Allg. Zeitung Mainz: MEDIENINFO - Fremdenfeindlicher Angriff auf Sudanesen in Guntersblum bei Mainz
Geschrieben am 24-08-2007 |
Mainz (ots) - "Den Neger machen wir platt" / Staatsanwaltschaft macht Gewalttat vom Sonntag erst heute publik
red. GUNTERSBLUM Wie erst heute bekannt wurde, hat es am vergangenen Wochenende auf dem Kellerweg-Fest einen ausländerfeindlichen Übergriff gegeben, bei dem ein Deutscher ägyptischer Abstammung und ein Sudanese erheblich verletzt wurden. Sie wurden bereits am Samstagabend während eines Spaziergangs von einer Gruppe junger Leute offen provoziert, ließen sich aber nicht darauf ein, wie die Ehefrau des aus Ägypten Stammenden berichtet. Am Sonntagmorgen habe die Gruppe ihnen dann aufgelauert, ihr Mann und dessen Freund seien beleidigt und zusammengeschlagen worden.
Das bestätigte heute auch der Leitende Mainzer Oberstaatsanwalt Klaus Puderbach. Mit dem Ausruf "Den Neger machen wir platt!" seien die drei Täter auf den 26-jährigen Sudanesen losgegangen, schlugen ihn zusammen und traten zu. Ein Täter mit auffälligen Stiefeln zerschlug dabei eine Weinflasche auf dem Kopf des Sudanesen. Dem 39-jährigen Ägypter wurde der Rest der Flasche in Richtung Gesicht gestoßen. Der Täter traf dabei jedoch die Hand, die der Angegriffene zum Schutz vor sich hielt, und durchtrennte einige Sehnen. Der Sudanese erlitt Prellungen und Schnittwunden, sein Freund muss operiert werden.
Laut Oberstaatsanwalt Puderbach wurden zwei der Täter "umgehend" von der Polizei gefasst: "Sie werden morgen dem Richter vorgeführt. Die Identität des dritten Täters ist mittlerweile ebenfalls bekannt." Ob die Täter zur rechtsextremen Szene gehören, konnte er nicht sagen. Die Staatsanwaltschaft gab den Vorfall erst heute offiziell bekannt. Dies erklärte Puderbach damit, man habe Rücksicht auf die Ermittlungen nehmen wollen.
Sogar der Guntersblumer Ortsbürgermeister Rolf Klarner (FWG) hat erst heute von dem Vorfall gehört: "Ich kann so etwas nur scharf verurteilen. Aber man kann leider auf solche Angriffe nicht vorbereitet sein." Die Täter sind ihm nicht bekannt. Auch Ministerpräsident Kurt Beck und Innenminister Karl Peter Bruch verurteilten die Gewalttat heute aufs Schärfste. Sie kündigten an, die Polizei werde konsequent gegen Rechtsradikale vorgehen.
Originaltext: Allgemeine Zeitung Mainz Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/65597 Pressemappe via RSS : feed://www.presseportal.de/rss/pm_65597.rss2
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