der Vergangenheit schönreden. Das Problem ist vielmehr, dass sich die Branche trotzdem schwer tut, die richtigen Lehren zu ziehen. Der Generalverdacht, dem sich der Radsport ausgesetzt sieht, ist stärker denn je.
Originaltext: Lausitzer Rundschau Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=47069 Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_47069.rss2
Pressekontakt: Rückfragen bitte an: Lausitzer Rundschau Telefon: 0355/481231 Fax: 0355/481247 lr@lr-online.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
82471
weitere Artikel:
- Lausitzer Rundschau: Verschärftes Strafrecht für Jugendliche Das letzte Mittel Cottbus (ots) - Die deutsche Justiz ist nicht dafür bekannt, mit jugendlichen Straftätern besonders hart ins Gericht zu gehen. Das ist im Prinzip auch gut so. Denn was ein Heranwachsender an Gesetzesverletzungen begeht, bleibt seriösen Untersuchungen zufolge oft nur eine persönliche Episode. Allerdings gibt es auch Extremfälle. Wer als Jugendlicher zum Beispiel jemanden quält und tötet und auch im Strafvollzug keinerlei Bereitschaft zur Mitwirkung an Therapiemaßnahmen zeigt, der ist zumindest anfällig für Wiederholungstaten, wenn er aus mehr...
- Rheinische Post: Präsidialkanzlerin im Heldenglanz Düsseldorf (ots) - Von Sven Gösmann Der Duisburger Politikprofessor Karl-Rudolf Korte hat der Kanzlerin einen Tort angetan und gleichzeitig einen großen Gefallen gewährt. Stunden vor Angela Merkels Sommer-Pressekonferenz verbreiteten die Nachrichtenagenturen Kortes Einschätzung, Merkel habe sich "internationalen Heldenglanz" erworben. Dieser Begriff oder gar seine Steigerungsform "Heldenstatus" begegneten der Kanzlerin daraufhin wiederholte Male in ihrer Fragerunde mit der Hauptstadt-Presse. Man stelle sich vor, was Merkels Vorgänger mehr...
- Rheinische Post: Krafts rot-roter Flirt Düsseldorf (ots) - Von Gerhard Voogt Hannelore Kraft, Vorsitzende der NRW-SPD, fordert von ihrer Partei im Umgang mit dem politischen Gegner stets eine "klare Kante" ein. Doch ausgerechnet in der Frage, wie sie es mit der neuen Linken hält, löst die SPD-Chefin diesen Anspruch selbst nicht ein. Eine Koalition mit der Lafontaine-Partei schließt Kraft nicht aus. Gleichzeitig weist sie auf unvereinbare Positionen hin. So hält die Linke die untergegangene DDR-Staatswirtschaft allen Ernstes für ein Zukunftsmodell. Da tippen sich viele Genossen mehr...
- Rheinische Post: Krisenherd Kosovo Düsseldorf (ots) - Von Godehard Uhlemann Europas gefährlichster Krisenherd ist der Kosovo. Dass dort nicht täglich Kämpfe zwischen Serben und Albanern ausbrechen, ist der starken westlichen Militärpräsenz zu danken. Auch deutsche Soldaten sorgen im Uno-Auftrag dafür, dass Übergriffe heute weitgehend unterbunden werden. Das heißt aber noch lange nicht, dass die Region befriedet ist. Das Problem des Kosovo ist ein politisches. Wird die noch zu Serbien gehörende Provinz nach dem Willen ihrer überwiegend albanischen Bevölkerung demnächst mehr...
- Stuttgarter Zeitung: SPD-Führung drängt Betreiber von Atomkraftwerken zum Tauschgeschäft mit Restlaufzeiten: "Arroganz der Energiekonzerne ist nicht akzeptabel" Stuttgart (ots) - Die SPD-Führung fordert die Energiekonzerne RWE, Eon, EnBW und Vattenfall mit Nachdruck auf, ältere Meiler früher abzuschalten als geplant, um im Gegenzug neuere Reaktoren länger laufen zu lassen. "Wir machen den Unternehmen ein Angebot, darüber zu reden, ob man die alten Meiler, die eine Fülle von Störfällen in den letzten Jahren hatten, auch früher vom Netz gehen lassen kann", sagte Generalsekretär Hubertus Heil im Interview der "Stuttgarter Zeitung" (Freitagausgabe). Die Konzerne hätten zwar immer wieder versucht, den mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|