Shopping-Center: Zwischen Fluch und Segen
Geschrieben am 19-04-2006 |
Berlin (ots) - Innerstädtische Einkaufszentren wachsen weiter und beeinflussen die ökonomischen Perspektiven bestehender Geschäftszentren nachhaltig. Experten aus Handel, Stadtplanung und Immobilienwirtschaft beschreiben und bewerten in der aktuellen Ausgabe des handelsjournals Entwicklungsperspektiven und Risikofaktoren von Shopping-Centern.
Einkaufszentren können zu einer Aufwertung des jeweiligen Standortes führen, sie müssen es aber nicht. In diesem Urteil waren sich die vom handelsjournal befragten Experten einig. Wenn es gut geht, profitieren nicht nur Entwickler, Betreiber und Grundstückseigentümer von einem neuen Einkaufszentrum, sondern auch Stadt und Handel. Es geht allerdings nicht immer gut. Nicht selten sind die Auswirkungen auf bestehende Geschäftszentren nachhaltig negativ, verlagern sich Kaufkraftströme zulasten des Bestandes. Erhoffte Synergie-Effekte treten vor allem in kleineren und mittleren Städten häufig nicht ein. Kommunen und Einzelhandelsverbände reagieren auf solche Entwicklungen mit Standortinitiativen.
Kommunen können mit Shopping-Centern Kaufkraftbindung und Zentralität deutlich steigern, positive Beispiele dafür gibt es. Bei fehlender Abstimmung zwischen den Kommunen kann aber auch ein ruinöser Wettbewerb einsetzen. Das "Forum Innenstadt und Einkaufszentren" fordert deshalb in einem Positionspapier, bei der Beurteilung von Ansiedelungsvorhaben die sich wandelnden wirtschaftlichen Rahmenbedingungen stärker als bisher zu berücksichtigen. Vor allem müssten sich Verträglichkeitsgutachten an klaren Qualitätsmaßstäben orientieren.
Die Entwickler von Einkaufszentren konzentrieren sich inzwischen auf Innenstädte und Stadtteile. Auch kleinere Städte geraten zunehmend ins Blickfeld, nachdem das Potenzial auf der "grünen Wiese" ausgereizt zu sein scheint. 58 neue Einkaufszentren sollen bis Ende 2008 bundesweit in den Himmel ragen, damit entstehen zusätzlich 1,5 Millionen Quadratmeter Verkaufsfläche. Derzeit gibt es in Deutschland nach einer aktuellen Studie des Kölner Eurohandelsinstitutes (EHI) 372 Shopping-Center mit einem Volumen von 9,4 Millionen Quadratmeter Mietfläche.
Das handelsjournal erscheint monatlich in einer Auflage von rund 60.000 in der Verlagsgruppe Handelsblatt, Düsseldorf. Herausgeber des Magazins sind der Hauptverband des Deutschen Einzelhandels (HDE) in Berlin und seine Landesverbände.
Originaltext: Verlagsgruppe Handelsblatt GmbH Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=8076 Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_8076.rss2
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