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Sprachtest "Delfin4" in NRW: dbl fordert Sprachdiagnostik für sprachauffällige Kinder

Geschrieben am 15-08-2007

Frechen (ots) - Der dbl hatte bereits im Vorfeld der
flächendeckenden Sprachstandserhebung, deren Ergebnisse am 9. August
von Schulministerin Barbara Sommer und Kinder- und Jugendminister
Armin Laschet der Öffentlichkeit vorgestellt worden sind, vor den
Mängeln des Delfin4-Tests gewarnt. Im Mittelpunkt der Kritik steht
nach wie vor, dass dieses Testverfahren nicht zwischen Kindern mit
Sprachauffälligkeiten ohne Krankeitswert und Kindern mit
Sprachstörungen unterscheiden kann und will. Erstere können von
Fördermaßnahmen profitieren. Letztere dagegen brauchen eine
logopädische Therapie, die genau auf die individuelle Sprachstörung
zugeschnitten ist. Für sie ist die Sprachförderung eine
"Förderfalle".

"Die Sprachstandserhebung in NRW wiegt die Eltern der Vierjährigen
in falscher Sicherheit", so dbl-Präsidentin Dr. Monika Rausch. Durch
ihre flächendeckende Anwendung, die Pflicht der Kinder zur Teilnahme
und die Verpflichtung der in der 2. Testphase auffällig gewordenen
Kinder, an einer zweijährigen Sprachfördermaßnahme teilzunehmen,
werde den Eltern suggeriert, dass sie auf der sicheren Seite sind.

Insbesondere die Eltern der als "auffällig" eingestuften Kinder,
die nun in die Sprachförderung gehen, würden in aller Regel glauben,
damit alles für eine Verbesserung des Sprachvermögens ihres Kindes
getan zu haben. Dass dem nicht in jedem Fall so sei, dass Ministerin
Sommer nicht einmal den Anspruch habe, im Rahmen von Delfin4 Kinder
mit Sprachstörungen zu finden, sei den Eltern kaum zu vermitteln, so
Rausch. "Am sinnvollsten wäre es, den 34.000 als sprachauffällig
bewerteten Kindern eine Sprachdiagnostik anzubieten. Damit wären alle
auf der sicheren Seite", so die dbl-Präsidentin.

Doch auch die Eltern der als "unauffällig" eingestuften Kinder,
die vor "Delfin4" aufgrund eigener Beobachtungen Zweifel an der
altersgerechten Sprachentwicklung ihrer Kinder hatten, können sich
nach den Tests nicht immer in Sicherheit wiegen. "Die enorme
Differenz der Ergebnisse zwischen der ersten und der zweiten
Testphase weist darauf hin, dass hier das Raster so grob gestellt
worden ist, dass den Eltern nur der Rat gegeben werden kann, auf ihr
Gefühl zu vertrauen und im Zweifel einen Kinderarzt aufzusuchen", so
Rausch.

Originaltext: Deutscher Bundesverband für Logopädie e.V.
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/34356
Pressemappe via RSS : feed://www.presseportal.de/rss/pm_34356.rss2

V.i.S.d.P.:
Lucas Rosenthal, Deutscher Bundesverband für Logopädie,
Augustinusstraße 11a, 50226 Frechen.
Weitere Informationen:
Margarete Feit
Tel.: 02234/37 95 3-27
Fax: 02234/37 95 3-13
E-Mail: feit@dbl-ev.de
Internet: www.dbl-ev.de


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