Bahnstreik: Industrie droht Engpass im Nachschub
Geschrieben am 06-08-2007 |
Frankfurt am Main (ots) - Der drohende unbefristete Streik der Lokführer gefährdet die Rohstoffversorgung der deutschen Wirtschaft. Da neben dem Personen- auch der Güterverkehr von dem Arbeitskampf betroffen wäre, erwartet der Bundesverband Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik e.V. (BME) massive Probleme im Nachschubbereich. Je nach Streikintensität könnten bis zu 80 Prozent der auf Schiene transportierten Güter brach liegen. Rund 20 Prozent der Güter werden mit Privatbahnen bewegt.
"Viele Unternehmen haben sich im Vorfeld um Alternativen zur Deutschen Bahn umgesehen", so BME-Hauptgeschäftsführer Dr. Holger Hildebrandt. Ausweichmöglichkeiten sind aber kaum vorhanden. Der Straßengüterverkehr ist ausgelastet, es gibt weder Fahrer noch Kapazitäten. Auch Binnenschiffe sind nur für wenige Güter eine Option. Insbesondere für flüssige und gasförmige Stoffe ist die Schiene das Transportmittel Nummer eins.
Auch privaten Dienstleistern droht der Stopp, wenn lahm gelegte Züge Gleise und Rangierbahnhöfe blockieren. Die Privaten können ohnehin nur einen Bruchteil des Warentransports übernehmen, sie spielen im Streikfall in den Überlegungen der Verlader kaum eine Rolle.
Hildebrandt geht davon aus, dass die Mehrheit der Unternehmen einen Streik von einem Tag bis zu zwei Tagen überbrücken könnte. "Danach wird sich der Versorgungsengpass auf die Produktivität auswirken." Auf Just-In-Time ausgerichtete Industrien, wie Montanindustrie, Chemische Industrie, Lebensmittelindustrie und die Automotivbranche, wären von einem längeren Arbeitskampf besonders betroffen. Bisher verzichteten die Verlader jedoch darauf, die Lagerbestände aufzustocken. Laut NTC/BME Einkaufsmanager-Index (EMI) haben die Verlader sowohl die Fertigwaren- als auch die Vormateriallager bis Ende Juli weiter abgebaut.
Hildebrandt: "Die Gewerkschaft der Lokomotivführer muss sich ihrer Verantwortung bewusst sein. Es gilt, die gesamtwirtschaftlichen Auswirkungen möglichst gering zu halten." Hildebrandt appelliert an die Beteiligten, im Interesse der deutschen Wirtschaft zeitnah eine umgehende Einigung herbeizuführen.
Originaltext: Bundesverband Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik e.V. Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/43266 Pressemappe via RSS : feed://www.presseportal.de/rss/pm_43266.rss2
Pressekontakt: Sabine Ursel Bundesverband Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik e.V. (BME) Bolongarostraße 82, 65929 Frankfurt Tel.: 0 69/3 08 38-1 13, Fax: -1 99, Mobil: 01 63/3 08 38 00 E-Mail: sabine.ursel@bme.de www.bme.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
85449
weitere Artikel:
- WAZ: Ausstand der Lokführer Streik vor Gericht - Leitartikel von Thomas Wels Essen (ots) - Der Streik der Lokführer, so viel ist klar, wird den Arbeitsgerichten eine Menge Arbeit bescheren. Neben Ärzten und Piloten haben nur Lokführer einen derart großen Einfluss auf das gesellschaftliche Leben - allein daraus ergeben sich juristisch komplizierte Fragen. Da ist das verfassungsrechtlich garantierte Recht auf Streik, das auch für ICE-Piloten gilt. Was aber ist mit dem Recht der Arbeitgeber auf Aussperrung? Die Bahn kann gar nicht aussperren: weil für die anderen Bahnmitarbeiter Tarifverträge gelten und Friedenspflicht mehr...
- WAZ: Städte- und Gemeindebund: Gebühren für Abwasser steigen im Ruhrgebiet. 60 Milliarden Euro Investitionen für Kanalnetze nötig Essen (ots) - Verbraucher im Ruhrgebiet müssen sich nach Aussage des Deutschen Städte- und Gemeindebundes möglicherweise schon bald auf einen Anstieg der Abwassergebühren einstellen. "In diesen Regionen wird es zu unvermeidlichen Gebührenerhöhungen kommen", sagte Bernd Düsterdiek, Umwelt- und Städtebauexperte beim Städtebund der in Essen erscheinenden "Westdeutschen Allgemeinen Zeitung" (WAZ), Dienstagausgabe. Grund dafür sei der überdurchschnittliche Bevölkerungsschwund in einigen Städten. Weil die fixen Kosten in der Abwasserentsorgung mehr...
- K2(TM) bringt blackpearl, das Herzstück seiner neuen Software-Plattform, heraus Redmond, Washington (ots/PRNewswire) - K2(TM), ein Geschäftsbereich der SourceCode Technology Holdings, Inc., hat heute K2 blackpearl(TM), das Kernstück seiner neuen Software-Plattform, auf den Markt gebracht. Mit K2 blackpearl können Entwickler und gewerbliche Anwender dynamische Geschäftsanwendungen, die vom Mitarbeitersystem über Abteilungssysteme bis hin zu Firmen- und Branchen-Systeme reichen können, zusammenstellen, ausführen, überwachen und optimieren. "Mit dieser Software bekommen Geschäftsleute, also letztlich diejenigen, mehr...
- Börsen-Zeitung: Kluge Risikoaversion, Kommentar von Bernd Wittkowski zum Zwischenbericht und zur Strategie der Dresdner Bank Frankfurt (ots) - Der Zwischenbericht der Dresdner Bank ruft auf den ersten Blick Assoziationen an eine amerikanische Filmkomödie hervor: Liebling, wir haben die Bank geschrumpft. Dass die Allianz-Tochter Stellen streicht, ist ja leider nichts Neues. Dass aber die Risikoaktiva (wenn auch leicht) sinken, war zuletzt 2004 geschehen. Zudem schwimmt die grüne Bank selbst nach dem Aktienrückkauf vom Juli noch derart in Kapital, dass man fast glauben könnte, sie sei drauf und dran, allmählich den Geschäftsbetrieb einzustellen: auf gewaltige mehr...
- Rohstahlproduktion im Juli 2007 bei 4 Millionen Tonnen Wiesbaden (ots) - Die deutschen Hüttenwerke haben im Juli 2007 2,63 Millionen Tonnen Roheisen und 4,00 Millionen Tonnen Rohstahl hergestellt. Wie das Statistische Bundesamt mitteilt, produzierten sie damit 1,4% weniger Roheisen und 0,1% weniger Rohstahl als im Juli 2006. Gegenüber Juni 2007 erhöhte sich die Produktion bei Roheisen um 2,0% und nahm bei Rohstahl um 2,5% ab, kalender- und saisonbereinigt (Berliner Verfahren 4.1 - BV 4.1) ergab sich bei der Rohstahlproduktion im Vergleich zum Juni 2007 ein Rückgang um 0,7%. In den ersten sieben mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Wirtschaftsnews
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
DBV löst Berechtigungsscheine von knapp 344 Mio. EUR ein
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|