"WEBY fordert: Verbraucher nicht bevormunden" / Unternehmen wehrt sich gegen Ankaufverbaut für Wertgüter

Himmelpforten (ots) - Trotz großen Zuspruchs aus der Bevölkerung
darf das Himmelpfortener Unternehmen WEBY zunächst keine Verpackungen
aus privaten Haushalten mehr aufkaufen. Das geht aus einer
"Untersagungsverfügung" hervor, die der Landkreis Stade als
Umweltbehörde zu Wochenbeginn WEBY-Geschäftsführer Siegfried
Heidemann übergeben hat. "Gewerbetreibende sind von dem Verbot nicht
betroffen. Und auch Privatleute können weiterhin Wertgüter wie
Altpapier oder Oberbekleidung an uns verkaufen", so Heidemann.

Das Umweltamt des Landkreises Stade (Niedersachsen) zitiert aus
dem komplizierten Abfallrecht, um das Kaufverbot zu begründen, das
sich ausschließlich auf Verpackungsabfälle, Elektro- und
Elektronikschrott aus Privathaushalten bezieht. Laut
"Verpackungsverordnung", so die Argumentation kurz zusammengefasst,
dürften nur anerkannte "Systembetreiber" die Verpackungen aus
Privathaushalten entsorgen. WEBY habe sein Angebot, Wertstoffe von
Verbrauchern zu kaufen aber nicht "der Abstimmungsvereinbarung
zwischen dem öffentlich-rechtlichen Entsorgungsträger und dem Dualen
System Deutschland GmbH unterworfen".

Auch sei das WEBY-System nicht "flächendeckend" für Niedersachsen
eingerichtet. Weiter schreibt der Landkreis: "Eine Alternative zu
einem Dualen System oder derb direkten Rücknahme durch den Hersteller
sieht die Verpackungsverordnung nicht vor."

"Wir würden weiterhin gerne jedem Bürger alle Wertgüter abkaufen",
so WEBY-Geschäftsführer Heidemann. Der Unternehmer will jetzt gegen
das Verbot und sein sofortiges Inkrafttreten rechtlich vorgehen. Bis
zu einer Entscheidung des Verwaltungsgerichts darf WEBY jedoch kein
Verpackungsmaterial von Privatleuten ankaufen. Auch das Argument, das
WEBY-System sei nicht flächendeckend eingerichtet, hält Heidemann für
wirklichkeitsfern. Schließlich habe das Unternehmen erst vor gut
einem Monat mit der Einrichtung von Ankaufstellen, den WEBY-Points,
begonnen. Inzwischen gebe es schon 26 Verträge mit Betreibern solcher
Annahmestellen allein im Elbe-Weser-Dreieck. WEBY plane sogar, in
ganz Deutschland 30.000 Sammelstellen einzurichten.

Heidemann sieht nicht ein, dass sein Unternehmen gegen das "Wohl
der Allgemeinheit" gerichtet sei, wie es der Brief des Landkreises
unterstelle. Schließlich bekomme jeder Bürger, der Wertgüter bei WEBY
abliefere, Geld. Bisher habe der Verbraucher zugezahlt. Die WEBY-Idee
diene außerdem dem Klimaschutz, weil das Material direkt zur
Recycling-Industrie transportiert werde und nicht in einem
Müllverbrennungsofen lande.

Heidemann: "Auch die Politik muss sich jetzt fragen, ob die
Verbraucher durch die Festlegung auf das Duale System weiter
bevormundet werden sollen." Mit einer Unterschriftenaktion, die jeder
Bürger unterstützen kann, will WEBY jetzt für seine Idee werben
(Listen im Internet).

Weitere Informationen: www.weby-international.com

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