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Westfalenpost: Letzte Chance

Geschrieben am 10-08-2007

Hagen (ots) - Bahn und GDL unter Einigungsdruck
Von Sven Nölting
Der Vergleich vor dem Nürnberger Arbeitsgericht versprüht zarte
Hoffnungsfünkchen, dass der zuweilen schon peinliche Grabenkampf
zwischen Bahn-Spitze und Lokführer-Gewerkschaft doch noch lösbar ist.
Schließlich zeigen die Kontrahenten mit dem tariflichen
Waffenstillstand, dass sie zu Kompromissen fähig sind. Immerhin.
Allerdings hatte die zuvor vereinbarte Vermittlung im Tarifstreit
dem Prozess schon deutlich die Brisanz genommen. Und da das
Streikverbot als krasser Eingriff in die Tarifautonomie vor höheren
Instanzen kaum Bestand haben dürfte, kann die GDL vorerst auch
darüber hinwegsehen, dass diese Frage nicht grundsätzlich geklärt
wurde.
All dies, wohlgemerkt: unter Vorbehalt. Es ist eine Atempause -
nicht mehr. Alle Hoffnungen richtet sich jetzt auf die Vermittler
Geißler und Biedenkopf. Die altersweisen Ex-Politiker sollen eine
Einigung ohne Gesichtsverlust für eine der beiden Seiten zustande
bringen. Aus heutiger Sicht mag dies unmöglich erscheinen. Doch die
Vermittlung könnte für Mehdorn und Schell die letzte Chance sein.
Scheitert auch dieser Versuch, ist der Bund als Eigentümer in der
Pflicht: Ein Machtwort der Kanzlerin wäre gefragt.

Originaltext: Westfalenpost
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