Trümmer, Tränen, Tod
Geschrieben am 23-08-2007 |
Pisco/Kaufbeuren (ots) - Ein lauter Schrei durchbricht das geschäftige Treiben auf dem Plaza Santa Rosa in der peruanischen Stadt Pisco. Verängstigt laufen die Menschen durcheinander, verlassen voller Panik ihre Häuser. Es ist der fünfte Tag nach dem verheerenden Erdbeben an der peruanischen Pazifikküste und noch immer kehrt der Schrecken in Form von erheblichen Nachbeben zurück. Inmitten von Trümmern, umgeben von Tränen und Tod, versucht ein fünfköpfiges Team von humedica seit sechs Tagen medizinische Hilfe zu leisten. Mit jeder Stunde, die vergeht, an jedem Einsatzort in der Region zeigt sich aber deutlich, dass die Menschen tiefe Wunden an Körper und Seele haben.
Es ist zweifelsohne kein gewöhnlicher Einsatz, den das medizinische Team in Pisco zu bewältigen hat. Gemeinsam mit einer zehnköpfigen Verstärkung vom lokalen Partner humedicas, dem CVJM Lima, treffen Dr. Saskia Wortmann (Düsseldorf), Dr. Bernd Domres (Tübingen), Dr. Michael Hahn (München) und die Apothekerin Christiane Leppla (Bruchsal) bei ihrer Ankunft eine chaotische Situation an: Die Infrastruktur in der Region ist nach dem stärksten Beben in Peru seit mehr als dreißig Jahren zusammen gebrochen. Etwa 80 Prozent der Gebäude in der 260.000 Einwohner zählenden Stadt weisen starke Schäden auf, ein Großteil der Häuser ist unbewohnbar. Ungleich schlimmer aber, als die materiellen Schäden: Nach offiziellen Angaben verloren 560 Menschen ihr Leben, mehr als 1600 Bewohner der Region wurden schwer verletzt.
Ausgerüstet mit einem medizinischen Nothilfe-Kit führt der Weg des Teams am ersten Tag nach San Miguel, einem Armenviertel am Rande von Pisco. In einer nicht besetzten, sehr kleinen Gesundheitsstation werden an diesem Tag 124 Patienten versorgt. Neben den typischen Verletzungen nach einer Katastrophe wie dieser sorgt der starke Trümmer-Staub überall in der Stadt zusätzlich für Atembeschwerden. Vor allem Kinder und ältere Menschen leiden unter dieser Belastung. Ein Umstand, der durch die Tatsache weiter verschärft wird, dass Tausende Familien bei Temperaturen um 5 Grad Celcius unter freiem Himmel übernachten müssen - auch der peruanische Winter ist unangenehm kalt.
Als eine der ersten ausländischen Organisationen erregt das deutsch-peruanische Einsatzteam die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit und auch der Medien. "Comercio", die auflagenstärkste peruanische Tageszeitung, publiziert die Arbeit der Ärzte, im lokalen Radio Piscos wird regelmäßig auf die Möglichkeit medizinischer Hilfe hingewiesen, ein mexikanisches Fernsehteam berichtet ausführlich über das Engagement der humedica-CVJM-Mannschaft und sogar der peruanische Präsident Alan Garcia bedankt sich in einer Rede für den Einsatz der deutschen Ärzte.
Der Einsatz führt die Mannschaft am zweiten Tag ins Zentrum der Stadt. Eine Familie stellt ihr Haus zur Verfügung und auch hier finden sich mehr als einhundert Patienten, die medizinische Hilfe benötigen. Die Bandbreite der Beschwerden erhöht sich an diesem Ort spürbar und verlagert sich zusehends auf die psychologische Ebene. Ein Problem, das sich mit jedem Nachbeben auf schmerzhafte Weise verschlimmert.
In Absprache mit dem Bürgermeister Piscos, Juan Mendoza, der durch das Beben seine Frau sowie seine beiden Kinder verlor und trotz des unvorstellbaren Verlustes nun die Hilfe für seine Stadt organisiert, arbeiten die Mediziner vom dritten Tag an auf dem Plaza Santa Rosa. Eigentlich hätten hier in der Woche des Bebens die Bauarbeiten für einen großen Supermarkt beginnen sollen - die Katastrophe hat diese Planungen ad absurdum geführt. Nun erinnert der Platz eher an eine große, stinkende, vor allem aber staubige Müllhalde, umgeben von unzähligen Ruinen der zerstörten Häuser. Bereits kurz nach der Ankunft bildet sich eine lange Schlange. Wieder warten die Menschen auf konkrete Hilfe, ein offenes Ohr und Zuspruch. Das Trauma dieses Bebens hat tiefe Spuren hinterlassen. Mehr als zweihundert Patienten behandelt das Team hier an einem Tag.
Der Plaza Santa Rosa wird Ausgangspunkt weiterer Hilfe von humedica sein. Geplant ist, neben medizinisch-psychologischer Betreuung, auch die Verteilung von Trinkwasser sowie von Wasserentkeimungsabletten. Bei den Behandlungen zeigt sich immer häufiger, dass die Menschen in ihrer Not auf unsauberes Wasser zurückgreifen. Insbesondere Durchfallerkrankungen sind ein deutliches Indiz für diese bittere Konsequenz des Bebens. Und leider ist zu befürchten, dass sich dieses Problem weiter verschärfen wird. In einem Meeting im Krankenhaus Piscos weisen die Verantwortlichen ausdrücklich auf diesen Umstand hin und bitten dringend um Hilfe.
Parallel zum Einsatz des humedica-Teams auf dem Plaza Santa Rosa arbeitet Professor Dr. Bernd Domres gemeinsam mit Gustavo, seinem Übersetzer, für zwei Tage in diesem Hospital. Der erfahrende Chirurg wird dringend gebraucht und behandelt ununterbrochen.
Zur Fortsetzung der Hilfsamaßnahmen bittet humedica dringend um weitere, finanzielle Unterstützung. Spenden können unter dem Stichwort "Erdbeben Peru" auf das Sonderkonto 4747 bei der Sparkasse Kaufbeuren, BLZ 734 500 00, überwiesen werden.
Originaltext: humedica e.V. Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/39769 Pressemappe via RSS : feed://www.presseportal.de/rss/pm_39769.rss2
Pressekontakt: Wolfgang Groß, Geschäftsführer fon: 08341-966148-40 fax: 08341-966148-7040 cell: 0170-8333792 email: w.gross@humedica.org http://www.humedica.org
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
88595
weitere Artikel:
- Internet-Porno-Nachfrage aus islamischen Ländern / Wiedenroths Vorbörsen-Karikatur Flensburg (ots) - Flensburg (ots) - Der Titel der Wirtschaftskarikatur von Götz Wiedenroth für Donnerstag, 23. August 2007 lautet: "Internet-Porno-Nachfrage aus islamischen Ländern". Die Zeichnung ist ab heute für 14 Tage unter http://www.wiedenroth-karikatur.de/02_AktuKariListeText.html im Internet für jedermann als JPG-Datei herunterladbar. Zu einem späteren Zeitpunkt kann sie als Mail- oder Faxzusendung abgefordert werden. Das Honorar für den einmaligen Abdruck der Karikatur beträgt EUR 60,00 plus 19% MWSt. Die Veröffentlichung mehr...
- Der Klimawahn schafft neue Zwangsmärkte / Wiedenroths tägliche Politik-Karikatur Flensburg (ots) - Flensburg (ots) - Der Titel der täglichen Politik-Karikatur von Götz Wiedenroth für Donnerstag, 23. August 2007 lautet: "Der Klimawahn schafft neue Zwangsmärkte". Die Zeichnung ist ab heute für 14 Tage unter http://www.wiedenroth-karikatur.de/02_AktuKariListeText.html im Internet für jedermann als JPG-Datei herunterladbar. Zu einem späteren Zeitpunkt kann sie als Mail- oder Faxzusendung abgefordert werden. Das Honorar für den einmaligen Abdruck der Karikatur beträgt EUR 60,00 plus 19% MWSt. Die Veröffentlichung mehr...
- 'Freunde fürs Leben' klären über Suizid auf / WHO-"Welt-Suizidpräventionstag" 2007 am 10. September - Prominente engagieren sich für Aufklärung über Suizid Berlin (ots) - Bei Männern bis 25 Jahren ist Suizid die zweithäufigste Todesursache, und junge Frauen im Alter zwischen 15 und 19 Jahren sind bei den Suizid-Versuchen am häufigsten vertreten: Auf diese Fakten wollen Prominente wie Vanessa Petruo, Stephen Dürr, Ric Graf und Markus Kavka hinweisen. Deshalb unterstützen sie die Arbeit des Vereins "Freunde fürs Leben" ( www.frnd.de ), der besonders Jugendliche und junge Erwachsene über Suizid und Depression aufklären möchte. Auf dem neuen Info-Portal des Vereins unter www.frnd.de kann mehr...
- MONITOR: Vorermittlungen wegen Verdachts illegaler Organtransplantationen am Uniklinikum Kiel - Lebertransplantationen bei Arabern sollen überprüft werden Köln (ots) - Aufgrund von Recherchen des ARD-Magazins MONITOR (Das Erste, heute um 21.45 Uhr) prüft die Kieler Staatsanwaltschaft zur Zeit, ob sie ein Ermittlungsverfahren im Zusammenhang mit Organgeschäften des Uniklinikums Kiel eröffnet. Dabei geht es um mögliche Verstöße gegen das Transplantationsgesetz sowie um den Verdacht der Bestechung. Hintergrund sind Lebertransplantationen bei Bürgern aus Saudi-Arabien, die in Kiel operiert worden sind. Einige der saudischen Privatpatienten haben nach Recherchen von MONITOR dabei auch Organe mehr...
- Ab sofort bei jedem Neuwagen der ICAB-Töchter CO2-Ausstoß ohne Kosten für den Käufer für 15.000 km via Vignette klimaneutral / Auch beim Werkstattbesuch gibt es eine Klimavignette über 1.000 km als Ge Berlin (ots) - Dies ist eine Klimainitiative von AUTOHAUS MEKLENBORG, Berlin, AUTO PARK RATH, Düsseldorf und Krefeld sowie dem AUTOHAUS POHL, Hamburg und Bremen. Die 100%igen Töchter der I. C. Autohandels Beteiligungen GmbH (I.C.A.B.), bei denen Umwelt- und Klimathemen Tradition haben, stellen eine der größten Händlergruppen im Mazda- und Suzuki- Händlernetzwerk in Deutschland dar. Neben dem Klimavignetten-Kundengeschenk der I.C.A.B.-Töchter für Neuwagen bzw. bei jedem Inspektions- oder Werkstattbesuch, soll auch der Betrieb der Autohäuser mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Sonstiges
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
Sat1.de mit neuem Online-Spiele-Portal Sat1Spiele.de / SevenOne Intermedia baut Bereich Games weiter aus
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|