Rheinische Post: Der tiefe Fall des Thomas Fischer - Von GEORG WINTERS
Geschrieben am 26-07-2007 |
Düsseldorf (ots) - Thomas Fischer ist tief gefallen. Die Tatsache, dass er offenbar bis zuletzt geglaubt hat, er könne als WestLB-Chef im Amt bleiben, zeugt von völliger Selbstüberschätzung. Fischer hatte keine Chance, weil es niemanden gab, der ihn halten wollte. Und selbst wenn sich irgend jemand aus dem Kreis der Eigentümer schützend vor ihn gestellt hätte die Finanzaufsicht hätte Fischer im Zweifel aus dem Amt entfernt. Da kann Aufsichtsratschef Gerlach noch so sehr auf die eigenständige Entscheidung der Kontrolleure pochen.
Darüber zu diskutieren, ob der ungeliebte Ex-Vorstandsvorsitzende und der Niederländer van den Adel die Hauptschuldigen an dem ganzen Desaster sind, ist müßig. Ein Chef ist auch deshalb Chef, weil er die Verantwortung für das gesamte Unternehmen hat, und wenn er das nicht im Griff hat, muss das Konsequenzen haben. Das Gleiche gilt auch für Risikomanager wie van den Adel.
Andererseits darf man gespannt sein auf das, was die Finanzaufsicht Bafin und die Staatsanwaltschaft noch zu Tage fördern. Die Behörden müssen die skandalösen Vorgänge bei der WestLB und in deren Umfeld so schnell wie möglich aufklären. Ein Mann wie Alexander Stuhlmann, der völlig unbelastet von der Affäre ist, könnte dabei von unschätzbarem Wert sein.
Originaltext: Rheinische Post Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=30621 Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_30621.rss2
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