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Börnsen: Dem Gewissen verpflichtet - Andenken an den Widerstand vom 20. Juli 1944

Geschrieben am 19-07-2007

Berlin (ots) - Anlässlich des Jahrestages des gescheiterten
Attentats auf Adolf Hitler am 20. Juli 1944 erklärt der kultur- und
medienpolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Wolfgang
Börnsen (Bönstrup) MdB:

"Derjenige allerdings, der etwas zu tun wagt, muss sich bewusst
sein, dass er wohl als Verräter in die deutsche Geschichte eingehen
wird. Unterlässt er die Tat, so wird er zum Verräter vor seinem
eigenen Gewissen."

Claus Schenk Graf von Stauffenberg irrte: Seine Tat hat ihn ins
kollektive Gedächtnis der Deutschen als Beispiel eines Menschen
eingebrannt, der der Tyrannei widersteht. Seine Mitstreiter im
militärischen und zivilen Bereich und er, aufgewachsen in der
geordneten Welt des 2. Kaiserreichs, haben einen ungeheuren Schritt
getan: Der Tyrannenmord war nichts Naheliegendes, sie haben ihren
Entschluss nach langem Ringen mit ihrem Gewissen gefasst. Ihr
Vermächtnis ist der Respekt vor der Gewissensentscheidung in einer
Extremsituation. Wo demokratische Kontrollmechanismen funktionieren,
wo der Einzelne seinen Protest artikulieren kann, wo er sein
Missfallen in der Wahlentscheidung ausdrücken kann - da ist kein Raum
für Widerstand, für Widerspruch ja. Wer ihn trotzdem fordert, handelt
das Gewissen in kleiner Münze.

Das Unerhörte des Widerstandes vom 20. Juli 1944 liegt in der
Ungeheuerlichkeit des Verbrechens, gegen die er sich richtete - im
Wissen um das tödliche Risiko des Scheiterns, mit Entschiedenheit das
zu tun, was Glaube und Gewissen geboten. Ohne Rücksicht auf die
eigene Person, auch die eigene Familie. Dieses Wagnis eingegangen zu
sein, darin liegt die Größe der Attentäter des 20. Juli und deshalb
gehören sie auch zu den Großen der deutschen Geschichte.

Die Erinnerung an sie und ihre Botschaft wach zu halten und ihr
Andenken zu würdigen, ist eine Aufgabe, der wir uns immer wieder
annehmen müssen. Dabei ist zu bedenken, dass in unserer heutigen Zeit
das kollektive Gedächtnis weniger literarisch als vielmehr durch
Bilder geprägt wird. Und genau deshalb ist es gut, wenn mit dem Film
"Valkyrie" das Handeln von Stauffenbergs und seiner Mitverschworenen
auch einer internationalen Öffentlichkeit bekannt gemacht wird, wo
sie über Jahrzehnte hinweg nicht wahrgenommen worden ist. Wir sollten
froh darüber sein, dass internationale Filmproduzenten dieses Thema
aufgreifen und über die Würdigung der individuellen Tat hinaus
zeigen, dass es auch in den dunkelsten Stunden der deutschen
Geschichte Gewissen und Widerstand gegeben hat.

Originaltext: CDU/CSU - Bundestagsfraktion
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=7846
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_7846.rss2

Pressekontakt:
CDU/CSU - Bundestagsfraktion
Pressestelle
Telefon: (030) 227-52360
Fax: (030) 227-56660
Internet: http://www.cducsu.de
Email: fraktion@cducsu.de


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