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Bildungsmonitor 2007: Aktueller Bildungsvergleich der 16 Bundesländer / Klarer Aufwärtstrend in den Bildungssystemen

Geschrieben am 21-08-2007

Köln/Berlin (ots) -

Deutliche Verbesserungen in allen Ländern +++ Sachsen erneut mit
dem besten Bildungssystem +++ Zahl der Schüler mit
Studienberechtigung steigt

Der Zustand der Bildungssysteme in Deutschland hat sich in den
vergangenen Jahren nachhaltig verbessert. Die Studie Bildungsmonitor
2007 weist im Vergleich zum Bildungsmonitor 2004 einen
durchschnittlichen Zuwachs von 9,5 Punkten für alle Bundesländer bei
einem durchschnittlichen Gesamtergebnis von aktuell 58,8 Punkten aus.
Die größten Fortschritte (13 Punkte im Schnitt) können die
ostdeutschen Bundesländer mit Ausnahme von Mecklenburg-Vorpommern
verbuchen, sowie die Stadtstaaten Berlin und Bremen. Das sind
zentrale Ergebnisse der heute von der Initiative Neue Soziale
Marktwirtschaft (INSM) veröffentlichten Bildungsstudie des Instituts
der deutschen Wirtschaft Köln (IW).

Konkrete Verbesserungen sind unter anderem: Der
Fremdsprachenunterricht an Grund- und beruflichen Schulen wurde
deutlich ausgebaut. Die Zahl der Hochschulabsolventen hat zugenommen.
Der Verbreitungsgrad von Bachelor-Studiengängen steigt. Einen Anstieg
verzeichnen auch die Bildungsausgaben pro Schüler an Grundschulen.
Immer mehr Bildungsausländer studieren an deutschen Hochschulen.
Zudem ist die Zahl der Kooperationen deutscher mit internationalen
Hochschulen deutlich angewachsen. Der Anteil der frühzeitig aus dem
Schuldienst ausscheidenden Lehrer ist gesunken. Der
Ganztagsunterricht an Grund- und weiterführenden Schulen wurde
ausgedehnt. Der Professionalisierungsgrad des Personals in
Kinder-Tageseinrichtungen hat zugenommen.

"In kaum einem anderen Bereich wurde in den vergangenen Jahren so
viel modernisiert wie in der Bildung", sagt Max A. Höfer,
Geschäftsführer der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft. "Wir
freuen uns sehr, dass der Ansatz der Wirtschaft aufgenommen wird,
mehr in das Humankapital der Jugend zu investieren."

Berlin und Hessen mit größtem Zuwachs seit 2004

Im Vergleich zum Bildungsmonitor 2004 legten Sachsen (16,2
Punkte), Thüringen (15,6) und Sachsen-Anhalt (15,1) am meisten zu.
Schränkt man den Vergleich auf den vorjährigen Bil-dungsmonitor 2006
ein, haben Berlin (6,0), Hessen (4,9) und Thüringen (4,2) zuletzt am
stärksten gepunktet (Einzelne Stärken und Schwächen der Länder können
Sie unter www.insm-bildungsmonitor.de einsehen).

Wie schon im vergangenen Jahr ist Sachsen (mit diesmal 68,9
Punkten) Gesamtsieger im Bundesländervergleich. Zum Spitzenquartett
zählen auch Baden-Württemberg (66,1 Punkte), Thüringen (65,1) und
Bayern (64,8). Die beiden süddeutschen Länder können auf die
niedrigste Abbrecherquote an den Schulen verweisen, die beiden
ostdeutschen Bundesländer auf die sehr gute Betreuungsrelation.

Das Saarland, Niedersachsen, Berlin, Hamburg, Rheinland-Pfalz,
Hessen, Schleswig-Holstein, Brandenburg, Bremen, Sachsen-Anhalt und
Nordrhein-Westfalen bilden das breite Mittelfeld.
Mecklenburg-Vorpommern fällt als Schlusslicht etwas ab.

Handlungsbedarf beim Techniker-Nachwuchs

Unternehmen in Deutschland suchen derzeit verstärkt nach
Ingenieuren. Umso bedenklicher ist der Umstand, dass die
Ausbildungsleistung in den MINT-Wissenschaften (Mathematik,
Informatik, Naturwissenschaften und Technik) sich im Vergleich zum
Bildungsmonitor 2004 in vielen Bundesländern verschlechtert hat. So
ist die Zahl der Ingenieurabsolventen zwischen 2000 und 2005 um knapp
vier Prozent gesunken.

Höhere Pro-Kopf-Ausgaben an den Grundschulen

In nahezu allen Bundesländern sind die Bildungsausgaben pro
Schüler, gemessen an den Gesamtausgaben eines Landes pro Einwohner,
gestiegen. Dies gilt insbesondere für die Jüngsten an den
Grundschulen in Ostdeutschland. In Sachsen stiegen die Ausgaben pro
Grundschüler zwischen dem Bildungsmonitoren 2004 und 2007 um 42
Prozent, in Brandenburg um 28 Prozent, in Sachsen-Anhalt um 38
Prozent, in Thüringen um 24 Prozent und in Mecklenburg-Vorpommern um
29 Prozent. Der demographische Wandel schlägt sich nicht nur in
sinkenden Schülerzahlen nieder, sondern bietet Chancen bei gleich
bleibendem Budget, die Betreuung und Förderung des einzelnen Kindes
zu verbessern.

Zahl der Studienberechtigten gestiegen

Die meisten deutschen Bundesländer holen beim Grad der
Akademisierung auf: Immer mehr Schüler verlassen die Schulen mit der
Hochschulreife. In Berlin verlassen 33,6 Prozent eines
durchschnittlichen Altersjahrgang die allgemein bildenden Schulen mit
dem Abitur. In Bermen sind es 32,5 Prozent und 31,2 Prozent in
Hamburg. Bayern (19,2 Prozent) und Baden-Württemberg (21,6 Prozent)
stehen am unteren Ende, wobei im Ländle weitere 22 Prozent ihr Abitur
an einer beruflichen Schule erwerben. Die Höherqualifizierung in
Deutschland setzt sich somit fort, liegt aber noch immer unter
OECD-Schnitt.

Methodik der Studie

Die Studie vergleicht die Bildungssysteme der 16 deutschen
Bundesländer an Hand von 104 Indikatoren, darunter: Klassengröße,
Pisa-Ergebnisse, Zahl der Bildungsabschlüsse von Schülern und
Studenten und die Studiendauer. Diese werden 13 bildungspolitischen
Handlungsfeldern zugeordnet. Die verwendeten Indikatoren wurden unter
anderem von den Statistischen Landesämtern und der OECD erhoben und
stammen mehrheitlich aus dem Jahr 2005, dem aktuellsten statistisch
verfügbaren Kalenderjahr. Die Studie wird jährlich erstellt und 2007
zum vierten Mal durchgeführt.

Die INITIATIVE NEUE SOZIALE MARKTWIRTSCHAFT ist eine
überparteiliche Reformbewegung von Bürgern, Unternehmen und Verbänden
für mehr Wettbewerb und Arbeitsplätze in Deutschland. Der
INSM-BILDUNGSMONITOR wurde 2005 nach 2004 zum zweiten Mal
durchgeführt. Er unterliegt einem bildungsökonomischen Ansatz, bei
dem die Qualität eines Bildungssystems danach bewertet wird,
inwiefern dieses zu einer Steigerung von Standortqualität, Wachstum
und Beschäftigung beitragen kann.

Tabelle A1: Gesamtergebnis der Bundesländer (Punktwerte)1

| |BM2007 |Dynamik |Dynamik |
| | |04-07 |06-07 |
|Sachsen |68,9 |16,2 |3,5 |
|Baden-Württemberg |66,1 |8,8 |2,3 |
|Thüringen |65,1 |15,6 |4,2 |
|Bayern |64,8 |7,4 |1,7 |
|Saarland |57,2 |10,3 |0,7 |
|Niedersachsen |57,1 |10,6 |3,4 |
|Berlin |56,2 |13,7 |6,0 |
|Hamburg |55,9 |4,1 |3,6 |
|Rheinland-Pfalz |55,9 |10,4 |3,7 |
|Hessen |55,4 |8,2 |4,9 |
|Schleswig-Holstein |55,3 |7,9 |3,8 |
|Brandenburg |54,9 |12,9 |2,8 |
|Bremen |53,6 |12,3 |3,6 |
|Sachsen-Anhalt |53,6 |15,1 |3,7 |
|Nordrhein-Westfalen|53,2 |8,5 |2,5 |
|Mecklenburg- |48,5 |5,2 |0,4 |
|Vorpommern | | | |
|Deutschland |58,8 |9,5 |3,2 |
|Standardabweichung2|5,6 | | |

1 Durch die Weiterentwicklung des Aggregationsverfahrens sind die
Ergebnisse des Benchmarkings gegenüber den Veröffentlichungen aus
den Vorjahren nur eingeschränkt vergleichbar. Die Punktwerte für
2004 und 2006 wurden auf Basis des modifizierten Verfahrens neu
ermittelt.

2 Für die Berechnung der Standardabweichung wurde als Mittelwert
der Punktwert für Deutschland verwendet. Quelle: Institut der
deutschen Wirtschaft Köln; Stand: 31.07.2007; Wert für Deutschland
(gewichteter Durchschnitt)

Originaltext: Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM)
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/39474
Pressemappe via RSS : feed://www.presseportal.de/rss/pm_39474.rss2

Kontakt:
Ronald Voigt: 0221/ 4981 418; voigt@insm.de; Axel Plünnecke:
0221/4981 701; Detailergebnisse: www.insm-bildungsmonitor.de .


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