Börsen-Zeitung: UBS hat zu viel verdient Kommentar zu den Halbjahreszahlen der UBS, von Daniel Zulauf.
Geschrieben am 14-08-2007 |
Frankfurt (ots) - Die UBS hat ihr Geld in den vergangenen Jahren zu leicht verdient und war auf eine Krise an den Finanzmärkten schlecht vorbereitet. Das ist die Essenz der gestrigen Halbjahreskonferenz, auf der Marcel Rohner erstmals in der Funktion des Konzernchefs vor die Medien trat. Der Manager machte klar, wo er künftig die Prioritäten zu setzen gedenkt: Die konzerninterne Zuteilung des Eigenkapitals auf die verschiedenen Abteilungen und Geschäfte müsse stärker nach den Prinzipien einer risikogerechten Verzinsung erfolgen. Dies sei bisher zu oft nicht der Fall gewesen.
Rohners Bekenntnis ist Wasser auf die Mühlen jener Finanzmarktkreise, die den Konzern am liebsten aufspalten würden, weil sie sich von der Summe seiner Einzelteile einen höheren Börsenwert versprechen. Eine spezialisierte Vermögensverwaltungsbank wäre vermutlich nie auf die Idee gekommen, die Verwaltung ihres Eigenkapitals in die Hände einiger WallStreet-Händler zu legen und diesen selbst bei schlechter Leistung astronomische Löhne zu garantieren. Auch eine spezialisierte Investmentbank hätte sich kaum auf derart abenteuerliche Versuche eingelassen, denn schließlich muss sie ohne den verlässlichen Cash-flow aus dem Vermögensverwaltungsgeschäft leben.
Ungeachtet dieser Abgrenzungsprobleme, wie man sie übrigens auch in breit diversifizierten Industriekonglomeraten antrifft, will die UBS-Leitung am Universalbankmodell festhalten. Rohner wurde im Juli zum Konzernchef ernannt, um genau diesen Beweis endlich anzutreten. Deshalb hat der 42-jährige Senkrechtstarter auch die Verbesserung der Kosteneffizienz zur Priorität erhoben. Im Konzern habe sich ein zu großer Wasserkopf gebildet, räumte er ein. Selbst vielbeachtete Kennzahlen wie das Aufwand-Ertrag-Verhältnis seien ungeeignet, derartige Fehlentwicklungen frühzeitig anzuzeigen.
Der neue UBS-Chef will künftig vor allem wissen, wie viele seiner über 81500 Mitarbeiter direkt im Dienst der Kunden stehen und wer die unterstützenden Dienste besorgt. Ein Industrie-Controller würde wohl den Kopf darüber schütteln, wie wenig die UBS über ihre Kosten weiß. Auch das ist ein Zeichen, dass die Bank in den vergangenen Jahren schlicht zu viel verdiente. Vielleicht kommt Rohner zur Erkenntnis, dass das Universalbankmodell in schlechteren Zeiten besser funktioniert als in Boomphasen.
(Börsen-Zeitung, 15.8.2007)
Originaltext: Börsen-Zeitung Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/30377 Pressemappe via RSS : feed://www.presseportal.de/rss/pm_30377.rss2
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