VfL Wolfsburg-Presseservice: VfL und Uni Göttingen führen neuartige sportwissenschaftliche Tests durch / Einmalig in der Bundesliga / Maximale Sauerstoffaufnahmefähigkeit entscheidend
Geschrieben am 26-07-2007 |
Wolfsburg (ots) - Fußball-Bundesligist VfL Wolfsburg geht neue Wege in der wissenschaftlichen Begleitung der Trainingsarbeit. In Zusammenarbeit mit Dr. Rolf Geese vom Sportwissenschaftlichen Institut der Universität Göttingen wurden am gestrigen Mittwochvormittag im Trainingslager der "Wölfe" in Schneverdingen (Lüneburger Heide) erstmals in der Bundesliga Feldtests unter fußballspezifischen Bedingungen zur Ermittlung der maximalen Sauerstoffaufnahmefähigkeit des Herzens (VO2max) durchgeführt.
Der Test misst mit Hilfe von Messbändern im Brustbereich die Variabilität der Herzfrequenz und gibt Rückschlüsse über die Menge des zur Verfügung stehenden Sauerstoffs. "Für uns stellte sich die Frage, wie und mit welchen Tests man konkrete Rückschlüsse und Konsequenzen für die Trainingsarbeit ziehen kann", so VfL-Konditionstrainer Werner Leuthard. "Um exakte Ergebnisse zu erhalten, werden fußballspezifische Belastungskomponenten, wie beispielsweise Antrittsschnelligkeit, Abstoppen, Richtungswechsel oder Sprintfähigkeit, unter fußballspezifischen Umfeldbedingungen - wie etwa Beschaffenheit des Rasens oder Tragen von Fußballschuhen - ermittelt. Gemessen wird die maximale Sauserstoffaufnahme, die eine entscheidende Bedingung für die Ermüdungswiderstandsfähigkeit des einzelnen Athleten darstellt."
Entscheidende Vorteile gegenüber herkömmlichen Tests beispielsweise zur Laktatbestimmung
Leuthard über die Bedeutung der neuartigen wissenschaftlichen Tests: "Im Unterschied zu herkömmlichen Tests - wie etwa Feldstufentests mit Laktatbestimmung, die lediglich Vorgänge des Stoffwechsels abbilden - können wir bei maximaler Belastung unter fußballspezifischen Bedingungen, wie etwa mechanische Komponenten der fußballorientierten Laufbelastung, die Ermüdungswiderstandfähigkeit eines Spielers exakt und in optimaler Weise messen. Wir sind überzeugt, dass diese Vorgehensweise richtungsweisend im Fußball sein wird, weil die Testmethoden unter allen bisher bekannten Verfahren der Realität am nächsten kommen."
Dr. Rolf Geese: "Der herkömmliche Laktattest ist abhängig von zufälligen Faktoren, wie beispielsweise Ernährungssituation, Regenerationszustand, Biorhythmus, Stress oder Körper- und Außentemperatur. Hinzu kommt, dass die Laktatmessung selbst etliche Fehlerquellen aufweist und daher nicht immer exakte Werte liefert. Dagegen ist die maximale Sauerstoffaufnahmefähigkeit (VO2max) das einzige verlässliche Kriterium für die Ausdauerleistungsfähigkeit, die bislang nur unter Laborbedingungen gemessen werden konnte." Mit dem jetzt in Schneverdingen durchgeführten Feldtest konnten erstmals reale Umfeldbedingungen, wie sie auch bei einem Fußballspiel gegeben sind, berücksichtigt werden. Geese: "Die Vorteile liegen auf der Hand. Zum einen ist die geringst mögliche Behinderung des Spielers beim Test durch Anwendung modernster und quasi rückwirkungsfreier Messtechnik zu nennen. Des Weiteren spiegelt die Durchführung der Tests unter fußballspezifischen Bedingungen die realen Beanspruchungen der Spieler am besten wider. Schließlich wird höchste Messgenauigkeit durch extrem sensible Messsensoren und telemetrischer Übertragung gewährleistet."
Zum Ablauf der Tests erklärte Geese: "Nach einer Einlaufphase haben wir stufenförmig die Laufgeschwindigkeit der Spieler erhöht und dann intervallmäßig die Sprintbelastung gemessen. Im Zuge dieser Steigerung ermittelt man am Ende, wie viel das Herz maximal an Sauerstoff aufnehmen kann. Je höher die Sauerstoffaufnahmefähigkeit ist, umso ermüdungswiderstandsfähiger ist der Spieler."
Diese neuartige Methode basiert auf Forschungen in Finnland und an der Universität Göttingen. Dort wird jetzt die komplette Auswertung der heutigen Tests vorgenommen. "Von meinem Eindruck her erwarte ich sehr gute Ergebnisse bei den Wolfsburger Spielern", so Geese. Im Verlauf der kommenden Bundesligasaison sind weitere Tests geplant.
Wolfsburg, 26. Juli 2007
Mit sportlichem Gruß
Ihr Team Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der VfL Wolfsburg-Fußball GmbH Ansprechpartnerin: Barbara Ertel-Leicht Telefon: 0 53 61 / 89 03 - 2 04 Telefax: 0 53 61 / 89 03 - 2 00 Email: be@vfl-wolfsburg.de
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