Der Tagesspiegel: Bahnkunden warnen vor Streik - Arbeitskampf wäre womöglich rechtswidrig
Geschrieben am 20-07-2007 |
Berlin (ots) - Der Fahrgastverband Pro Bahn hat vor einem flächendeckenden, tagelangen Streik bei der Deutschen Bahn gewarnt. "Das wäre unter Umweltgesichtspunkten eine Katastrophe", sagte der Verbandsvorsitzende Karl-Peter Naumann dem "Tagesspiegel" (Samstagausgabe). Die Lokführer in Großbritannien und Frankreich würden besser bezahlt als hier zu Lande, das müsse auch die Bahn einsehen. Die Mehrkosten durch steigende Löhne könnten aufgefangen werden, indem die Politik den Mehrwertsteuersatz für Bahn-Fahrkarten senke, schlug er vor.
Um den Konflikt zu lösen, brachte Naumann den Einsatz eines Schlichters ins Spiel. "Da kommt nur jemand in Frage, der weit oben angesiedelt ist und von der Bahn etwas versteht", sagte Naumann. Er rief die GDL dazu auf, im Falle eines Streiks nur punktuelle Maßnahmen vorzunehmen, etwa im Güterverkehr oder in der Mittagszeit.
Ein flächendeckender Streik bei der Bahn über Tage wäre womöglich rechtswidrig. Das sagte die Anwältin Anja Mengel, Arbeitsrechts-Expertin bei der Kanzlei Wilmerhole, dem "Tagesspiegel". "Ein Arbeitskampf muss immer verhältnismäßig sein." Es wäre ein schwerer Eingriff in den Betrieb der Bahn, wenn die kleine Berufsgruppe der Lokführer über Tage oder gar Wochen ununterbrochen streiken würde. "Das würde auch für die gesamte Wirtschaft des Landes enorme Schäden nach sich ziehen und wäre wohl unverhältnismäßig", sagte sie. "Deshalb könnte ein flächendeckender Dauerstreik rechtswidrig sein." Vorstellbar sei, dass den Lokführern nur punktuelle Streiks oder für bestimmte Stunden pro Tag erlaubt werden.
Der größte deutsche Linienbusverbund BerlinLinienBus will derweil im Falle eines Streiks sein Angebot deutlich ausweiten. Das Unternehmen, das auch überregionale Strecken bedient, rechnet mit einem Kundenansturm. "Wir erwarten eine um 25 Prozent höhere Nachfrage", sagt Vertriebsleiter Harald Möller. Dies sei die Erfahrung aus den Warnstreiks. Um der Nachfrage gerecht zu werden, will das Unternehmen die Zahl der eingesetzten Fahrzeuge deutlich erhöhen. "Wir werden zehn bis 20 Busse mehr einsetzten - pro Tag", sagt Möller. Derzeit seien täglich rund 80 Busse in Betrieb.
Originaltext: Der Tagesspiegel Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=2790 Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_2790.rss2
Pressekontakt: Der Tagesspiegel Chef vom Dienst Thomas Wurster Telefon: 030-260 09-308 Fax: 030-260 09-622 cvd@tagesspiegel.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
82864
weitere Artikel:
- Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) kommentiert zur Reisebranche Bielefeld (ots) - Mit einem Feuerwerk zweistelliger Buchungszuwächse von Marokko über die Türkei bis Ägypten hat die TUI am Freitag auf Deutschlands Vorzeigeinsel Sylt gute Laune verbreitet. Begleitet vom pflichtschuldigen Hinweis auf alles, was noch besser sein könnte, laufen diese Rituale in der Reisebranche stets gleich ab. Die Warnung vor dem Preiskampf durfte auch nicht fehlen - für Verbraucher letztlich eine gute Nachricht. Neckermann und Co. haben übrigens schon Rabatte für den Winter in Aussicht gestellt... Vom langen Ende betrachtet, mehr...
- Börsen-Zeitung: Hypo-Krise schwappt über, Kommentar zur Krise am US-Hypothekenmarkt, die nun auch in Deutschland angekommenn ist, von Kai Johannsen Frankfurt (ots) - Die Subprime-Krise, die seit Wochen die Märkte - allen voran den Credit-Markt - in Atem hält, schwappt nach Deutschland über. Nun hat als erstes Institut die IKB durchblicken lassen, dass zumindest ein kleiner Teil ihres Kreditportfolios von den Verwerfungen des US-Hypothekenmarktes im Segment der Schuldner schlechterer Bonität betroffen ist. Es soll ein Volumen im einstelligen Millionenbereich sein. Ist das ein weiterer Vorgeschmack auf das, was die Märkte in den kommenden Wochen und Monaten erwartet? Bislang hatten mehr...
- Abbott reicht EU- und US-Zulassungsantrag für neue, niedriger dosierte, für den HIV/AIDS-Einsatz in der Pädiatrie geeignete Kaletra(R)- und Aluvia(R)- (Lopinavir/Ritonavir) Tabletten ein Abbott Park, Illinois (ots/PRNewswire) - Abbott (NYSE: ABT) gab heute den nächsten Schritt zur Bekämpfung von HIV/AIDS in der Pädiatrie bekannt. Abbott hat bei der europäischen Arzneimittelagentur (EMEA) und der US-amerikanischen FDA (Food and Drug Administration) die Zulassung einer neuen, weniger starken Tablette des unter der Bezeichnung Kaletra(R) und Aluvia(R) (Lopinavir/Ritonavir) bekannten, führenden HIV-Proteasehemmers des Unternehmens, beantragt. -- Die Lopinavir/Ritonavir-Tablette von Abbott ist der erste und einzige mehr...
- Sheen Falls Lodge wählt Visual One Lösungen von Agilysys London und Boca Raton, Florida (ots/PRNewswire) - Agilysys, Inc. (Nasdaq: AGYS), ein führender Anbieter innovativer IT-Lösungen, darunter speziell für die Bewirtungsbranche angefertigte Lösungen, gab heute bekannt, dass Sheen Falls Lodge in Kenmare, Irland, sich für die folgende Visual One Lösungen von Agilysys entschieden hat: Vermögensverwaltung, Verkauf und Catering, Kasse, Spa-Management und Internetreservierung. (Logo: http://www.newscom.com/cgi-bin/prnh/20030915/AGLSLOGO ) Sheen Falls Lodge ist ein privat geführtes 5-Sterne-Landhaushotel. mehr...
- Der Tagesspiegel: Sieben Länder haben Bedenken gegen die Bahn-Privatisierung Berlin (ots) - Mindestens sieben Länder haben derzeit noch Bedenken gegen die geplante Privatisierung der Bahn. Wie der "Tagesspiegel am Sonntag" meldet, fordern Hessen, Sachsen-Anhalt, Brandenburg, Rheinland-Pfalz, Sachsen und Nordhein-Westfalen Nachbesserungen bei dem Gesetz, mit dem ein Teil des Bahnkonzerns an private Investoren verkauft werden soll. Die Länder befürchten, dass nach einer Privatisierung Investitionen auf rentable Fernstrecken konzentriert werden und der Verkehr in der Fläche vernachlässigt wird. Er wolle "direkten mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Wirtschaftsnews
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
DBV löst Berechtigungsscheine von knapp 344 Mio. EUR ein
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|