Libanons starker Mann Saad Hariri über die Ermordung seines Vaters, des ehemaligen libanesischen Ministerpräsidenten Rafik Hariri: "Ich will keine Rache."
Geschrieben am 01-08-2007 |
Berlin (ots) - "Ich will keine Rache. Aber ich will, dass im Libanon niemand seiner gerechten Strafe entgeht, der Gewalt schürt", sagt Saad Hariri dem Magazin VANITY FAIR. Hariris Vater Rafik Hariri, ehemaliger libanesischer Ministerpräsident, und sein Freund Pierre Gemayel, ehemaliger Industrieminister, wurden in den Jahren 2005 und 2006 ermordet. Saad Hariri hat das politische Erbe seines Vaters angetreten und setzt sich für einen demokratischen Libanon ein. Er führt die Mehrheit im libanesischen Parlament an und ist der Hauptgegner der islamistischen Hisbollah-Miliz. Sein Ziel ist es, "die syrische und iranische Einmischung in den Libanon endgültig zu unterbinden." Er sagt: "Wir wenden uns gegen Gewalt und religiöse Auseinandersetzungen, und jeden, der sie befürwortet, werden wir bekämpfen."
Saad Hariri, der - so wird vermutet - weit oben auf der Todesliste syrischer Agenten steht, lebt aus Sicherheitsgründen von seiner Familie getrennt und umgeben von Bodyguards. "Ich fühle mich sehr sicher. Solange man vorsichtig ist und sich nicht zu offen zeigt, geht das", sagt der 37-Jährige. Über das "syrische Killerregime" sagt er: "Sie schrecken vor nichts zurück, um uns zu zerstören." Die Regierung des syrischen Präsidenten Baschar al-Assad steht im Verdacht, in die Ermordung von Rafik Hariri verwickelt gewesen zu sein, weil dieser die Protektoratsmacht Syriens öffentlich kritisierte. "Die Macht der Korruption, des Tötens und des Hasses hat alles zerstört, was vielleicht an Positivem in ihm schlummerte", sagt Hariri über Assad.
Auch das jüngste Gesprächsangebot Assads an Israel nimmt Hariri nicht ernst: "Ich halte dieses Gerede von Frieden mit Israel für vollkommen heuchlerisch. Syrien sollte erst einmal aufhören, Terroristen in den Irak und in den Libanon zu schicken, um Araber umzubringen."
Den ganzen Artikel über Saad Hariri lesen in der aktuellen Ausgabe von VANITY FAIR.
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