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Bayerisches Fernsehen / Sonntag, 19. August 2007, 22.15 Uhr / Reportage am Sonntag / Knieprothesen und Designertaschen / Arabische Touristen in Bayern

Geschrieben am 14-08-2007

München (ots) - Reportage von Wolfgang Scholz

München im Sommer 2007: Exotische, fremdländisch anmutende
Gestalten in langen schwarzen Gewändern dominieren das Straßenbild.
Je hochpreisiger die Geschäfte, desto höher die Dichte an streng
verschleierten Luxus-Shoppern. Münchens edelste Einkaufsmeile, die
Maximilianstraße, ist längst fest in der Hand betuchter Besucher aus
dem Morgenland. Vereinzelt sieht man noch Durchschnittstouristen in
Trägerhemdchen und kurzen Hosen, doch zurzeit machen Gäste aus dem
arabischen Raum fast zwei Drittel aller Besucher aus. Sie geben das
meiste Geld aus und bleiben am längsten. Für Münchens Hoteliers ist
das ein Märchen aus 1001 Übernachtungen. Schnell haben sie sich auf
die Bedürfnisse der neuen Zielgruppe eingestellt, versorgen
Luxussuiten mit Gebetsteppich, Koran und Kompass (damit der Gast sich
beim Gebet korrekt gen Mekka ausrichten kann), entfernen alkoholische
Getränke aus den Minibars und Aktdarstellungen von den Wänden. Selbst
Wasserpfeifen und orientalische Sisha-Zelte haben Einzug gehalten in
die eleganten Lobbys gehobener Hotels.

Die Gäste honorieren das kulturelle Entgegenkommen mit großzügigem
Konsum. Im großen Familienclan reisen sie an, mieten gleich ganze
Etagen und bleiben wochenlang. Noch nie gab es in München so viele
arabische Touristen wie in diesem Jahr. Aber was zieht sie an?

Obwohl ihnen die Grundpfeiler weißblauer Gemütlichkeit - Bier und
Schweinsbraten - ein Greuel sind, schätzen sie neben den
Einkaufsmöglichkeiten vor allem die Sauberkeit und Sicherheit, die
die bayerische Landeshauptstadt auszeichnen. Das gemäßigte Klima ist
ein Anziehungsfaktor, die exzellenten medizinischen
Behandlungsmöglichkeiten ein anderer. Schon lange lassen sich
zahlungskräftige Patienten aus dem arabischen Raum bevorzugt in
Kliniken in und um München behandeln. Geld spielt keine Rolle. Auch
die Gesundheitsdienstleister haben sich bereits auf die Kundschaft
aus dem Orient eingestellt: speziell auf die religiösen Gewohnheiten
abgestimmte Behandlungszeiten und Umgangsformen, geschächtetes
Fleisch auf dem Speiseplan, moscheeartige Gebetsräume in den
Klinikgebäuden, arabische Fernsehprogramme auf den Krankenzimmern,
Dolmetscher, Limousinen-Service etc.

Am häufigsten werden Knieprothesen nachgefragt, und auch diese
Tatsache beruht auf kulturellen Besonderheiten: Für Araber ist es
aufgrund ihrer Gebetsrituale wichtig, noch bis ins hohe Alter gut und
lange knien zu können. Nicht umsonst hat sich für ein besonders
bewegliches künstliches Knie schon der Begriff "Dubai-Prothese"
eingebürgert.

Edle Designertaschen und exzellente Knieprothesen können sich
nicht nur die Allerreichsten, die Mitglieder der Königsfamilien und
Herrschereliten, leisten. Auch arabische Durchschnittsfamilien sind
sehr solvent und nehmen die Segnungen der westlichen Welt zunehmend
in Anspruch und am liebsten eben in München. BR-Reporter Wolfgang
Scholz hat Prinzen und "Normalbürger" zwischen Luxushotels,
Krankenhäusern und Edelboutiquen beobachtet.

Originaltext: BR Bayerischer Rundfunk
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/7560
Pressemappe via RSS : feed://www.presseportal.de/rss/pm_7560.rss2

Pressekontakt:
Kontakt:
BR Bayerischer Rundfunk
Pressestelle
Telefon: 089 / 5900 2176


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