VDE-Produktanalyse 2007: Schnäppchenjagen kostet Sicherheit
Geschrieben am 23-07-2007 |
Frankfurt am Main (ots) -
- Verbraucher verabschieden sich von "Geiz-ist-geil-Mentalität" - VDE-"Hitliste" der häufigsten Mängel - Marktkontrollen in Verkaufsregalen - VDE-Sicherheits-Experten in China aktiv
"Schnäppchenjagen kostet Sicherheit!" Auf diese kurze Formel lassen sich wichtige Erkenntnisse der Produktanalyse 2007 des VDE-Instituts bringen. Allein 50 Prozent der Erstprüfungen an elektrotechnischen Produkten, die das VDE-Institut jährlich in seinen Labors in Offenbach testet, bestehen die Prüfanforderungen nicht. Die Sicherheit von elektrotechnischen Produkten ist zwar ein Kostenfaktor bei Herstellern und im Handel, doch gleichzeitig stellt das VDE-Institut fest, dass die Verbraucher zunehmend bereit sind, für Produkte mit ausgewiesener Sicherheit und Qualität mehr zu bezahlen. 74 Prozent der Verbraucher empfinden es nach einer VDE-Studie als wichtig, wenn Elektroprodukte von einer neutralen Stelle überprüft werden, und 63 Prozent beziehen die Auszeichnung eines elektrotechnischen Produktes mit einem Sicherheits-Prüfzeichen in ihre Kaufentscheidung ein. Noch mehr Verbraucher, nämlich 82 Prozent, achten allerdings auf die Energieeffizienz von Geräten, die damit zum Verkaufsargument Nummer 1 geworden ist.
Weitaus mehr Sorgen als die Produkte, die sich den anerkannt strengen Anforderungen des VDE-Instituts stellen, machen den VDE-Experten allerdings die Billigprodukte vor allem aus Fernost, die ganz ohne Sicherheitsüberprüfung in den deutschen Markt kommen. Eigene Marktrecherchen des VDE-Instituts in den Verkaufsregalen von Handelsunternehmen haben ergeben, dass die Hersteller von Wasserkochern, Bügeleisen, Kaffeemaschinen oder Toastern häufig entweder ungeeignete Kunststoffmaterialien verwenden, die Sicherheitstechnik nicht ausreichend berücksichtigen oder an der Verarbeitung sparen.
Die vom VDE Institut erstellte "Hitliste" der häufigsten Mängel:
- fehlende oder mangelhafte Schutzleiterverbindungen, so dass Sicherungen nicht ausgelöst werden können - mangelhafte Konstruktion und Zuverlässigkeit eingesetzter ungeprüfter Bauteile wie Temperaturregler und Kondensatoren - zu geringe Sicherheitsabstände zu unter Spannung stehenden Teilen - Einbau ungeeigneter Kondensatoren, die nicht für die Betriebsbedingungen des jeweiligen Gerätes ausgelegt sind - nicht dauerhaftes Material von Kontakten in Schaltern und Temperaturreglern - Verwendung von Kunststoffmaterialien und Leiterplatten, die thermischen Belastungen nicht gewachsen sind und brandtechnische Anforderungen nicht erfüllen - Einsatz von Gehäusedichtungen, die Anforderungen an den Wasserschutz nicht erfüllen (z.B. undichte Außenleuchten und Pumpensteuerungen, die die Spritzwasserprüfung nicht erfüllen) - mangelhafte Tischsteckdosen, die thermisch nicht belastbar sind und deren Leitungen schlecht angecrimpt sind - schlechtes Auslöseverhalten von Leitungsschutzschaltern - funktionsuntüchtige Thermosicherungen, die bei Kurzschluss nicht auslösen - nicht normgerechte Glühfassungen, wodurch die Berührung des Schraubgewindes möglich wird
Die genannten Mängel bergen Brandgefahr, Gefahr eines elektrischen Schlages, Explosionsgefahr sowie Funktionsstörungen in sich. Die in den letzten Jahren durch die "Geiz-ist-geil-Mentalität" gestärkte Nachfrage nach immer billigeren Produkten im deutschen Markt hat dem Thema "Sicherheit von elektrotechnischen Produkten", so das VDE Institut, eindeutig geschadet.
Zweites "Sorgenkind" der VDE-Experten sind Missbrauchsfälle wie zum Beispiel die unberechtigte Benutzung des VDE-Zeichens auf mangelhaften Produkten, die zunehmend aus dem fernöstlichen Teil Asiens, insbesondere aus China, in den deutschen Markt kommen. Zwischen 2004 und 2006 hat das VDE Institut eine Verdreifachung der Missbrauchsfälle aus China verzeichnet. Um dieser Entwicklung zu begegnen, tritt das VDE- Institut selbst mit eigenen Überwachungsmaßnahmen wie Marktkontrollen, Beobachtungen und Messebesuchen entgegen. Wichtigstes Instrument der VDE-Prüfer zur Qualitätssicherung elektrotechnischer Produkte ist allerdings der Aufbau eines Qualitätssicherungssystems direkt vor Ort. Durch Aufklärungskampagnen, durch Inspektionsmaßnahmen und durch Qualitätssicherungsmaßnahmen setzen die VDE-Experten direkt beim Hersteller an.
Das VDE-Institut beschäftigt mehr als 500 Mitarbeiter, davon bereits 100 Mitarbeiter in Asien und führt jährlich 100.000 Tests durch für 7.000 Kunden. Weltweit gibt es derzeit rund 200.000 Produkttypen mit 1 Million Modellvarianten mit dem VDE-Zeichen. Mit 60 Prozent ausländischen Kunden, 50 weltweit gepflegten Partnerschaften und Inspektionsbüros in 44 Ländern ist das VDE Institut international gut aufgestellt. Mehr als 7.000 Fertigungsstätten hat das VDE-Institut damit unter seiner Beobachtung.
Originaltext: VDE Verb. der Elektrotechnik Elektronik Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=9158 Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_9158.rss2
Pressekontakt: Melanie Mora, Tel. 069 6308461, melanie.mora@vde.com
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
83034
weitere Artikel:
- ots.Audio: Online-Shopping: Wie man sich vor bösen Überraschungen schützt Hamburg (ots) - - Querverweis: Audiomaterial ist unter http://www.presseportal.de/audio und http://www.multimedia.mecom.eu abrufbar - Das Einkaufen im Internet wird immer beliebter: Sieben von zehn Deutschen shoppen bereits online. Die Vorteile liegen auf der Hand: Man kann bequem von zu Hause einkaufen und findet so manches Schnäppchen im Internet. Doch nicht alle Anbieter sind seriös, warnt das Wirtschaftsmagazin GELDidee. Deswegen sollte man beim Online-Shopping besonders auf die Sicherheit seiner Daten achten. Chefredakteur mehr...
- VDE-Institut: Pro Jahr 100.000 Elektroprodukte im Härtetest / Über 50 Prozent bestehen die Erstprüfung nicht Frankfurt am Main (ots) - "50 Prozent der von den Herstellern bei uns eingereichten Produkte bestehen die Eingangstests unserer Prüfingenieure nicht", so die Bilanz von Wilfried Jäger, Geschäftsführer des VDE Prüf- und Zertifizierungsinstituts, auf der Jahrespressekonferenz in Offenbach. Die unabhängigen Prüfer des VDE-Instituts unterziehen in ihren Offenbacher Labors jährlich rund 100.000 elektrotechnische und elektronische Geräte aus aller Welt einem Härtetest bevor sie das VDE-Dreieck erhalten. Davon entfallen rund 16.000 Prüfungen mehr...
- MTV Music, NICK Premium und MTV Entertainment starten bei Premiere / Zum ersten Mal in Deutschland: NICK Premium und MTV Entertainment München (ots) - - Wolfram Winter, Premiere Star Geschäftsführer: "Drei Abo-Gründe mehr für Premiere Star" - Catherine Mühlemann, Geschäftsführerin MTV Networks: "Perfekte Ergänzung des Portfolios" München, 23. Juli 2007. Mit MTV Music, NICK Premium und MTV Entertainment stehen drei neue Sender für die Verbreitung und Vermarktung über Premiere Star fest. Erstmals in Deutschland sind die beiden Sender NICK Premium und MTV Entertainment ab Dezember zu sehen. MTV Music startet bereits zum Launch von Premiere Star im September. Premiere mehr...
- Edinburgh House Estates erweitert deutsches Portfolio - Akquisition von 29 Immobilien im Wert von 100 Millionen Euro Berlin (ots) - Die private Immobiliengesellschaft Edinburgh House Estates hat die Akquisition eines Portfolios mit einem Wert von 100 Millionen Euro abgeschlossen. Die in Berlin ansässige Estama Real Estate Management wird die Immobilien steuern. Die Einheit umfasst 29 Einzelhandelsimmobilien. Das Portfolio wurde von einem privaten deutschen Investor erworben und umfasst 29 Einzelhandelsimmobilien in mehreren deutschen Städten, darunter Fulda, Hildesheim und Zwickau. Die Immobilien sind zu günstigen Konditionen an Einzelhandelsunternehmen mehr...
- Expansion: Investmentgesellschaft ARGIV beteiligt sich an Berliner Formblitz AG Berlin/Jena (ots) - Die Beteiligungsgesellschaft ARGIV hat zehn Prozent der Anteile der Formblitz AG erworben. Mit dem Investment soll die Formblitz-Downloadplattform in europäische Länder expandieren und auch international mit dem Angebot für digitale Vorlagen, Formulare, Verträge und Ratgeber im Internet wachsen. Geschäftsführender Gesellschafter der ARGIV GmbH ist der erfolgreiche Internetunternehmer Karsten Schneider, Mitgründer des Softwareanbieters Intershop und Gründer von Europas größtem Online-Fotodienstleister Pixaco (heute mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Wirtschaftsnews
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
DBV löst Berechtigungsscheine von knapp 344 Mio. EUR ein
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|