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Wirtschaftsethiker: Neue Unternehmenskultur bei Siemens steht erst in zwei bis drei Jahren

Geschrieben am 15-08-2007

Hamburg (ots) - Der Siemenskonzern wird nach Ansicht des
Wirtschaftsethikers Josef Wieland noch mehrere Jahre mit dem
Korruptionsskandal zu tun haben, ehe sich eine neue Firmenkultur
durchgesetzt hat. "Solch ein Prozess dauert schon zwei, drei Jahre,
selbst wenn man sich richtig anstrengt", sagt Wieland der ZEIT.
Wieland geht nicht davon aus, dass der gesamte Konzern anfällig für
Schmiergeldzahlungen war: "Ich glaube, das trifft nur auf bestimmte
Konstellationen zu. Schließlich war die Zahlung von Schmiergeld im
Ausland bis 1989 ein geduldetes Geschäftsmodell, das in bestimmten
Fällen auch notwendig war, um einen Auftrag zu bekommen. Offenbar ist
dieses erfolgreiche Geschäftsmodell noch etliche Jahre
weiterbetrieben worden - und das wird jetzt zutage gefördert. Aber
das trifft nur auf bestimmte Länder und bestimmte Produkte zu."

Nach seiner Ansicht dürften Staat und Politik den Konzern bei der
Lösung der Probleme nicht allein lassen "Aber die Gesellschaft ist an
dieser Stelle auch heuchlerisch. Wenn sie etwa sehen, dass der
ehemalige britische Premier Tony Blair noch vor wenigen Wochen seinen
obersten Strafverfolger anwies, die Korruptionsermittlungen gegen
eine saudische Familie einzustellen, weil das angeblich im nationalen
Interesse wäre, dann sieht man, welche mächtigen Interessen da im
Spiel sind. Deshalb kann eine Firma, und sei sie auch so groß wie
Siemens, dieses Problem nicht alleine lösen. Da muss die Politik
helfen, müssen Nichtregierungsorganisationen mitarbeiten. Hier
brauchen wir neue Allianzen. Und man muss ehrlich sein in Bezug auf
die Usancen in manch anderen Kulturen. Auch die Gesellschaft hat
einen 'Fall Siemens'", sagt Wieland.

Originaltext: DIE ZEIT
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/9377
Pressemappe via RSS : feed://www.presseportal.de/rss/pm_9377.rss2

Pressekontakt:
Das komplette ZEIT-Interview der ZEIT Nr. 34 vom 16. August 2007
senden wir Ihnen gerne zu. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an
Elke Bunse, DIE ZEIT Presse- und Öffentlichkeitsarbeit (Tel.:
040/3280-217, Fax: 040/3280-558, E-Mail: bunse@zeit.de)


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