Europa darf GS-Zeichen nicht abschaffen - gesundheitsschädliches Spielzeug aus China belegt dies erneut
Geschrieben am 24-08-2007 |
Berlin (ots) - Selbstverpflichtung ist wichtig, geprüfte Sicherheit jedoch allemal besser. Das GS-Zeichen ist für Deutschlands Verbraucher seit 1977 eine vertraute und wichtige Orientierungshilfe bei der Kaufentscheidung. Jeder Konsument kann an Hand des Zeichens erkennen, welche neutrale Stelle das Produkt geprüft hat.
Rund 50.000 Erzeugnisse erhalten jährlich das GS-Zeichen. Die Hälfte aller Fabrikate schafft die Sicherheitsprüfung allerdings erst im zweiten Anlauf. Diese hohe Durchfallquote belegt die Defizite bei der Produktsicherheit. Ohne das GS-Zeichen kämen diese Produkte gleich nach ihrer Entwicklung auf den Markt, einschließlich aller damit verbundenen Sicherheitsrisiken. "Unsere Experten gehen davon aus, dass ohne Prüfung durch neutrale Dritte, wie beispielsweise die TÜV, in etwa eine Milliarde unsichere Produkte entweder im Gebrauch oder verkaufsbereit auf dem Markt wären", erklärt Dr. Klaus Brüggemann, Geschäftsführendes Präsidiumsmitglied vom Verband der TÜV.
Die Hürden für die Vergabe eines GS-Zeichens sind zwar einerseits beträchtlich, andererseits kann aber die gewissenhafte Prüfung auch zu einer nachhaltigen Verbesserung eines Produktes führen. Davon profitieren letztendlich auch alle Hersteller, deren Produkte das Zeichen tragen. Im Übrigen kann jeder Hersteller weltweit, in Deutschland wie im Ausland, seine Produkte für GS-Zeichen anmerken.
Für kleine und mittlere Unternehmen ist das GS-Zeichen somit nicht nur ein Nachweis für sicherheitstechnisch hochwertige Produkte, sondern auch ein wichtiges Marketinginstrument, das ihnen weltweite Wettbewerbsfähigkeit garantiert.
Das von der EU-Kommission angedachte Verbot des GS-Zeichens würde ohne jede Not eine Änderung des deutschen Geräte- und Produktsicherheitsgesetzes nach sich ziehen. Der seit 30 Jahren eingeführte Qualitätsstandard "Geprüfte Sicherheit" würde einfach wegfallen. "Die europaweite CE-Kennzeichnung ist zwar so etwas wie ein europäischer Reisepass für Produkte, aber keinesfalls ein Ersatz für das GS-Zeichen. Dieser Reisepass ist auch nie für den Verbraucher entwickelt worden, sondern richtet sich an die Marktaufsicht. Die Bundesregierung ist deshalb gefordert, bei der EU-Kommission, und insbesondere in den Verhandlungen mit dem Europäischen Parlament, die Erhaltung des Zertifikats einzufordern. Ein Verbot des deutschen GS-Prüfzeichens geht zu Lasten der Sicherheit, die ebenfalls ein Garant unserer Exporterfolge darstellt. Deutschland muss alles tun, um von Ländern wie China unterscheidbar zu bleiben", sagt Brüggemann. Das VdTÜV-Präsidiumsmitglied befürchtet, dass die CE-Kennzeichnung zur Preisgabe von Sicherheitsstandards führen könnte. Die auf der Selbsterklärung der Hersteller beruhende CE Kennzeichnung sei nicht ausreichend, weil der Produzent damit lediglich die Einhaltung von Richtlinien bestätigt, die er ohnehin einzuhalten hat. Eine verpflichtende Prüfung und Überwachung der Fertigung durch unabhängige Dritte sieht dieses Sicherheitsversprechen allerdings nicht vor. Deshalb biete die CE-Kennzeichnung dem Verbraucher keine wirkliche Orientierung, kritisiert Brüggemann. "Wer das GS-Zeichen abschafft, sollte sich dann auch nicht über explodierende Akkus, brennende Toaster oder gesundheitsschädliches Spielzeug wundern."
Gegenwärtig kommt jedes zweite mangelhafte Produkt auf dem deutschen Markt aus China. Deutsche Unternehmen könnten es sich nicht leisten, ihre Produkte erst auf dem Markt einzuführen, um sie dann beim Erkennen eines Sicherheitsmangels in Form einer kostspieligen und rufschädigenden Rückrufaktion wieder vom Markt zu nehmen. Auch staatliche Marktüberwachung kann unabhängige Produktprüfungen nur bedingt ersetzen, wie diverse Nahrungsmittelskandale in der Vergangenheit schon öfters gezeigt haben.
Das GS-Zeichen ist eine Erfolgsgeschichte, die beste Sicherheitsstandards garantiert und keinesfalls den freien Warenverkehr behindert, wie die EU-Kommission immer wieder argumentiert. Der Verband der TÜV hält daher das GS-Zeichen, das im Gegensatz zum CE-Kennzeichen deutliche höhere Sicherheitsstandards garantiert, für unverzichtbar.
Originaltext: VdTÜV Verband der TÜV e.V. Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/65031 Pressemappe via RSS : feed://www.presseportal.de/rss/pm_65031.rss2
Pressekontakt: VdTÜV Verband der TÜV e.V. Johannes Näumann Pressesprecher Friedrichstraße 136, D-10117 Berlin T.: +49 30 760095-320 F.: +49 30 760095-321 berlin@vdtuev.de www.vdtuev.de
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