 Allg. Zeitung Mainz: Kommentar zum Klimaschutz
Geschrieben am 15-08-2007 |
Mainz (ots) - Das große Ziel ist längst benannt, aber die
konkreten Schritte der Bundesregierung zum Klimaschutz bedürfen wohl
noch heißer Diskussionen. Denn was Umweltminister Gabriel recht ist,
ist seinen Kabinettskollegen Tiefensee, Glos und Steinbrück noch
lange nicht billig. Von Kanzlerin Merkel ganz zu schweigen. Dennoch
zeichnen sich mittlerweile einige konkrete Ansätze ab, die durchaus
Anlass zu Optimismus geben: So zum Beispiel die Koppelung der
Kfz-Steuer an den Kohlendioxid- und sonstigen Schadstoffausstoß eines
neuen Autos, statt an dessen Hubraum. Das ist zumindest unter
Aspekten des Umweltschutzes derzeit das Ei des Kolumbus.
Gleiches kann für eine umweltschutzbezogene Staffelung der Lkw-Maut
gelten, die allerdings noch nicht abschließend definiert ist. Auch
die gesteigerte Beimischung von Bio-Kraftstoff ist ein vernünftiger
Schritt, wenn der auch allein schon aus Kapazitätsgründen schnell an
Grenzen stoßen wird. Völlig offen sind bis auf weiteres geplante
Eingriffe in das Miet- sowie in das Baurecht. Immerhin sind aber auch
in diesen Bereichen die Ziele klar. Unter dem Strich hat sich die
Bundeskanzlerin auf ein Kohlendioxid-Minus von 40 Prozent (auf Basis
1990) bis zum Jahr 2020 festgelegt. Das ist bald und wird noch ein
hartes Stück Arbeit bedeuten, zu dem auch Länder und Kommunen ihren
Beitrag werden leisten müssen. Denn diese ehrgeizige Marke gilt
selbstverständlich nicht nur für Privatleute, sondern auch für alle
Projekte der öffentlichen Hand. Was jetzt schon unmittelbar zur
Realisierung ansteht, muss deshalb schleunigst noch einmal auf den
Prüfstand. Und einschlägige Planungen sind allem anderen voran
penibel auf Klimaverträglichkeit zu überprüfen, auch wenn es manch
einem dabei eiskalt den Rücken rauf und runter läuft.
Originaltext: Allgemeine Zeitung Mainz
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Allgemeine Zeitung Mainz
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