Börsen-Zeitung: Es gibt Subprime-Gewinner, Kommentar, von Kai Johannsen zur relativen Krisenresistenz von Pfandbriefen und deutschen Staatstiteln
Geschrieben am 10-08-2007 |
Frankfurt (ots) - Zuerst war es nur das Subprime-Segment des US-Hypothekenmarktes, das für Turbulenzen an den Finanzmärkten, insbesondere bei den Credits, sorgte. Seit einigen Tagen ist auch der Markt für Asset Backed Securities angesteckt. Gedacht wird in diesem Zusammenhang in erster Linie an hypothekengedeckte Ware, also zum Beispiel Residential Mortgage Backed Securities (RMBS) - unter Wasser sind jedoch diverse Verbriefungsstrukturen. Die Bandbreite reicht von Bonds, die sich auf Autokredite beziehen, über Strukturen, denen Kreditkartenforderungen zugrunde liegen, bis hin zu Titeln, die auf Konsumentenkrediten basieren.
Der Markt kommt derzeit zum Erliegen, oftmals gibt es keine Geldkurse mehr. Wenn ein Händler überhaupt noch einen indikativen Preis stellt, dann fernab realistischer Niveaus. Die Sorge, dass es auch hier zu Ausfällen der Schuldner kommen könnte, mag eine Rolle spielen. Stärker wiegt derzeit aber der Aspekt massiver Liquidationen aufgrund der sprunghaft angestiegenen Risikoaversion. Wann explodiert die nächste Subprime-Bombe, wann muss der nächste ABS-Fonds dichtgemacht werden? Die Nerven liegen vielerorts blank. Vielleicht kommt ja auch bald noch eine Bank daher, die eingestehen muss, sich mit strukturierten Produkten, die auf Studentenkrediten basieren, verhoben zu haben. Welche Strukturen in den Portfolios liegen, wissen nur die Banken selbst.
Da ist es doch schön zu wissen, dass es auch Gewinner der Subprime-Krise gibt. Dazu gehören ohne Zweifel solide deutsche Pfandbriefe. Während der gesamten Subprime- und ABS-Turbulenzen war das Preisverhalten des deutschen Traditionsprodukts - wie auch des französischen Pendants - ausgesprochen stabil. Und dass "AAA" auch dort drin ist, wo es draufsteht, zeigen die Bundesanleihen. Der Spread der deutschen Staatstitel hat sich ebenfalls deutlich ausgeweitet. Man sollte aber das Vorzeichen beachten. Nicht Plus, sondern Minus. Minus 40 Basispunkte im Vergleich zum Interbankensatz findet man derzeit im zehnjährigen Bereich. Vor den Turbulenzen waren es erst rund 30 Basispunkte.
Zu verdanken ist diese Spread-Bewegung der Flucht in Qualität. Und diese finden Anleger zweifelsohne in den deutschen Staatsanleihen. Da Investoren mit anhaltenden Subprime-Donnerschlägen rechnen, sollten "Bunds" noch in der Gunst der Anleger steigen.
(Börsen-Zeitung, 11.8.2007)
Originaltext: Börsen-Zeitung Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/30377 Pressemappe via RSS : feed://www.presseportal.de/rss/pm_30377.rss2
Pressekontakt: Rückfragen bitte an: Börsen-Zeitung Redaktion Telefon: 069--2732-0
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
86351
weitere Artikel:
- Rheinische Post: Düsseldorfer Oberbürgermeister Joachim Erwin kämpft gegen die Fusion von WestLB und LBBW in Stuttgart Düsseldorf (ots) - Die ungewisse Zukunft der Großbank WestLB hat jetzt den Düsseldorfer Oberbürgermeister Joachim Erwin (CDU) auf den Plan gerufen. In einem Brief an NRW-Ministerpräsident Jürgen Rüttgers, der der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post" (Samstagsausgabe) vorliegt, warnt der OB der Landeshauptstadt vor einer Fusion der skandal-umwitterten Landesbank mit der viel größeren LBBW in Stuttgart. "Die Frage der Zukunft der WestLB berührt den Bankenplatz NRW in seinen Grundstrukturen", schreibt der Kommunalpolitiker an mehr...
- Streik vom Tisch: Einigung mit LTU Piloten Düsseldorf (ots) - In der Nacht von Freitag auf Samstag haben sich die Geschäftsführung der Düsseldorfer LTU und die Tarifkommission der Pilotengewerkschaft VC Cockpit nach zweitägigen, harten Verhandlungen auf einen Kompromiss geeinigt. Die LTU Piloten, die bis zuletzt sechs Prozent gefordert hatten, erhalten rückwirkend ab 1. Januar 2007 eine dreiprozentige Gehaltserhöhung. Ab 1. Juli 2008 erhöhen sich die Gehälter um weitere zwei Prozent. Die Laufzeit des Vergütungs-Tarifvertrages geht bis zum 31. Dezember 2008. Der gleichzeitig vereinbarte mehr...
- Der Tagesspiegel: Tarifstreit bei der Bahn: Experten fordern freie Fahrt für Busse - Wirtschaftsverbände gegen Schutz der Bahn - Berlin (ots) - Angesichts des Tarifstreit bei der Bahn und weiterhin drohender Lokführer-Streiks fordern Verkehrsexperten, Fernlinien-Busse als alternatives Transportmittel in Deutschland zuzulassen. "Mehr Wettbewerb im Verkehr durch Fernbusse würde einen Zugewinn an Mobilität bringen, und das tut einer Volkswirtschaft gut", sagte die Verkehrsexpertin des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), Claudia Kemfert, dem Tagesspiegel am Sonntag. "Wie wichtig das ist, zeigt sich gerade während eines Bahnstreiks." Bislang ist mehr...
- Next Safety meldet verblüffenden Fortschritt bei der Nikotinverabreichung Jefferson, North Carolina (ots/PRNewswire) - - Schlüssige Testergebnisse belegen, dass das Gerät zur Medikamentenverabreichung über die Lunge sehr viel wirksamer ist als Zigaretten In einer an 30 Testpersonen durchgeführten Studie erzielten die Teilnehmer schneller sehr viel höhere Nikotinblutspiegel als diese durch Zigarettenrauchen möglich gewesen wäre und das ohne Aufnahme tödlicher Karzinogene. Jede Versuchsperson erhielt weniger Nikotin als typischerweise beim Rauchen einer Zigarette inhaliert wird, wobei aber die psychoaktive Effekte mehr...
- Platts-Untersuchung: OPEC pumpte 30,5 mb/d im Juli, ein Anstieg um 280.000 b/d London (ots/PRNewswire) - Die 12 Mitglieder der Organisation erdölexportierender Länder (OPEC) pumpten im Juli durchschnittlich 30,5 Million Barrel Rohöl pro Tag (b/d), was einem Anstieg um 280.000 b/d gegenüber der Juni-Fördermenge von 30,22 Millionen b/d entspricht, wie eine Untersuchung von Platts (http://www.platts.com/) vom 10. August zeigte. Die Produktion der 10 an die vereinbarten Fördermengen gebundenen Mitglieder lag im Durchschnitt bei 26,71 Millionen b/d, ein Anstieg um 110.000 b/d gegenüber dem Juni-Wert von 26,6 Millionen mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Wirtschaftsnews
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
DBV löst Berechtigungsscheine von knapp 344 Mio. EUR ein
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|