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NABU mit erfreulicher Verbandsentwicklung 2006 - Rund 418.000 Mitglieder

Geschrieben am 24-07-2007

Berlin (ots) - Der NABU konnte auch im vergangenen Jahr wieder auf
eine breite Unterstützung in der Bevölkerung bauen. Zum Jahresende
zählte der Verband rund 418.000 Mitglieder - eine deutliche
Steigerung gegenüber dem Vorjahr mit fast 408.000 Mitgliedern. "Wir
freuen uns über das entgegengebrachte Vertrauen. Es ist eine
Anerkennung für den Einsatz der vielen Menschen, die in ganz
Deutschland für den NABU und damit für eine intakte Natur und Umwelt
aktiv sind", sagte NABU-Präsident Olaf Tschimpke anlässlich der
Vorstellung des NABU-Jahresberichts 2006.

Viele Themen, die im vergangenen Jahr aufkamen, seien weiterhin
aktuell und erforderten nach wie vor ein wirksameres Handeln von
Seiten der Politik. Der alarmierende Bericht des britischen Ökonomen
Nicolas Stern sowie der milde Winter 2006 hätten der öffentlichen
Diskussion um die Folgen des Klimawandels eine neue Intensität
beschert. Unter dem Deckmantel des Klimaschutzes versuchten
Stromkonzerne und Unionspolitiker Laufzeitverlängerungen von
Atomkraftwerken durchzusetzen. "Die entlarvende Pannenserie bei
Vattenfall macht mehr als deutlich, dass es keinen Weg zurück geben
darf - weg von der Risikotechnologie hin zu Erneuerbaren Energien und
mehr Energieeffizienz", sagte Tschimpke. Nicht zu vergessen sei
schließlich neben den jüngsten Störfällen in den Reaktoren Krümmel
und Brünsbüttel, der schwerwiegende Störfall im schwedischen
Atomkraftwerk Forsmark im letzten Sommer, wo es fast zu einer
Kernschmelze gekommen sei.

Der NABU begrüßt Bundesumweltminister Gabriels Zusagen, in
Deutschland bis 2020 40 Prozent bei schädlichen Klimagasen
einzusparen. Unter der deutschen EU-Ratspräsidentschaft sei jedoch
eine übergreifende Klimaschutzstrategie leider nicht gelungen.
"Bisher gibt es nur eine Verpflichtung der EU zur Reduzierung der
Treibhausgase um 20 Prozent bis 2020. Es ist aber bekannt, dass die
Industrieländer aufgrund ihrer Verantwortung für den Klimawandel
mindestens 30 Prozent bis 2020 und sogar bis zu 80 Prozent bis 2050
leisten müssen", betonte der NABU-Präsident. Im Verkehrssektor sei
der wirksamste Klimaschutz durch Effizienzsteigerungen an Fahrzeugen
sowie durch Vermeidung und Verlagerung von Transporten zu erreichen.
Bis heute hätten EU und Bundesregierung dafür kein Konzept vorgelegt.
Der Klimawandel stelle auch Naturschützer vor neue Herausforderungen:
Wenn sich die Struktur der Landschaft infolge klimatischer
Wetterextreme verändere, werden liebgewonnene Arten abwandern, aber
auch neue dazu kommen.

2006 sorgte der Ausbruch der Vogelgrippe in Deutschland für
Schlagzeilen. Auch in den vergangenen Wochen beschäftigte der Fund
infizierter Vögel wieder die Öffentlichkeit. Aus NABU-Sicht sind die
Gefahren in der Ausbreitung von Tierseuchen vor allem in der
Massentierhaltung und Tiertransporten zu suchen. Schließlich sei auch
die Rückkehr großer Wildtiere spätestens seit der tödlich
verlaufenden Odyssee des Braunbären "Bruno" durch die Alpen ein
Thema. Nach wie vor mangele es bundesweit an einem stimmigen Konzept
für den sachgerechten Umgang mit tierischen Einwanderern und
Rückkehrern. "Länderübergreifende Managementpläne für Bär, Wolf,
Luchs & Co. sind überfällig", so Tschimpke. Der NABU gehe mit dem
Aktionsplan "Willkommen Wolf", dem Bundeswildwegeplan zu
Wanderkorridoren von Wildtieren und der Kampagne "Dem Luchs den Weg
bereiten" hier selber mit gutem Beispiel voran.

"Aus Naturschutzsicht völlig unakzeptabel" nannte Tschimpke die
Verabschiedung der Föderalismusreform im vergangenen Jahr. "Die
beschlossene Verfassungsänderung war eine herbe Enttäuschung für alle
im Umweltbereich Tätigen - für engagierte Bürger und Verbände. Mit
ihrer Zustimmung haben die Bundestagsabgeordneten dem Ökodumping in
den einzelnen Bundesländern Tür und Tor geöffnet", kritisierte
Tschimpke. Die Freude bei Naturschützern über die Entscheidung,
125.000 Hektar bundeseigene wertvolle Naturschutzflächen als
Nationales Naturerbe in einer Bundesstiftung oder durch Abgaben an
die Länder dauerhaft zu sichern war 2006 groß. "Bislang ist es leider
nur bei dieser Ankündigung geblieben. Passiert ist noch nichts", so
Tschimpke.

Mit 13,1 Millionen Euro hatten die Mitgliedsbeiträge wieder den
größten Anteil an den Gesamteinnahmen von 19,7 Millionen Euro. Bei
den Spenden und Bußgeldern wurde ein solider Zuwachs verzeichnet. Die
größte Steigerung gab es bei den Erbschaftseinnahmen mit 1,2
Millionen Euro (Vorjahr: 356.656 Euro). Mit 7,1 Millionen Euro
förderte der NABU auch 2006 wieder die Arbeit der Aktiven in den rund
1500 Orts- und Kreisgruppen vor Ort. Der Anteil der allgemeinen
Verwaltungsausgaben konnte mit sechs Prozent der Gesamtausgaben von
17,4 Millionen Euro auch 2006 erfreulich klein gehalten werden.
Die NABU-Stiftung Nationales Naturerbe vergrößerte im vergangenen
Jahr ihren Flächenbesitz um 1.031 Hektar auf 5.537 Hektar. Mit dem
Kauf von 560 Hektar in einem ehemaligen Braunkohlentagebau in der
Niederlausitz wurde der Gebietsaufbau im Stiftungs-Projekt
Naturparadies "Grünhaus" abgeschlossen. Das Vermögen der Stiftung
betrug am Jahresende 1,8 Millionen Euro.

Der NABU Bundesverband zieht im September 2007 komplett vom Rhein
an die Spree. Wie vom NABU-Parlament vor fünf Jahren beschlossen,
sind dann alle bisher auf Bonn und Berlin aufgeteilten Fachbereiche
und Referate der Bundesgeschäftsstelle, das Büro des Präsidenten, die
NAJU und die NABU-Stiftung Nationales Naturerbe unter einem Dach auf
insgesamt 2.200 Quadratmetern und fünf Stockwerken in der
Charitéstraße 3, 10117 Berlin zu finden.

Im Internet zu finden unter www.NABU.de

Originaltext vom NABU

Originaltext: NABU
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=6347
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_6347.rss2

Pressekontakt:
Kathrin Klinkusch,
NABU-Pressesprecherin
Tel. 030-284984-23.


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