Westdeutsche Zeitung: Kommentar: Die Bahn - eine unendliche Geschichte
Geschrieben am 24-07-2007 |
Düsseldorf (ots) - Von Ingo Faust
Während Post und Telekom schon längst privatisiert sind und in ihren Märkten Wettbewerb eingezogen ist, fristet die Deutsche Bahn fast noch ein Monopol-Dasein. Das soll sich ändern. Das will nicht nur die Bundesregierung, dafür wird auch Brüssel sorgen, das für 2010 den grenzenlosen Bahnverkehr anpeilt. Doch Bahn ist im Bahn-Erfinderland Deutschland eine heikle Sache. Fast jeder meint davon etwas zu verstehen und will mitreden selbst die hartnäckigsten Autofahrer. Fest steht, dass eine Teilprivatisierung der Bahn eine gute Sache ist. Es zwingt die Bahn zu wirtschaftlicherem Handeln, denn die Geldgeber wollen Gewinn sehen. So ist unsere Wirtschaftsordnung nun einmal. Die Bahn ist keine Sozialeinrichtung. Gleichzeitig werden die Produkte besser. So viele Sonderangebote wie in den letzten Jahren hat es nie gegeben. Und gleichzeitig hat der operative Gewinn kräftig zugelegt. Vom Personenverkehr in Deutschland allein wird die Bahn künftig nicht leben können. Die Zukunft der Schiene liegt im wachsenden Frachtverkehr und der Verknüpfung ins Ausland. So werden beispielsweise Verbindungen in Wachstumsregionen wie Russland und China angepeilt. Das kostet Geld, das sollen private Investoren zur Verfügung stellen. Eine Volksaktie Bahn wird es aber vermutlich nicht geben. Der Frachtverkehr, für den private Unternehmen zugekauft wurden, trägt bereits heute jeden fünften Gewinn-Euro bei. Die Teilprivatisierung beinhaltet nicht das Schienennetz, das hoheitlich beim Bund bleibt. Und auch bei der Bahn behält der Bund mit 51 Prozent die Mehrheit. Das legt schon das Grundgesetz so fest, auch wenn einige Kritiker dem Publikum weismachen wollen, dass die Bahn komplett versilbert wird. Die Mär, dass private Investoren wenig lukrative Nah- und Regionalverkehrs-Strecken stilllegen wollen, ist eine unendliche Geschichte. Sie wird durch Wiederholungen nicht richtiger. Mehrheitsaktionär ist der Bund, der das wenn er denn will verhindern kann. Und die Länder können soviel Schienenverkehr bei der Bahn bestellen wie sie wollen wenn sie dafür bezahlen. Und genau darum geht der Streit die Länder wollen dem Bund soviel Geld abtrotzen wie möglich. Sonst stimmen sie nicht zu.
Originaltext: Westdeutsche Zeitung Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=62556 Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_62556.rss2
Pressekontakt: Rückfragen bitte an: Westdeutsche Zeitung Peter Kurz Telefon: 0211/ 8382-2223
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
83361
weitere Artikel:
- WAZ: Krankenschwestern frei Dreistes Stück - Leitartikel von Joachim Rogge Essen (ots) - Was zählt, ist am Ende stets das Ergebnis. Frankreichs neuer Präsident mag tatsächlich so pragmatisch denken. Doch selbst die französische Öffentlichkeit ist diesmal nicht so ohne weiteres gewillt, dem hyperaktiven Staatschef bei der eigenen Lobpreisung kritiklos zu folgen. Über Jahre hatte Europas Diplomatie, allen voran die EU-Kommission, Tony Blair und Deutschlands Steinmeier, beharrlich mit Gaddafi diskret über die bulgarischen Krankenschwestern verhandelt, ehe Sarkozy in der finalen Phase noch auf den Verhandlungszug mehr...
- WAZ: Tarifkonflikt im Einzelhandel: Wenn Streik zum Armutszeugnis wird - Leitartikel von Ulrich Horn Essen (ots) - Die Wirtschaft brummt zwar wieder. Dennoch sind die harten Zeiten für die Gewerkschaften noch längst nicht vorbei. Nach wie vor leiden sie unter Problemen, die sie zu lange verdrängt und vor sich hergeschoben haben. Ein Teil dieser Schwierigkeiten ergibt sich aus der nach wie vor hohen Arbeitslosigkeit. Sie lässt wenig Spielraum für eine Tarifpolitik, die ihren Erfolg an hohen Lohnabschlüssen bemisst. In den vergangenen Jahren waren die Gewerkschaften vor allem damit beschäftigt, den Stellenabbau zu begrenzen. Ein Erfolg mehr...
- Ostsee-Zeitung: Kommentar der Ostsee-Zeitung (Rostock) zum Doping-Skandal Rostock (ots) - Die Rennräder rollen noch; doch der Radsport ist so gut wie tot! Er ist am Ende angekommen, weil betrogen, gelogen und geschoben wird. Müßig, nach den Schuldigen zu fragen, denn fast alle hängen in dem total versauten Geschäft drin: Teamchefs, Fahrer, Mediziner und Sponsoren, denen kein Mensch abnimmt, dass sie vom Doping nichts gewusst haben. Selbst die Zuschauer sind mitverantwortlich - hohe Einschaltquoten bedeuten viel Geld für die Teams. Originaltext: Ostsee-Zeitung Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=65393 mehr...
- Lausitzer Rundschau: Tour de France vor dem Kollaps Cottbus (ots) - An Dreistigkeit ist dieser jüngste Dopingfall um Alexander Winokurow kaum zu überbieten. In Zeiten, da jeder Tour-Teilnehmer argwöhnisch beäugt wird, der ein bisschen zu heftig in die Pedale tritt, ist es schon selten dämlich, sich mit Fremdblut vollzupumpen. Was geht in solchen Leuten nur vor? Haben die keinen Charakter? Im Fall des Kasachen ist anzunehmen, dass die dubiosen Sponsoren des Teams Astana, allesamt finanzkräftige Oligarchen, gehörig Druck ausgeübt haben. Anders ist diese riskante wie dumme Aktion des einstigen mehr...
- Lausitzer Rundschau: In Libyen zum Tode verurteilte Bulgarinnen sind wieder zu Hause Cottbus (ots) - Acht Jahre im libyschen Kerker. Und genauso lange rang Europa mit Revolutionsführer Muammar el Gaddafi um die Freilassung der fünf bulgarischen Krankenschwestern und des palästinensischen Arztes. Dabei lagen die Bedingungen für die Begnadigung und Abschiebung nach Bulgarien schon seit Monaten auf dem Tisch. Doch die Lösung des Falles scheiterte immer wieder am Geld. Ein ziemlich zynisches Staatstheater, das auf dem Rücken der Verurteilten gespielt wurde: Endlich konnte Gaddafi seinem frustrierten und unzufriedenen Volk mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|