WAZ: Bahn-Streiks Vor dem Prellbock - Leitartikel von Thomas Wels
Geschrieben am 20-07-2007 |
Essen (ots) - Selten passt das Sprachbild von den aufeinander zu rasenden Zügen so gut wie in der Auseinandersetzung zwischen der Gewerkschaft der Lokführer (GDL) und der Bahn. Tarifverhandlungen sind die Kunst des Kompromisses. Die Lokführergewerkschaft aber hat sich unter Führung ihres scheidenden Chefs Manfred Schell mit der Forderung nach einem eigenen Tarifvertrag derart festgelegt, dass eine Lösung des Konfliktes ohne Verletzungen auf beiden Seiten in weite Ferne gerückt ist. Wenn Bahn-Chef Mehdorn nachgäbe, müsste er mit den beiden anderen Gewerkschaften nachverhandeln. Der gesamte Abschluss würde deutlich teurer als die verhandelten 4,5 Prozent. Preiserhöhungen für Bahnfahrten wären die sichere Folge. Zudem müsste Mehdorn mit weiteren Absetzbewegungen einzelner Berufsgruppen rechnen, ganz abgesehen von den juristischen Unklarheiten, die ein Einzel-Abschluss mit sich bringt. Es bleibt zu hoffen, dass die GDL zur Vernunft kommt. Das Bahn-Angebot, die Tarifstruktur innerhalb des Konzerns neu zu ordnen und Lokomotivführer besser zu stellen, ist so schlecht nicht.
Originaltext: Westdeutsche Allgemeine Zeitung Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=55903 Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_55903.rss2
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