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Bis das Blut fließt / ZDF-Dokumentation über Jugendliche, die sich selbst verletzen

Geschrieben am 12-08-2007

Mainz (ots) - Sie ritzen sich die Arme auf und schneiden sich mit
Messern, Rasierklingen oder Glasscherben, bis das Blut fließt:
Jugendliche, meist Mädchen, die an einer Persönlichkeitsstörung, dem
Borderline-Syndrom, leiden. Das ZDF zeigt am Dienstag, 14. August
2007, 22.15 Uhr in seiner Dokumentarreihe 37° den Film "Geritzt. Wenn
Jugendliche sich selbst verletzen" über diese Krankheit und eine
außergewöhnliche Therapie in der Berliner Charité.

Die Kölner Filmemacherin Rita Erben hat drei junge Frauen während
ihres dreimonatigen Therapieprogramms auf der Station 5 der Charité
begleitet. Hannah (19) schneidet sich seit ihrem zwölften Lebensjahr,
ihre Arme sind mit Narben übersät. "Ich schneide mich, wenn ich den
inneren Druck nicht mehr aushalte. Wenn ich zum Beispiel in der
Schule überfordert bin oder Konflikte habe, die mich überwältigen.
Dann ist es ein befreiendes Gefühl, wenn das Blut tropft, der innere
Druck endlich nachlässt." Hannah ist meist unruhig und pendelt
zwischen extremen Gefühlen hin und her: Mal ist sie aggressiv,
hasserfüllt, neigt zu unkontrollierten Wutanfällen, dann wieder ist
sie still und brav wie ein Schulmädchen. Hannahs Eltern sind
geschieden. Weil sich ihre Mutter überfordert fühlte, lebt Hannah in
einer betreuten Jugendwohngruppe in Braunschweig. Nach dem
Klinikaufenthalt versucht sie einen neuen Lebensabschnitt in Aachen.
Sie will die Schule beenden und sich eine eigene Wohnung suchen.

Auch Dörte (19) ist mit sich und der Welt hoffungslos überfordert.
Auch sie fühlt sich hin und her geworfen zwischen ihren oft
unkontrollierbaren Gefühlen: Wut, Verletzlichkeit und einem
unerträglichen Gefühl von totaler Leere. Mit den selbstverletzenden
Handlungen versucht sie das Durcheinander in ihrem Kopf zu mildern.
"Es ist so, als hätte ich lauter Ventile im Körper, die alle
verschlossen sind und ich von dem inneren Druck fast platze. Wenn ich
mich dann schneide, öffnet sich ein Ventil und ich spüre nur noch
Erleichterung." Dörte, die aufs Gymnasium geht, wurde mit zehn
Monaten gemeinsam mit ihrem Zwillingsbruder adoptiert. Als sie 13
war, trennten sich ihre Eltern. Seither lebt sie mit ihrer Mutter
allein zusammen.

Ulrike ist 20 Jahre alt. Sie hat schon in der Grundschule
angefangen sich selbst zu verletzen. Das Gymnasium hat sie
abgebrochen und macht jetzt eine Ausbildung zur medizinischen
Kosmetikerin. Nach Alkohol- und Drogenexzessen brachten ihre Eltern
sie auf ein Internat. Doch sie fühlte sich einsam und geriet immer
mehr in den Kreislauf von Selbstverletzung, Depression und
Alkoholproblemen. Nach mehreren Klinikaufenthalten, in denen sie
lediglich medikamentös behandelt wurde, erfährt sie in der Charité
erstmals, dass sie unter dem Borderline-Syndrom leidet. Sie und die
anderen Mädchen lernen, mit ihren Gefühlen besser umzugehen.

Fotos sind erhältlich über den ZDF-Bilderdienst, Telefon
06131-706100, und über http://bilderdienst.zdf.de/presse/geritzt

Mainz, 11. August 2007
ZDF Pressestelle

Originaltext: ZDF
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/7840
Pressemappe via RSS : feed://www.presseportal.de/rss/pm_7840.rss2

Pressekontakt:
ZDF-Pressestelle

Telefon: 06131 / 70 - 2120
Telefon: 06131 / 70 - 2121


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